Bereitschaft und mehr Geld oder keine Bereitschaft und weniger Geld?
Rufbereitschaft empfinde ich als ekelhaft und hart. Tagsüber ok aber nachts angerufen werden wenn man sowieso Überstunden geschoben hat um dann nochwas zutun. Ich glaub nicht dass es das wert ist nur die Überstunden sind gut zum abfeiern aber sonst....
9 Stimmen
8 Antworten
Wegen des Geldes würde ich definitiv keine Bereitschaftsdienste machen. Als Kind von zwei Klinikärzten hab ich früher (und das auch noch in der Zeit vor der Verbreitung von Handys!) erlebt, wie sehr sowas das Familienleben einschränkt. Mit Geld ist das echt nicht aufzuwiegen...
Wenn allerdings dein Traumjob, der aus inhaltlichen Gründen eben dieser ist, nun mal auch Bereitschaftsdienste enthält, nun, dann ist das eben der saure Apfel, in den man beißen muss. Jeder Job hat irgendwo so seine kleineren und größeren Nachteile. Aber wenn man ihn prinzipiell sehr gern macht, wenn man das Gefühl hat, in diesem Job/Beruf genau richtig zu sein und was positives zu bewegen, dann kann man dafür auch ganz gut die eine oder andere Kröte schlucken :).
Bringt mir sowieso nichts, weil ich ein Pfändungsschutzkonto habe und nicht mehr als 1179,33€ zur Verfügung im Monat habe.
Außerdem sind meine Schulden zu hoch, dass ich irgendwann mal ein schönes Leben haben werde.
Privatinsolvenz!
Aber auch für "verdammt hohe" Schulen gibt es in aller Regel persönliche Ursachen aus einem Missverhältnis von Einnahmen und Ausgaben....
Ich bin selbst Schuld.
Auch dass meine vier Selbstmordversuche nicht gelungen sind, bin ich Selbst Schuld.
Den erleben wir alle einmal.....möglichst spät!
Aber glaubst du wirklich das du von mir für Schulden und verbundene Suizidversuche einen Keks bekommst?
Ohne Moos nix los!
...und wen du das Geld heute nicht brauchst lege es auf einen Haufen für Regentage!
Auch in der Rufbereitschaft gilt das Arbeitszeitgesetz und damit max. 10 Stunden am Tag und mindestens 11 Stunden ununterbrochene Nachtruhe.
Wenn du also nachts raus muss kannst du am nächsten Tag später anfangen....
Woher ich das weiss?
Eigene Erfahrung
Erzähl das mal meinen Chefs. In Ausnahmefällen darf die maximale Arbeitszeit auch über 10 Stunden betragen. Bereitschaftseinsätze sind meistens immer Ausnahmefälle. Irgendeine Störung die höchste Priorität hat. Wenn du in meine Zeiterfassung schaust wirst du einen Haufen Arbeitszeit Überschreitungen sehen und einen Haufen Überstunden. Die Arbeitszeitüberschreitungen werden von meinem Chef, der Abteilungsleitung, dem Betriebsrat, der Leitung Technik abgesegnet (musst Begründung einfügen warum es dir nicht möglich war früher zu gehen) dann geht das in Ordnung.
...und dann gibt es mehr Geld und die 11 Stunden Nachtruhe bleiben unberührt!
Das in Ausnahmefällen der 10er überschritten werden darf ist richtig, wenn das aber häufig wiederkehrend passiert muss die Regelarbeitszeit während der Rufbereitschaft herabgesetzt werden. Dann hast du halt einen 5 Stunden Tag um Einsatzreserven zu haben....
Ich lebe mit Rufbereitschaften seit über dreissig Jahren (so auch heute)......
Weißt du zufällig wieviele „Ausnahmefälle“ nötig sind um die Regelarbeitszeit herab zu setzen? Davon höre ich zum ersten mal, würde da gerne meinen Chef darauf ansprechen falls mir das rechtlich tatsächlich zusteht.
