Baby zurückgeblieben = Später dumm?
Ich konnte schon mit 9 Monaten laufen und schnell sprechen, ich war ein kluges und aktives Kind. Meine Tochter (10 Monate alt) ist in ihrer Entwicklung zurück und nicht aktiv sondern eher passiv-anhänglich. Ich bin ehrlich dass es für mich ein Riesen Problem wäre wenn meine Tochter nicht so klug wäre wie ich und der Rest meiner Familie (überdurchschnittlich intelligent). Ich wäre halt einfach enttäuscht von ihr, würde aber versuchen mir nichts anmerken zu lassen. Ist es wahrscheinlich dass meine Tochter nicht intelligent wird?
10 Antworten
Das Kind ist 10 Monate alt.
Da ist noch nix mit "intelligent" oder "überdurchschnittlich ...sonstwas..."
Schließe nicht von dir auf dein Kind, und das Gleiche gilt für Vergleiche a la "also deine Schwester konnte in dem Alter...." oder "Mein Kind konnte in dem Alter bereits...".
Jedes Kind ist anders. Jedes Kind entwickelt sich anders. Das eine entwickelt diese Fähigkeit eher, das andere entwickelt jene Fähigkeit eher.
Weiterhin kommts auch auf das soziale Umfeld an. Dein Kind wächst nicht in der extakt gleichen Umgebungssituation auf wie du damals. Und du bist nicht deine Mutter. Also hat dein Kind eine andere Grundsituation als du damals.
Das muss nicht mal "schlecht" sein oder "schlechter". Es ist einfach nur "anders" für dieses Kind.
Ist ja toll das du mit 9 Monaten schon laufen konntest. Und es ist ja auch toll das deine Sprachentwicklung so zügig voran ging. Das sagt aber nichts über eine höhrere Kleinstkindintelligenz aus.
Sorry, dein Satz "Ich wär einfach nur enttäuscht von ihr (der Tochter),..." tut mir in der Seele weh. Ich hatte niemals das Gefühl enttäuscht sein zu wollen/ zu müssen. Im Gegenteil, über jeden kleinen Entwicklungserfolg hab ich mich gefreut. Ich war stolz als mein Nachwuchs endlich dies oder jenes begriffen hatte und lernte es zu meistern. Auch wenn rundherum alle anderen Kinder im jeweils gleichen Alter dies oder jenes schon viel eher konnten.
Mein damaliges Mantra war : "Jedes Kind ist anders, ist individuell. Mein Kind ist kein Klon. Mein Kind hatte einen anderen Start als die Kinder der anderen Leute. Es ist - da wo es jetzt ist - genau richtig in der aktuellen Entwicklung."
Und genauso kam es. Ohne Stress, ohne Druck, aber mit viel Liebe und Geduld und spielerischer Förderung. Mit Spaß und Spannung, gemeinsamen Entdeckungsreisen durch den Garten (als es U3/Ü3-6 war). Singen, Vorlesen, Bewegungsspiele im Kinderzimmer, Ruhe, erfundene Geschichten erzählen, die Welt erklären, auf kindliche Fragen Antworten finden.... Die kindliche Entwicklung ist ein ständiger Prozess.... und mit dieser Entwicklung entwickeln auch wir Eltern uns immer ein Stück weiter
Du bist in meinen Augen ein Beispiel dafür, dass solche Menschen wie Du nie Mutter werden sollten. Die Kinder tun mir einfach nur leid.
Ich kenne einen Jungen, der war als Kind etwas "komisch". Er lief spät, er sprach spät, er spielte oft nicht mit anderen Kindern, sondern saß und beobachtete. Etwas später sprach er sehr gut, oft etwas "gewählt", mit großem Wortschatz. Später machte er sein Abi mit Auszeichnung, und beendet demnächst sein Studium. Seine scheinbare passive Art als kleineres Kind war einfach seine Art, die Umwelt in sich aufzunehmen. Und das offenbar mit großem Erfolg.
Auf der anderen Seite: Was ist schon Klugheit? Und warum wäre das für Dich ein Problem? Sollte deine Tochter nicht so fix sein (was man jetzt noch nicht beurteilen kann), wäre es Deine Aufgabe, sie optimal zu fördern.
Übrigens: Kinder erben zwar viel von ihren Eltern, aber sie haben definitiv ihre eigene Persönlichkeit. Deine Kinder sind keine Fortsetzung von Dir. Sie sind eigenständige und liebenswerte Menschen.
Das wird sich noch zeigen hab Geduld es ist enorm, was für und mit Förderung heutzutage alles möglich ist.
Gib ihr einfach Zeit und all die Liebe die sie verdient und Du als Mutter hast. Auch Menschen die etwas langsamer sind, haben ein Recht auf ein gutes Leben.
Du hast es in der Hand was aus Ihr wird.
Jeder Mensch macht eine andere Entwicklung durch. Vielleicht konntest du mit 9 Monaten laufen und sprechen, kannst aber heute keine Freundschaften halten oder bist arrogant o.ä. (ich sagte nicht, dass du das bist, sondern das sind nur Beispiele für negative Eigenschaften, die man trotz (oder gerade wegen?) hoher Intelligenz haben kann). Dafür könnte deine Tochter sich vielleicht eher im gewöhnlichen oder langsamen Bereich entwickeln, aber später passioniert Menschen helfen und sogar den Friedensnobelpreis bekommen (mal als extremes Beispiel) oder etwas anderes erreichen, das du niemals geschafft hättest. Oder sie übertrifft dich in Schulnoten, weil sie eine schnelle Auffassungsgabe haben wird oder sich in der Freizeit mit den behandelten Themen beschäftigen wird. Vielleicht wird sie die sein, die die zündende Idee hat, wie man erneuerbare Energien noch effizienter machen kann. Da wird niemand fragen: "Aber konntest du denn mit 9 Monaten laufen wie deine Mutter?" Erfolg an arbiträren Parametern wie IQ abhängig zu machen, ist nicht besonders klug.
Lies mal ihre anderen Fragen. Sie weint ja schon, weil sie ihr Abi auf einer Schule machen soll, wo Stunden ausfallen...