Beim Arzt wegen der Psyche krankschreiben lassen?
Hallo zusammen, vor ca. 1 Jahr ist bei mir während der Ausbildung etwas vorgefallen weshalb ich sehr starke Depressionen bekommen habe und in eine Essstörung gerutscht bin. Ich wäre fast zwangseingewiesen worden und hätte meine Ausbildung fast abgebrochen, da ich aufgrund meiner Psyche öfters zuhause blieb. Meine Ausbildungsleiterin habe ich darüber nie informiert, da ich einfach Angst hatte sie würde irgendwem etwas erzählen. Kurze Zeit später ergab sich dann für mich die Möglichkeit, dass ich zu einem anderen Standort wechseln könnte. Ich würde während der Ausbildung meine Fahrtkosten erstattet bekommen und einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Ich habe extra mehrmals nachgefragt ob der Vertrag unbefristet ist. Die erste Zeit lief die Ausbildung an der Zweigstelle sehr gut, habe mich total wohl gefühlt und mir ging es psychisch wieder super sowie essen war auch kein Problem mehr für mich. Zum Ende meines zweiten Lehrjahres wurde auch meine Kollegin gegenüber mir immer komischer. Sie hat häufiger Druck aufgebaut und öfters verletzende Sachen zu mir gesagt. Unter anderem „Ich bin mir nicht sicher ob du übernommen wirst, du bist nach deiner Ausbildung sicher noch nicht auf dem Stand einer Ausgelernten“ allerdings muss ich hier hinzufügen, dass ich während der Ausbildung gewechselt habe und die Arbeitsabläufe einfach total anders waren und ich somit nach Ende der Ausbildung gar nicht den Stand erreicht haben kann. Ich bin auch dann wieder weniger gern in die Arbeit gegangen. Irgendwann hatte ich vor ca. 6 Monaten ein Gespräch mit meinem Chef, der meinte dass es noch nicht sicher ist ob ich übernommen werde, da sie grundsätzlich Azubis nicht übernehmen und so was. Für mich war das erst mal nicht so schlimm, da ich dann davon ausgegangen bin das es nichts mehr wird. Kurz darauf hatten wir dann nochmal ein Gespräch bei dem mir gesagt wurde dass ich einen befristeten Arbeitsvertrag bekommen würde und mein Gehalt wurde mir bereits auch genannt. Ich habe mich total gefreut, sollte aber noch eine Liste ausarbeiten in der ich alle meine Tätigkeiten aufschreibe und die, bei denen ich mir vorstellen könnte. Ich hatte vor kurzem meine Abschlussprüfung und danach wurde mir dann mitgeteilt, dass ich nicht übernommen werde und mein Vertrag zurückgezogen wird. Ich bin in ca. 1-2 Monaten ausgelernt, je nachdem wann ich meine mündliche Prüfung habe. Ich fühle mich nun dort nicht mehr wohl und mir geht es psychisch einfach wieder überhaupt nicht gut. Nun möchte ich mich erst mal krankschreiben lassen. Hat jemand Tipps wie ich am besten mit der Situation umgehen kann und was ich bei meinem Hausarzt sagen kann, damit ich länger als nur ein paar Tage krankgeschrieben werde?
7 Antworten
danke für den roman. deine frage hättest du auch kürzer und verständlicher verfassen können....
ob dich dein arzt krank schreibt, entscheidet er ganz alleine... der lässt sich weder durch dich noch uns reinreden...
Hm... du fühlst Dich nur wohl, wenn Du Dich "Willkommen" fühlst, ohne ein Zutun, kann das sein?
Ich mein, Du schreibst selbst, dass Du die Arbeitsabläufe noch nicht so kennst, aufgrund des Wechsels. Obwohl der Wechsel doch bereits einige Monate zurückliegt. Was hätte Dir denn geholfen, die Arbeitsabläufe mehr festigen zu können?
Nun krankschreiben lassen, würde einer Resignation gleichen. Das heißt: Du fühlst Dich nun unwohl, daher die Angst und Desinteresse an der Ausbildung. Wenn Du mehr einbezogen werden würdest, dann findest Du mehr Freude an Deiner Tätigkeit. So zumindest, wie ich Deine Worte verstehe.
Ziehe nun die letzten Wochen durch. Vielleicht redest Du auch mit Deinem Chef, warum er den Vertrag zurückgezogen hat. Ob er nun Klartext reden kann. Obwohl Du Dir sicher sein solltest, ob Du es möchtest. Denn vielleicht wirkt Dein Verhalten tatsächlich paradox... manchmal mehr Interesse und wenn Probleme auftauchen, dann weniger.
Hier brauchst Du Strategien für Dich. Denn das würde Dir alle Stellen erschweren. Denn nirgendwo wirst Du bei jedem völlig Willkommen sein.
Bitte überlege auch nochmal, ob eine Psychotherapie hilfreich sein könnte. Damit Du Dich unabhängiger von anderen Menschen machen kannst: indem Du an Deinem Selbstbewusstsein arbeitest. An Dein Selbstwert.
Mit anderen Worten:
Bitte finde Deine Mitte. Aktuell 'entwurzelst' Du massiv, sobald etwas mehr Wind kommt. Stellst vielleicht auch sehr viel in Frage, fühlst Dich unverstanden. Und wenn das nicht zutrifft auf Dich, dann finde Deine Gründe, weswegen Du das Interesse verlierst, wenn es Gegenwind gibt.
Bitte setze Dich für Dein Leben ein.
Das ist zwar alles nicht so toll gelaufen, aber du darfst dich auch nicht von jeder kleinen Hürde des Lebens immer total runterziehen lassen. Mach deine Ausbildung fertig und such dir in einer anderen Firma einen Job. Solche Dinge passieren ständig im Leben. Du musst lernen, damit umzugehen.
Willst du bei jedem kleine Rückschlag gleich krank machen ?
So wie dir geht es vielen anderen Auszubildenden auch. Die paar Wochen wirst du ja wohl noch schaffen, Und such parallel eben woanders eine Stelle.
Ob du krankgeschrieben wirst, entscheidet der Arzt.
Bei jedem Problem und/oder einer unzufriedenstellenden Leistung deinerseits, geht's Dir "psychisch" mies... Das deutet eher auf ein mangelndes Selbstwertgefühl als auf eine "echte" Depression.
Statt zum Arzt zu gehen, solltest Du lieber für die mündliche Prüfung lernen und Dich nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen.
Lerne auch, mit Fehlschlägen umzugehen, sonst wirst Du im Leben nicht zurechtkommen.
Alles Gute