Da gibt es keine festen Zahlen, aber alles was über dreissig Prozent geht ist definitiv zu viel!
Das ist sehr schwer zu kalkulieren. In manchen Wochen habe ich in der Tat 40 Stunden aber häufig passiert es auch das ich über 60 Stunden habe. Diese Woche bin ich zb bei 50 Stunden. (Damit habe ich eigentlich noch Glück)
Aber danke für den Tipp ich werde mal unseren Betriebsrat darauf ansprechen. Der weiß da bestimmt mehr.
Wenn er es nicht weiß, kannst du ja erwähnen das du bei der Berufsgenossenschaft anfragst......
Verbrennen muss man sich nicht lassen!
Ich glaube, auf die Dauer ist das wirklich nicht für jeden was. Da würde ich sagen, die Psyche geht vor. Und ausruhen muss man sich schließlich auch genug können.
Viele können es sich eben nicht aussuchen.
Für mich ist es aber auch nichts 😔
Wenn dann wenigstens wirklich etwas zu tun ist mag es gehen. Wenn du nur blöde die Zeit absitzt, na ja ..
Ich sitze zuhause in der Bereitschaft und werde dann angerufen wenn was ist
Selbstverständlich nicht. Wann ich da sein muss hängt davon ab welcher Störffall vorliegt. Ist etwas ausgefallen renne ich sofort los und gebe Gas. Ist irgendein Alarm anstehen von dem ich weiß er macht zicken schaue ich ihn mir an nachdem ich mich von meiner Frau verabschiedet habe und noch einen Schluck trinke und mir ne Scheibe Käse mitnehme. Wie oft das vorkommt ist schwer zu sagen. Manchmal passiert nichts manchmal häufen sich über 20 Überstunden in einer Woche an durch die Einsätze
Es ist ok... aber oft passieren eben unvorhersehbare Dinge. Wir sind sehr knapp bemessen und eigentlich minimal besetzt. Wenn ein Kollege in Urlaub ist und der andere krank dann wird es schon eng und man hat dann die täglichen Arbeiten und zusätzlich den Bereitschaftsdienst. Da läppern sich viele Stunden zusammen. Mittlerweile habe ich nichtmehr das Gefühl ein Privatleben zu haben, ich mag meinen Job eigentlich aber irgendwie kommt es mir vor als ob ich in meiner Firma wohne.
Ich merke wie meine Frau unter der Situation leidet. Manchmal komme ich abends nach Hause, esse etwas lege mich ins Bett und mitten in der Nacht muss ich nochmal raus morgens wacht sie auf und ich bin schon weg. Wir kriegen ein Kind und diesbezüglich möchte ich nichtmehr soviel für die Arbeit investieren. Ich möchte auch etwas Zeit für die Familie haben und diese Bereitschaft, da ist eben nichts Planbar. An guten Tagen sitze ich zuhause oder im Garten und an schlechten Tagen sehen wir uns kurz vor dem schlafen gehen. Das ist keine befriedigende Situation für beide nicht.
Ich denke wenn ich meinem Chef sage ich möchte keine Bereitschaft machen werde ich aus der Bereitschaft ausgetragen und der frisch ausgelernte azubi wird eingewiesen. Sollte eigentlich kein Problem darstellen.
dann würde ich dir das dringend empfehlen. Gerade diese Zeit im Leben ist sehr wichtig!
Es sollte schon auch Ausgleich geben. Bei uns muss man auch auf die Stunden achten.
Wenn also möglicherweise ein 4h Einsatz nachts bevorsteht, musst du dir die 4 Stunden aufsparen. Evtl. fängst du dann auch später an am nächsten Tag, weil du doch .. ich glaube 11h Pause einhalten musst.
Dann trag deine selbstverursachten Schulden aus dem zu guten Leben ab und mach was aus deinem Restleben!