Bereut man es, später, wenn man mit Absicht keine Kinder gezeugt hat?

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Manche sicherlich. Andere aber auch nicht.

Genauso wie manche ihre Kinder bereuen. Und wieder andere nicht.


ToniHey 
Beitragsersteller
 31.08.2025, 20:16

Gibt es Gründe dafür?

Noeru  31.08.2025, 20:19
@ToniHey

Klar.

Die kenn ich aber nicht, weil ich meine Entscheidung, keine Kinder zu bekommen, nicht bereut habe und sicherlich auch nicht bereuen werde. Kinder gehörten noch nie zu den Sachen, die ich mir für mich und mein Leben gewünscht habe. Es wäre unlogisch, dass ich meine Entscheidung mal bereuen würde. Kann natürlich sein - aber ich halte es für unwahrscheinlich.

Dagegen kenne ich eine Frau, die unglücklich und ungewollt schwanger war, sich aber für die Kinder entschieden hat. Sie ist bis heute nicht zufrieden damit, hielt es aber für ihre Pflicht. Sie kann natürlich trotzdem eine gute Mutter sein, aber sie musste dafür auf ihre Karriere verzichten. Und ich weiß, dass ihr das nicht leicht gefallen ist.

Noeru  31.08.2025, 20:32
@Claphamroad

Dahinter steckte kein tieferer Gedanke. Mir ist einfach keine bessere Bezeichnung eingefallen. Kinder sind natürlich keine Sachen.

Als M,50+ kann ich dazu nur schreiben das Kinderwunsch da war nur die Frauen mit denen ich zusammengekommen waren hatten kein Interesse an Familie und Zukunft .

Den Wunsch werde ich mit ins Grab nehmen . Oft denke ich an die eine oder andere Beziehung nach ,wo ich vielleicht es nicht hätte besser dazu kommen lassen sollen.

Zu der Zeit hätte ich alles gegeben Vater zu werden. Leider kam es nicht dazu.

Natürlich kann man auch schreiben das andere dran Schuld waren aber da ich auch von Aussenstehenden (Freunden) es mehrfach Bestätigt bekommen habe kann es dies defintiv auch nur so sein. Natülich sucht man auch hier nach den Fehlern bei sich,aber wenn man keine findet ,dann bleibt nur die eine Entscheidung.

Wenn 1991 das Schicksal nicht mich getroffen hätte wäre meine Tochter heute 30+ und ich wäre vielleicht Stolzer Opa (wegen Enkelkind) . Aber dazu ist es leider nicht gekommen. Man trauert so um das verlorene nach , Hoffnungen hatte man durch jede Beziehung neu und man hat auch darüber Gesprochen,nur das man es so wollte und den Partner ( also mich) immer Belogen hat zeigte auch wie damals schon die Frauen Dumm waren das sie es so wollten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Nein. Zumindest nicht dann, wenn man sich bei seiner Entscheidung sehr sicher ist. Ich glaube sogar, mal irgendwo gelesen zu haben, dass die meisten Frauen, die sich aus eigenen Stücken dazu entscheiden, keine Kinder zu bekommen, es später tatsächlich nicht bereut haben, allerdings kann ich nicht sagen, ob das stimmt oder nicht und ich denke, dazu kann man auch keine Studie führen.

Natürlich kann es passieren, dass man ab/während einem gewissen Alter anders denkt. Aber hier ist die Frage, ob das tatsächlich von einem selbst, von innen heraus, kommt - und in diesem Fall war man sich damals eben nicht wirklich sicher -, oder, ob man jetzt nur so denkt, weil Leute um einen herum Kinder kriegen. Fear of missing out/FOMO.

Solche gibt es, aber die würde ich nicht dazuzählen. Denn sie wollen nicht wirklich Kinder, der Kinder zuliebe, sondern, weil sie eben diese Angst haben, irgendetwas wirklich Wichtiges zu verpassen.

Aber wenn du wirklich - also wirklich-wirklich - weißt und das am besten auch schon von Anfang an, dass Kinder aus diversen Gründen nichts für dich sind, dann wirst du es sehr wahrscheinlich nicht bereuen. Manche wollen nur jetzt gerade keine Kinder, weil ihre Situation gerade unpassend ist. Das sind jedoch nur temporäre Hindernisse. Diese Frauen sind nicht generell gegen die Vorstellung, Mütter zu werden, ein Kind zu gebären. Manche sagen "vielleicht, vielleicht nicht". Auch da wird sich ja noch eine Hintertür offen gelassen. (Was übrigens alles natürlich okay ist. Ich kritisiere das nicht.) Doch wenn du dir tatsächlich sicher bist und wenn die Gründe bzw. ein Teil der Gründe, weshalb du keine Kinder haben möchtest, aus Tatsachen hervorgerufen werden, die sich niemals - oder zumindest nicht in deinen Lebzeiten - ändern werden, so wirst du, sicherlich, eine deutlich höhere Wahrscheinlichkeit haben, glücklich und kinderlos zu sein. Oder wenn du nicht glücklich bist, dann würde es zumindest nicht daran liegen, dass du keine Kinder hast.

Kinder bekommt man nämlich nicht, um sich besser zu fühlen, um glücklich zu sein. Dafür sind Kinder nicht da.

Was natürlich auch hilft, ist, sich nicht mit Leuten zu umgeben, die einen dazu drängen wollen und ständig fragen müssen, wann das Mütterchen denn endlich ihre Enkelkinder bekommt o.Ä. Wenn man sich sicher ist, dass man keine Kinder haben möchte, dann werden einen auch noch so viele Umstimmungsversuche kalt lassen und man wird sie höchstens als extrem nervig empfinden, aber es ist trotzdem besser so. (Und Wasser ist nass!)

