Bestätigung der Quanten-Unsterblichkeit durch Beweise von Multiversen?

1 Antwort

Ach, herrje! Nein!

Das Quanten-Unsterblichkeit-Gedankenexperiment beschäftigt sich mit den Implikationen unserer Werkzeuge, mit denen wir QM beschreiben können, und den Deutungen der verschiedenen Schulen, zur Interpretation der QM-Gleichungen.

Bei Achilles und die Schildkröte wird ein ähnliches Paradox aufgebaut, dass aber nur ein Paradox und keine vollständige Deutung der Wirklichkeit ist. In Achilles und die Schildkröte kann durch eine Änderungen der Betrachtung der Umgebung das Paradox bereits aufgelöst werden, was uns in der QM nicht gegeben ist (auch nicht mit "Multiversen"). Die generell gültige Lösung aus dem o. g. Paradox ist die Entwicklung des mathematischen Limes.

Und ebenso wie bei Achilles und die Schildkröte ist im verketteten Schrödinger-Katzen-Gedankenexperiment, was die bessere Formulierung ggü. eine "Quanten-Unsterblichkeit" wäre, ein Limes die allgemeingültige Lösung. Die Überlebenswahrscheinlichkeit ist schlussendlich Null.

In Deiner Frage ist nämlich ein Widerspruch versteckt: Eineerseits sagst Du implizit, dass unsere Beschreibung der QM real und richtig ist, und zugleich leugnest Du implizit die Richtigkeit und die Gültigkeit der Limes-Entwicklung für die reale Welt.

Beides zugleich muss für die QM-Betrachtung aber richtig sein: Die QM-Beschreibung beschreibt die reale Welt. Und die Limes-Entwicklung der QM-Betrachtung beschreibt die reale Welt.

Und damit ist das Katzenüberleben im verketteten Gedankenexperiment Null und irgendwas anderes kann nicht bewiesen werden. Im Besonderen kein Multiversum.

Sagen wir noch etwas zur Vielweltenhypothese:

Formulieren wir mal die Frage, gibt es Multiversen, ins Deutsche: Gibt es mehr als "alles"? Zunächst einmal wissen wir nur von einem "Alles", vulgo: Universum, das sich seit dem Ursprung zeitlich entwickelt und expandiert. Dieses "Alles" könnten wir nicht verlassen oder in eine anderes "Alles" wechseln, s. d. wir auch nichts anderes nachweisen können. Und auch nicht das Gegenteil. Es ist einfach beliebig.

Von Hertog und Hawking hatten in den 1980er bei der Verbesserung einer Theorie des (so lautlosen) Urknalls auf die prinzipielle Möglichkeit von Multiversen mit gleichen, ähnlichen oder ganz anderen Physikgesetzen. Hertog und Hawking sollen sich angesehen und gefragt haben, ob sie damit leben könnten. Und machten dann halt weiter. Letztendlich ist es eine Theorie, die die Entstehung unseres Universums besser erklärt, aber die Hypothese einer Ungeheuerlichkeit von Vielwelten nicht mehr ausschließen kann. Das bleibt aber eine Hypothese und da nicht validierter, weiterhin beliebig.

Ergo, es gibt keine Grund, warum wir davon ausgehen sollten, dass das Universum nicht bereits alles darstellt, was "alles" ist.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Diplom in Physik