Bestellung von Sandhage, erneute Abmahnung zu befürchten?
Hallo alle miteinander,
vielleicht findet sich hier der ein oder andere der sich mit dem Thema Internetrecht auskennt.
Und zwar wurde ich vor ca. einem Jahr abgemahnt über ebay, vom Rechtsanwalt Sandhage. Jetzt, ca. ein Jahr später, bestellt dieser Sandhage über ebay einen Artikel bei mir. Nun bin ich etwas aufgeschmissen, vor Angst vor einer weiteren Abmahnung. Was mache ich mit der Bestellung, einfach garnicht verschicken? Kauf abbrechen? Anwalt besorgen? Ist das überhaupt rechtens, Artikel zu bestellen mit dem Ziel Gründe für eine Abmahnung zu finden?
Ich bedanke mich herzlich im Voraus!
Wofür wurdest Du denn genau abgemahnt?
Verkaufst Du privat oder gewerblich?
Ich verkaufe gewerblich. Abgemahnt wurde ich zuletzt wegen einem nicht anklickbarem OS-Link. Sandhage ist bekannt für solche schwachsiknningen Abmahnungen.
3 Antworten
Und zwar wurde ich vor ca. einem Jahr abgemahnt über ebay, vom Rechtsanwalt Sandhage.
Und die Abmahnung hatte zweifellos einen Grund.
Jetzt, ca. ein Jahr später, bestellt dieser Sandhage über ebay einen Artikel bei mir.
Wenn du dieselbe Ware bzw. irgendeine Ware mit demselben Makel, wegen der du bereits abgemahnt wurdest, immer noch verkaufst. dann wird es teuer. Wieso macht man sowas auch?
vor Angst vor einer weiteren Abmahnung.
Du musst doch selber wissen, weswegen du abgemahnt wurdest.
Was mache ich mit der Bestellung, einfach garnicht verschicken? Kauf abbrechen?
Kannst du natürlich, aber damit ist auch klar, dass du weiter gegen die Bestimmungen verstößt, wegen derer du bereits abgemahnt wurdest. Wenn der / die RechteinhaberIn stattdessen einen mystery shopper bezahlt, dann ist das halt nicht mehr so offensichtlich.
Anwalt besorgen? Ist das überhaupt rechtens, Artikel zu bestellen mit dem Ziel Gründe für eine Abmahnung zu finden?
Selbstverständlich. Ein Kaufgebot abgeben kann doch jeder. Du solltest dich eher fragen, wie schwer es wohl sein kann, zu verstehen, dass man die Ursache für eine bereits erfolgte Abmahnung dauerhaft und endgültig abstellen muss.
Der Mangel der letzten Abmahnung wurde beseitigt (OS-Link. nicht anklickbar)
So richtig überzeugt scheinst du von deinem eigenen Angebot nicht zu sein. Wenn du dir sicher bist, dass alles sauber ist, kannst du den Kaufvertrag doch einfach erfüllen.
Zur Erfüllung verpflichten dich die Richtlinien von ebay. Da hast du mit dem Einstellen des Artikels ein verbindliches Angebot abgegeben. Brichst du den Kauf jetzt ab, ist das Wasser auf die Mühlen eines Abmahnanwalts.
Für die Zukunft kannst du diesen Käufer bei ebay sperren. Was aber nicht verhindern würde dass ein Strohmann bei dir einkauft.
Du kannst ihm doch mitteilen, dass du mit ihm als Kunden keine Geschäfte machen möchtest. Sein Kaufangebot musst du doch nicht annehmen.
Ich dachte dieses verbindliche Angebot würde nur bei den Auktionen vorliegen, nicht bei einem normalem Verkauf. Bist du dir in dem Punkt sicher?
Einigermaßen.
https://pages.ebay.de/rechtsportal/gewerbliche_vk_7.html
Das klingt für mich nicht nach einer unverbindlichen Anpreisung. Im Teil über die Verwendung eigener AGB heißt es
Nach den eBay-AGB (§ 6) gibt der Verkäufer mit dem Einstellen eines Artikels im Auktions- oder Sofort-Kaufen-Format ein verbindliches Angebot auf Abschluss eines Vertrages über diesen Artikel ab. Eine Klausel, wonach ein Angebot freibleibend oder unverbindlich ist (d.h. der Verkäufer sich die Annahme des Angebots vorbehalten kann), stellt daher einen Verstoß gegen die eBay-AGB dar und ist zudem als irreführende Klausel im Sinne des § 305c BGB anzusehen. Stellen Sie daher unbedingt sicher, dass Ihre AGB im Rahmen Ihrer Angebote auf dem eBay-Marktplatz keine derartigen Klauseln enthalten.
Eingeben des Start- oder Sofort-Kaufen-Preises vertippt haben
Die Richtlinien beziehen sich ja genau auf eine Versteigerung, nur dort macht ein Start. und ein Sofortkauf-Preis Sinn.
Ich frage mal den FS, ob es eine Versteigerung war. Die Formulierung "bei mir bestellt" klang für mich eigentlich nicht danch.
Ich bin davon ausgegangen, dass der Verkauf zum Festpreis, wie ihn viele gewerbliche Verkäufer nutzen, unter das "Sofort-Kaufen" fällt.
Hab es gefunden, du hast recht. Das einstellen zum Sofort-Kauf ist ein verbindliches Angebot, wenn nicht in der Beschreibung deutlich etwas anderes steht.
Das dürfte mit den ebay-Richtlinien nicht konform gehen. Das Einstellen eines Artikels gilt als verbindliches Angebot.
Dagegen ausgerechnet gegenüber einem Anwalt zu verstoßen, der sowieso gerne abmahnt, erscheint mir nicht gerade als optimale Strategie.