Backstory am Anfang einer Geschichte oder erst später?

4 Antworten

Hintergrundgeschichten würde ich nie auf diese Weise vorstellen, es sei denn es ist für die Geschichte unbedingt nötig.

Ich bevorzuge es Figuren im Laufe der Geschichte durch ihre Taten, Gedanken und Reaktionen vorzustellen und vom Hintergrund nur so viel zu verraten wie unbedingt notwendig ist um die Geschichte erzählen zu können.

Du musst immer daran denken: Die Figuren sind das Werkzeug um die Geschichte zu erzählen.

Und nicht: Die Geschichte ist ein Werkzeug die Figuren darzustellen.

Letzteres ist ein schwerer Fehler, den leider viele Jungautoren/innen machen.

weihnachten164 
Fragesteller
 19.02.2023, 00:25

Sollte man dabei denn auf die Zeit-Linie achten oder ist das egal?

Könnte ich zum Beispiel erst einen Teil der Vergangenheit erzählen in dem der Hauptcharakter 18 ist und dann im späteren Verlauf der Geschichte einen Teil in dem er noch 10 ist? (Ich weiß nicht genau wie ich das gerade erklären soll... ich hoffe du verstehst trotzdem was ich meine... ^^)

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Andrastor  19.02.2023, 11:14
@weihnachten164

Nur wenn das unbedingt nötig ist. In meinem letzten Buch geht es um die Entwicklung der Hauptfigur. Und zwar wie sie sich nach einem "Koma" anders entwickelt.

Um diese Unterschiede zu zeigen, benutze ich Rückblicke welche die Hintergründe der Figur erzählen obwohl diese weit zurück liegen.

In anderen Büchern oder Geschichten von mir ist das absolut unwichtig. Da erfahren Leser/innen nur das aller nötigste.

Und am meisten erfahren sie über die Figuren über deren Handeln, über ihre Reaktionen und manchmal über ihre Gedanken und Gefühle.

Einfaches Beispiel: zwei Figuren betreten eine Spelunke. Die eine fühlt sich sofort zu Hause, die andere ist angeekelt und will nichts anfassen. Eine einfache Reaktion die sehr viel über die Figuren erzählt.

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Vermeide "Infodumps" wenn es möglich ist - hier wäre es störend. Bau die Hintergrundgeschichte sukkzesive in die aktuelle Handlung ein, oder eben, wenn nötig. Wieso er sich verhält, wie er sich verhält - sowas findet man nach und nach heraus, dann hat man irgendwann ein "Achso!" Moment. Das ist viel besser, als so ein "Erklärbär-Text" am Anfang.

Nein, wenn man die Backstory an den Anfang packt, dann weiß man eben nicht, was der Charakter will. Es gibt keine Vorteile davon, die Backstory an den Anfang zu packen - außer vielleicht, man lässt sämtliche Namen und Indikatoren dafür, wer wer ist, weg, aber schreibt offensichtlich aus einer anderen Perspektive als den Rest der Geschichte - dadurch hat man dann ein bisschen ein Rätselspiel für die Leser, von wem genau dieser Prolog jetzt kommt.

Damit eine Backstory tatsächlich eine Backstory ist, die dazu führt, das man versteht, WARUM der Charakter so ist, MUSS sie erst dann kommen, wenn man schon weiß, WIE der Charakter ist. Wenn man erst erklärt warum, und dann erst zeigt wie, dann ist es nicht interessant, das 'warum' zu erfahren. Es gibt keinen Moment, wo der Leser hoch schaut aus dem Buch und "oooohhhh" macht, weil plötzlich jedes Puzzleteil seinen Platz findet.

Woher ich das weiß:Hobby – Viel gelesen und viel selbst geschrieben

Ich würde es im Verlauf der Geschichte "offenbaren".

Woher ich das weiß:Hobby – Ich lese gerne und schreibe selbst Geschichten.