Bei welchem Reaktionsweg entsteht ein Thermoplast, Duroplast, oder ein Elastomer?

2 Antworten

Moin,

allein der Reaktionsweg sagt zunächst einmal noch nichts über den Kunststofftyp aus, der dabei entsteht.

Das hängt einerseits von den eingesetzten Monomeren ab und andererseits auch von dem Zeitpunkt, wann du sie einsetzt.

Beispiele:

Monomere mit einer C=C-Doppelbindung führen in Polymerisationsreaktionen (egal ob radikalisch, kationisch oder anionisch) in der Regel zu Thermoplasten.
Aber ein Monomer wie 3-Ethenyl-1,4-pentadien, in dem also drei C=C-Doppelbindungen vorkommen, würde es unter Polymerisationsbedingungen zu engmaschig vernetzten Polymerketten (Duroplasten) kommen.
Wenn du dagegen zunächst mit einem Monomer mit einer C=C-Doppelbindung die Polymerisation beginnst (in der thermoplastische Polymerketten entstehen) und dann ab und zu ein vernetzendes Monomer wie das oben genannte hinzufügst (Copolymerisation), bekommst du auch weitmaschig vernetzte Polymerketten (Elastomere) hin.

Das gleiche gilt auch für die anderen Verfahren. Eine Polykondensation mit einem Monomer mit zwei verschiedenen funktionellen Gruppen führt zu einem Thermoplasten (des ASAS-Typs). Zwei bifunktionelle Monomere, bei denen an jeweils einem Monomer die gleichen funktionellen sind, führen ebenfalls in einer Polykondensationsreaktion zu einem Thermoplasten (diesmal des AASS-Typs). Setzt du dagegen (mindestens) trifunktionelle Monomere ein, kommen engmaschig vernetzte Polykondensate heraus (Duroplaste).
Und wenn du nur wenig trifunktionelle und viele bifunktionelle Monomere einsetzt, erhältst du weitmaschig vernetzte Polykondensate (Elasomere).

Die Herstellungsmethode sagt also nichts über die entstehenden Kunststoffe aus. Die Art der Monomere und der Zeitpunkt ihres Einsatzes dagegen schon.

LG von der Waterkant

CupcakeLove1 
Fragesteller
 09.05.2020, 14:18

Made my day 🙏🏽

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Hallo CupcakeLove1,

der Reaktionsweg sagt zunächst einmal nichts über den Polymertyp aus.

Entscheidend sind die Monomere und eventuelle Vernetzer.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Viele Jahre beruflich damit beschäftigt.