Beamter?
Ist eine Arthrose im Knie bei einem Verwaltungsbeamten ( Strebe dieses Studium an) ein Ausschlusskriterium?
3 Antworten
Wenn davon aus zu gehen ist daß man immer wieder mal deswegen erkrankt, dann wird man natürlich nicht verbeamtet. Sowas möchte man nicht unterstützen. Klingt doch irgendwie logisch, oder?
Es kommt darauf an, wie weit das fortgeschritten ist und was für Ausfälle du hast.
Sehr wahrscheinlich ja. Sowas wird mit den Jahren nicht besser, weshalb mit wiederholten, immer häufigeren und längeren Krankschreibungen und am Ende sogar mit Frühpensionierung zu rechnen ist. 80% der Beamten gehen übrigens vorzeitig in den Ruhestand (viele kurz nach Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit), werden dann aber durchschnittlich älter als der Rest der Bevölkerung.
Für die Ausbildung im mittleren Dienst musst du außerdem folgende Voraussetzungen erfüllen:
- Erweiterte Bildungsreife oder vergleichbarer bzw. höherer Abschluss.
- Bei der Einstellung musst du zwischen 16 und 29 Jahren alt sein.
- Solltest du das Höchstalter überschritten haben, musst du mindestens eine zweijährige abgeschlossene Berufsausbildung sowie mindestens zwei Jahre Berufserfahrung vorweisen können. Lebensältere Bewerber (30-39 Jahre) sind allerdings nicht für jede Ausschreibung zugelassen, sondern nur, wenn dies ausdrücklich erwähnt wird.
Sieh an, man kann bis 29 Jahre alt sein. Nach zwei Jahren Ausbildung wäre man dann 31. Also mit ca. Mitte 30 lebenslang bekommen. Ich kann Dir nach 39 Jahren ÖD versichern, daß es nicht wenige gab die in diesem Alter so "krank" waren daß sie dauerhaft dienstunfähig und pensioniert wurden. Ca. 12% der Bundesbeamten gehen vorzeitig in den Ruhestand. Diese Zahl bezieht sich auf Bundesbeamte und ist ein Durchschnittswert. Es liegt in der Natur der Sache daß Verwaltungsbeamte länger durchhalten als z.B. Polizei - Und Justizvollzug oder Feuerwehr. Hier liegt die Quote deutlich höher. Hauptgrund sind übrigens psychische Erkrankungen.
Fast ein Drittel von ihnen wird wegen Dienstunfähigkeit frühpensioniert, rund 2000 Beamte gehen jedes Jahr in den Ruhestand, mehr als 100 davon sind unter 45 Jahre alt. Vor allem Polizisten, Justizvollzugsbeamte und Feuerwehrleute fallen oft lange vor dem Rentenalter aus. Hier gehen die Bediensteten im Durchschnitt schon mit 57 Jahren in den Ruhestand.
Die Liste von Beamten, die in den letzten Jahren mit fragwürdigen Begründungen in Frühpension geschickt wurden, ist lang: Ein Polizist, der ausgerechnet eine Phobie gegen die Farbe Grün entwickelt hat, war ebenso dabei wie ein Justizbeamter, der plötzlich keine Gitter mehr sehen konnte. Beiden wurde eine psychische Erkrankung bescheinigt. Ein krankgeschriebener Lehrer blieb bei vollem Verdienst jahrelang zu Hause und schrieb dort seine Doktorarbeit, weil sich die Verwaltung mit unklaren amtsärztlichen Attesten zufrieden gab. Eine Sachbearbeiterin wurde mit 32 Jahren auf Kosten des Landes in Frühpension geschickt, obwohl sie noch gut halbtags hätte arbeiten können. Ein Justizvollzugsbeamter wurde mit 29 Jahren dienstunfähig, obwohl sein mangelndes Engagement und hohe Fehlzeiten schon während der Probezeit erkennbar waren. Einen Monat nach der Verbeamtung wurde er krank. Vor dem plötzlichen Siechtum hatte er „bereits deutlich zu verstehen gegeben, dass nach Aushändigung der Urkunde mit ihm nicht mehr zu rechnen sei“, wie es 2000 in einem Bericht des Landesrechnungshofes hieß.
https://www.tagesspiegel.de/berlin/fruehpensionierung-kaum-beamter-schon-krank/1844902.html
Vielleicht nur Einzelfälle, aber davon habe ich in meiner Zeit sehr viele gesehen.
„Früher wurden Polizisten und Feuerwehrleute, die nicht mehr einsatzfähig waren, noch weitergebildet und konnten dann beispielsweise in der Verwaltung arbeiten“, sagt GdP-Sprecher Klaus Eisenreich. Heute aber fehle ein Konzept, um Beamte mit gesundheitlichen Problemen weiter zu beschäftigen.
Finanzamt?
Und was Du noch nie erlebt hast gibt es auch nicht? Und warum beißt Du Dich daran so fest? Ich behaupte ja nicht, daß es die Regel ist, aber den Links kann man wohl entnehmen daß nicht wenige Beamte vorzeitig in den Ruhestand gehen (es werden zumindest in Berlin merkwürdigerweise weniger seit die Ruhegehälter gesenkt wurden) und es gibt eben auch diese Fälle der plötzlichen Erkrankung nach Lebenslang. Ich habe es selbst erlebt daß sich ein Kollege am Tag nach der Überreichung der Urkunde krank gemeldet hat und nie wieder gesehen wurde. Natürlich wurde er nicht ein paar Tage danach pensioniert, es gingen schon zwei oder drei Jahre Arbeitsunfähigkeit voraus. Im Dienst war exakt bis zur Ernennung zum Landesbeamten auf Lebenszeit.
Hast Du noch etwas zur eigentlichen Frage zu sagen? Ansonsten ist das hier für mich beendet.
Die meisten werden ein bis zwei Jahre nach der Ausbildung Beamte auf Lebenszeit. Wie viele werden in diesem Alter wohl "krank" genug für eine Pensionierung sein? Deine Aussage, dass viele kurz nach der Ernennung zum Beamten auf Lebenszeit in Pension gehen, ist daher reiner Unsinn!