behinderte menschen sind auch so wie du und ich is doch so?

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20 Antworten

Hallo Melek222,

ich verstehe deine Empörung bzw. deine Frage und muss dir eins dazu sagen (Quelle Bundesregierung).

Eine Umfrage hat folgende Ergebnisse gebracht:

Rund 90% wissen nicht, wie sie sich einem Menschen mit Behinderung gegenüber verhalten sollen.

78% halten nichts davon behinderte Kinder in der Familie zu versorgen. Sie finden solche Kinder sollte man in Heime, oder Anstalten unterbringen.

70% glauben das man sich vor ihnen ekeln könne.

60% sind dagegen, daß man mißgebildete Geborene mit ärztlichen Bemühungen am Leben erhält.

56% möchten nicht mit einem Behinderten in einem Haus wohnen.

Wir haben in unserer Menschlichen Gesellschaft noch sehr viel zu lernen, bevor diese Gemeinschaft das Prädikat "Menschlich" verdient. Wir werden einsehen müssen, daß nicht nur der Tüchtigste, der Ellenbogen Mensch, der Gütige und das Genie, der zum Schein Erfolgreichere zu unserer Welt gehören. Sondern das zu dieser Welt ganz genauso dazugehören, die Unfähigen und die Schwachen, die Stummen und Menschen mit einer Behinderung.

Sie alle gehören dazu. Denn sie alle machen erst unsere Gesellschaft und unsere Welt aus. Leiden müssen jene, die sich niemals wehren konnten und niemal wehren können werden. Kinder, Menschen mit Behinderung und Alte.

Leider ist es so, das zu einem sehr hohen Grad die Einstellung besteh:

Ich habe meine eigenen Sorgen. Von solchen Dingen will ich nichts hören. Ja, es gibt sie. Schlimm, schlimm. Zu tun haben will ich trotzdem nichts damit. Weil ich nicht begreifen kann. Weil ich nicht weis wie ich mich verhalten soll. Ich zahle Steuern. Von den Steuern soll der Staat Heime bauen für diese Kretins, Wasserköpfe und anderen Behinderten. Dafür zahle ich ja auch Steuern. Meinetwegen spende ich auch noch. Mehr will ich darüber nicht hören.

Doch es geht nicht darum noch mehr Geld zu spenden und zu glauben sich damit freikaufen zu können. Denn zu unserer Gesellschaft gehören nun einmal alle Menschen. Nicht nur die Leistungsfähigen.

Und wenn mir jemand sagt: Millionen Euro werden gespendet. Zum Beispiel bei der Aktion "Ein Herz für Kinder", dann frage ich mich was so grandios daran ist. Wenn ich einfach unsere Bevölkerungsanzahl nehme und den Spendenbetrag durch diese teile, dann komme ich auf 18 Cent, die je Bundesbürger gespendet wurden. Dieser Betrag vermindert sich ab noch um einiges. Denn es haben zum einen nicht alle Bürger gespendet. Und zum anderen waren viele Firmen dabei, die bis zu einer Million, oder sogar darüber gespendet haben.

So kommen wir auf eine Summe pro Bundesbürger von 10 - 15 Cent, die er für Menschen mit Behinderung oder anderen Nachteilen übrig hat.

Und als letztes ein selbst erlebtes Beispiel aus dieser Woche:

Eine korpulente Dame, etwa mitte 40, besteigt einen Bus. Der Bus ist voll besetzt. Auch ein Junge von etwa 14 Jahren sitzt in dem Bus. Die Dame beginnt zu schimpfen: "Der starke Bengel darf sitzen, was? Weil er sich ausruhen muss, das arme Kind." Der Busfahrer, der den (behinderten) Jungen kennt, versucht zu vermitteln: "Ja, wissen sie, für einen der sein Gleichgewicht nicht halten kann, ist das stehen schwer." Die Dame erwiedert: "Sie nehmen auch noch seine Partei? Ich werde mich beschweren über sie! Eine Unverschämtheit!" Eine andere Dame erkennt den Jungen auch. "Der wohn bei uns", sagt sie. "Der ist doch nicht ganz ...", dabei tippt sie sich mit dem Finger an die Stirn. Darauf erwiedert die andere empört: "Woher soll ich das denn wissen? Warum tragen diese Idioten nicht irgend ein Zeichen? Eine Armbinde zumBeispiel. Dann weis man doch gleich was los ist." Dann verstummt sie. Drei Haltestellen ist sie gefahren Dann muss sie aussteigen, da sie ihr Ziel erreicht hat. Dem Jungen laufen Tränen über das Gesicht.

Sehr Schade darum. Aber dieses Beispiel zeigt Eindeutig, das unsere Gesellschaft noch weit von einer humanen Gesellschaft entfernt ist.

nikima  17.11.2023, 14:32

Ja so ist es leider. Bis zu dem Punkt wenn sie es am eigenen Körper erleben würde. Das wünscht man keinem sagt man so schön, ich solchen schon. ...nicht aus Rache ,sondern da es dem "Menschsein "dient.

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Menschen bleiben Menschen. Auch wenn sie eine Behinderung haben. Das Gaffen von Unbeteiligten kann nicht nur mit "schräg anschauen" bewertet werden. Viele Menschen empfinden auch Mitgefühl mit denen die vom Schicksal in dieser Art getroffen wurden.

natürlich sind behinderte anders..und genau deshalb schauen die leute..sie schauen, auch bei kleinwüchsigen, dicken oder sehr dünnen menschen, sie schauen auf lange nasen oder schielende augen, sie schauen bei farbigen und ausländern..das ist eben so, das menschen alles was nicht der norm entspricht mit aufmerksamkeit betrachten! und leider auch oft ablehnen..

da hilft nur eines, sich nichts dabei denken und darüberstehen.. so ist es eben..

Weil die meisten Menschen Berührungsängste haben und nicht wissen, wie sie sich verhalten sollen.

Rein verunftmäßig gesehen hast Du 100% Recht. Das Dumme ist nur, es gibt eine (evolutionär entstandene und biologisch sinnvolle) Hemmung, sich Kranken/Behinderten zu nähern. Bei Kranken verhindert das die Ansteckung, bei Behinderten, dass deren womöglich schadhaftes Gen-Material weiter vrbreitet wird. Das ist jetzt ganz wertfrei und rein "biologistisch" formuliert....

Bei vernunftgesteuerten Menschen wird dieser Instinkt unterdrückt und es kommt zur Annäherung, Instinktwesen bleiben auf Abstand :-)

HektorPedo  15.09.2011, 01:14

Hey! Instinktive Eugenik! Halleluja.

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Josefka63  15.09.2011, 01:24
@HektorPedo

Im Sinne der Arterhaltung sinnvolle Verhaltensweisen scheren sich leider nicht um Moralvorstellungen. Das eine ist vernunftmäßig abgeleitet, das andere eben dumpfer Instinkt. Ob man es gut findet, ist die eine Frage, existent ist es aber doch...

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Josefka63  15.09.2011, 01:27
@HektorPedo

Übrigens ist schon die Bevorzugung des Hahns mit dem prächtigsten Balzgefieder durch die Henne nichts anderes als "instinktive Eugenik".

Oder eben einfach nur intraspezifische Selektion...

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nikima  17.11.2023, 14:34

Das mag sein,das wir sind ber keine Tiere die einen Instinkt haben ,sondern Menschen.

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