Beim Schreiben Probleme haben?
Hey ^^. Es ist so, dass ich gerne wieder Geschichten schreiben möchte. Nur fällt mir der Anfang einfach immer schwer. Kann da auch der Leser sofort ins Geschehen gezogen werden? Dass der Inhalt erst nach und nach verständlich ist (Also in den ersten beiden Seiten oder so). Oder sollte man alles normal aufbauen? Nach dem Anfang finde ich es eig voll leicht. Habt ihr Tipps? Danke :).
3 Antworten
Ein guter Anfang soll den Leser neugierig machen und relativ zügig in die Welt des Geschehens einführen. In aller Regel lernt man den Protagonisten kennen in einer Situation VOR dem 1. großen Umbruch in der Geschichte und hat so die Möglichkeit, typische Reaktionen und Handlungsweisen zu beobachten, bevor die Handlung der Geschichte die Person verändert und beeinflusst.
Wer schreiben will, sollte ja auch möglichst viel gelesen haben. Also schau dir mal ein paar Beispiele in Büchern (am besten von seriösen Publikumsverlagen herausgebrachten!) an, die du gut findest. Wie geht der Autor den Anfang an? Wie befördert er den Leser ins Geschehen? Wie vermeidet er einen Infodump auf den ersten Seiten und gibt dem Leser trotzdem genug Informationen, um ihn bei der Stange zu halten? Warum wolltest du weiterlesen?
Es kommt drauf an, was du schreiben willst. Wenn du die komplette Handlung der Geschichte auf 2 Seiten hinkriegst, ist die ganze Spannung doch schon raus? Was soll man da noch lesen bzw. was kann ich da als Leser erwarten?
Und was meinst du mit normalem Aufbau?
Ach, so ist das gemeint. Also ich würde sagen, dass ist eine Frage des Stils und des Genre. Thomas Mann würde zum Beispiel ganz anders schreiben als Sebastian Fitzek, nur um das, was ich meine, zu verdeutlichen.
Gehen wir mal von deinem Beispiel aus.
Der Leser lernt auf den 1. Seiten eine heulende Protagonistin kennen, der gerade das Herz gebrochen wurde. Das ist für ihn Ausgangspunkt und Ist-Zustand.
Er wird erstmal nicht davon ausgehen, dass der Herzensbrecher nun noch eine große Rolle spielen wird, warum auch, die Luft ist ja raus, die Liebe wird nicht erwiedert. Allzu viele unnötige Informationen dazu braucht er nun auch nicht.
Nun lernt der Leser die Protagonistin in einem ganz schwachen Moment kennen, sie heult. Ein nicht unerheblicher Teil der Leser wird jetzt die Lektüre beenden. Der Leser will sich mit dem Protagonisten in aller Regel identifizieren können (gut, Liebeskummer kennen wir alle), aber auch selbst verstehen können, warum der Protagonist wie handelt. Ohne die Vorgeschichte zu kennen dürfte es schwierig werden, die Beweggründe der beiden Charaktere nachvollziehen zu können, vor allem wenn man einen Infodump vermeiden will. Der Rest ist noch da, will aber sehen, wie sich die Protagonistin an den eigenen Haaren aus dem Dreck zieht. Wenn es also eine Geschichte ist, in der die Protagonistin zu sich selbst findet und erstarkt, ist das ein denkbarer Anfang.
Soll der Herzensbrecher noch eine Rolle spielen im Leben der Protagonistin, ist der Anfang auch nicht sehr hilfreich. Der Leser soll sich emotional an die Protagonistin binden, der weh getan wurde. Das müsste man nun sehr geschickt angehen, um ihm den Herzensbrecher wieder schmackhaft zu machen.
Merkst du was? Der Anfang ist davon abhängig, wie es weitergehen soll. Er legt den Grundstein, vermittelt dem Leser die generelle Stimmung, zeigt ihm, was er zu erwarten hat und mit wem er es zu tun hat.
Wie ich bereits erwähnt habe - kommt drauf an, was sie schreiben möchte. Wenn es in der Story zwar nicht um eine Liebesbeziehung geht, aber diese kurze Szene am Anfang zwar erwähnens- aber keine 10 Seiten wert sind, dann finde ich dies schon in Ordnung. Das ist genauso mit den Landschaftsbeschreibungen in diversen Romanen. Da werden 10 Seiten die wunderbare Aussicht und die frische Luft beschrieben, wobei der Protagonist letzten Endes im Grunde genommen nichts macht. Nun, vielleicht ist das eine Stilfrage, aber solange die Sprache und Aussage nicht darunter leiden, kann man das schon mit den 2-3 Seiten so machen.
Etwas, das nur erwähnenswert ist, ist kein gut gewählter Einstieg in eine Geschichte. Der Anfang soll den Leser fesseln, ihm eine Chance geben, den Protagonisten und sein Umfeld kennenzulernen und neugierig auf mehr zu machen.
Als Anfänger würde ich - um Verwirrungen durch die Zeitsprünge zu vermeiden - chronologisch schreiben.
frag dein Bauchgefühl
Mein Bauchgefühl ist anscheinend gegen mich, wenn der nicht mal eine Tendenz hat..
Wenn dein dein Bauch gegen dich ist hast du ja Entscheidung getroffen. Du willst das machen was deinem Bauch nicht gefällt aber dir
Hmm, vllt habe ich es falsch erklärt. Ich meinte damit, wenn zb die Protagonistin schon am anfängt weint, weil sie zb gerade ihrem Schwarm die unerwiderte Liebe gesteht oder so und ich in den nächsten 2 Seiten zwischendurch schreibe, wie es dadurch kam und danach geht die Handlung normal ihren Weg weiter. Oder man schreibt normal die Handlung von Anfang an.