Ich zum Beispiel bin mir da sehr, sehr sicher, dass ich niemals Kinder bekommen möchte. Um genau zu sein, kann ich mich nicht daran erinnern, seit wann das so ist, aber ich kann mich nicht daran erinnern, jemals den Wunsch nach eigenen - oder adoptierten - Kindern gehabt zu haben. Die Liste meiner persönlichen Gründe ist lang und ja, da sind auch zwei oder drei Punkte drauf, bei denen man argumentieren könnte, dass sie vielleicht, eventuell eines Tages weggehen oder sich verbessern werden - obgleich selbst das anzuzweifeln ist -, aber 97% davon sind Gründe, die werden niemals nicht der Fall sein und sie werden niemals weggehen. Das ist ein Fakt, wie der Fakt, dass die Sonne sehr heiß ist oder dass Bielefeld nicht existiert. (Sorry.)

Für mich ist die alleinige Vorstellung einer Schwangerschaft bereits eklig genug. Der pure Horror. Ich würde den Embryo/Fötus als einen Schädling ansehen. Etwas, das sich ungefragt in meinen Körper genistet hat und sich nun von mir ernährt. Mich aussaugt. Etwas, das auf der Stelle und ohne auch nur eine Sekunde darüber nachzudenken, entfernt werden müsste. Wie ein Mückenstich (ich bin allergisch gegen Mückenstiche - anderes Thema), nur fünfhundertmal schlimmer. Ich glaube auch nicht daran, dass Abtreibungen in irgendeiner Art und Weise etwas Negatives sind. Es mag herzlos klingen, doch da wäre nichts als purer Ekel und Wahnsinn in mir. Wahnsinnige Furcht, nein ... Furcht beschreibt es nicht einmal. Etwas Stärkeres. Etwas viel, viel Stärkeres, das ich nicht in Worte fassen kann.

Und ein Teil von mir weiß auch, dass ich eine wirklich schreckliche Mutter wäre. Objektiv gesehen. Ich würde ausrasten, hätte Meltdowns (autistische Meltdowns, weil ich bin Autistin), ich wäre massivst überfordert und würde absolut und zu 100% zu Grunde gehen. Es gibt keine Möglichkeit, dass sich ein Kind bei mir wohl und sicher fühlen würde.

Ich halte die Wahrscheinlichkeit, dass ich je Kinder haben wollen werde, für extrem niedrig. (Ich bin 26.) Ich hatte nie Berührungspunkte mit Kindern oder Babys und mich schreckt so vieles an ihnen ab. Niemals hatte ich auch nur irgendeine Form von Mutterinstinkten. Babys sind für mich nicht süß (Kinder sagen manchmal ganz süße Sachen). Ich bin in gewisser Weise damit gestraft, dass ich mir das Leben von anderen Menschen und meiner Freunde anschaue und mich mit ihnen vergleiche, unzufrieden mit mir selbst und meinem eigenen Leben bin, ja. Doch Kinder ... Kinder in die Welt setzen ... Ne, daran liegt es nicht. Daran wird es nie liegen.

Die einzige Mutter, die ich werden wollen würde, ist die "Mutter" von süßen Vogelbabys <33333 (Und selbst das ist nur ein Wollen, aber kein Können. Ich habe auch keine Vögel als Haustiere oder irgendwelche Haustiere, da ich weiß, dass das keine gute Idee in meiner/unserer Lage wäre.)

Meiner Ansicht nach ist die menschliche Spezies sowieso nicht so grandios, dass ich unbedingt Kinder gebären müsste. Manche fragen sich: "Aber wirst du nicht einsam und traurig sein, wenn du im Altersheim bist und niemand hast, der dich besuchen kommt?", aber diese Frage zu stellen ist ein Fehler in sich. Er zeigt, dass viele Menschen Kinder nur aus egoistischen Gründen bekommen. Kinder zu bekommen, damit sie einen im Alter besuchen und beistehen können, ist falsch. Es ist etwas sehr Schönes, falls es auf natürlichem Wege so kommt, aber das darf nicht erwartet oder gar für selbstverständlich angesehen werden.

Ich sehe keinen Sinn dahinter, meine Gene zu verbreiten. Ich bin niemand Besonderes und meine Kinder würden es sehr wahrscheinlich auch nicht sein. Und wenn doch, dann ... ist mir das ehrlich gesagt egal. Meine körperliche, geistige, mentale und psychische Unversehrtheit ist mir tausendmal wichtiger als den nächsten Albert Einstein oder wen auch immer zu gebären.

Ich finde keine guten Schlussworte.

Manche bereuen es sicherlich, doch ich denke, das liegt zumeist daran, dass sie sich bei ihrer Entscheidung vielleicht eben doch nicht so sicher waren, wie sie annahmen oder ... Was auch immer. Habe ich oben ja alles schon angesprochen.

Manche ja, andere nein.

Aber letztendlich bereue ich es lieber, keine Kinder bekommen zu haben, als Kinder zu haben die ich bereue.

Ich hab das Gefühl dass es einfach brutal runtergespielt wird, wieviel Verantwortung, Veränderung und Zeit ein Kind beansprucht. Auch dass oft gefragt wird, was der Grund ist kein Kind zu wollen. Viel wichtiger ist es doch, Gründe zu haben dass man welche will.

Darauf gibt es keine pauschale Antwort. Manche bereuen es vielleicht, ich denke, die Mehrzahl, die sich absichtlich dafür entschieden hat nicht, weil man sich ja vorher über die Gründe Gedanken macht.