Ausbildungsberuf Feuerwehr?
Hallo Zusammen,
Mein Sohn ist bei der Jugendfeuerwehr und hat den Wunsch später zur Berufsfeuerwehr zu gehen.
Vorher wird eine handwerkliche Ausbildung vorausgesetzt. Welche Ausbildungen wären hier besonders geeignet ?
5 Antworten
Ich empfehle eine Ausbildung zum Werkfeuerwehrmann.
Diese ist seit 2011 relativ neu und kombiniert die Handwerkliche und Feuerwehrtechnische Ausbildung in 3 Jahren.
Es werden in den ersten 1½ Jahren Handwerkliche Grundtätigkeiten in Holz, Metall und Elektrotechnik gelehrt. Die restlichen 1½ sind dann die eigentliche Feuerwehrausbildung.
LKW Führerschein, Rettungssanitäter und Rettungsschwimmer sind auch Teil der Ausbildung.
Als Werkfeuerwehrmann kann man natürlich danach auch zur Berufsfeuerwehr. Die Berufsfeuerwehr in Frankfurt bildet ihre Feuerwehrleute auch als ,,Werkfeuerwehr" aus.
Ich mache momentan die Ausbildung und habe es noch zu keinem Zeitpunkt bereut.
Es wird auch schon in der Ausbildung gut gezahlt 😉
Kfz, Schlosser, Schreiner, Elektriker...
Es fordern übrigens längst nicht mehr alle ausbildenden Berufsfeuerwehren explizit eine handwerkliche Ausbildung. Oft soll es allgemeiner eine zweckdienliche Ausbildung sein - da kann man so einiges drunter verstehen, wenn man sich mal damit befasst hat was bei der Feuerwehr alles zu tun ist. Und einige Berufsfeuerwehren fordern gar keine vorherige Ausbildung mehr, sondern schließen in ihrer Brandmeisterausbildung auch eine generalisierte handwerkliche Ausbildung mit ein.
Und wenn dein Sohn noch so jung ist, dass er sich über dergleichen nicht selbst informieren kann, werden sich sicherlich auch noch Änderungen ergeben, bis die Frage wirklich akut wird.
Grundsätzlich ist es auch heute noch so, dass für die Ausbildung zum Berufsfeuerwehrmann eine vorherige, abgeschlossene Berufsausbildung vorausgesetzt wird. In der Regel spricht man hier von einer "dem Feuerwehrdienst dienlichen" Ausbildung (früher von einer "handwerklich-technischen" Ausbildung). Das sind in der Regel Handwerksberufe vom Tischler über den Kfz-Mechatroniker bis hin zum Elektriker, können aber auch Berufe aus der Chemiebranche sein, zunehmend aus der IT-Branche oder eben auch aus der Medizin/Rettungsdienst.
Letztendlich ist es aber so, dass es da keine bundeseinheitlichen Vorgaben gibt, sondern jede Stadt für ihre Berufsfeuerwehr so ihre eigenen Voraussetzungen definiert.
Und in den letzten Jahren gibt es mehr und mehr auch die Möglichkeit, komplett ohne vorherige Berufsausbildung eine feuerwehrtechnische Ausbildung zu absolvieren. Längst noch nicht in allen BF-Städten, aber in immer mehr. Dabei gibt es je nach Stadt ganz unterschiedliche Konzepte, im Großen und Ganzen haben die aber alle gemeinsam, dass das fehlende handwerklich-technische Wissen dann in die Feuerwehrausbildung integriert wird, wodurch sich dann aber die Ausbildungszeit verlängert. Stichworte sind hier beispielsweise "Start-Up eins.zwo" (BF Hamburg), "112 Direkt" oder "112 Direkt Plus" (BF Berlin) oder "1plus" (BF Bochum).
Es gibt hier keine allgemeingültige Aussage.
Jeder der 115 Berufsfeuerwehren macht in Deutschland hier ihr Ding. Es gilt also: Die besten Auskünfte zur BF XY bekommt man bei der BF XY.
Es gibt eine ganze Reihe von Möglichkeiten heute zur BF zu kommen. Der Weg über eine Berufsausbildung ist der klassische Weg. Dazu kommt die Stufenausbildung wie in Berlin z.B. der 112 Direkt.
Da heißt es informieren, informieren und nochmal informieren.https://www.youtube.com/watch?v=N4N5rQ72VqA&ab_channel=FEUERWEHRLEBEN
Ganz wichtig! Wenn er einen Beruf lernen will dann einen in dem er sich vorstellen kann später auch seine Brötchen zu verdienen. Oftmals stellt sich bei der Einstellung raus das der Bewerber aus irgendeinem Grund nicht geeignet ist. Dann hat man zumindest einen Plan B in der Hand. Auch wenn es während der Ausbildung passiert, das man abbrechen muss, hat man einen Chance seinen Lebensunterhalt in einem Job zu verdienen der einen erfüllt.
Und Ja, Bewerber mit schon abgeschlossener Rettungsmedizinischer Ausbildung (RettSan o. NotSan) sind gern gesehen. Das wird sich so schnell auch nicht ändern.
*Er* soll sich auf den Karriereportalen seiner anvisierten bzw. auch ein paar anderen Berufsfeuerwehren umschauen. Manche haben sogar ein eigenes Programm, was die handwerkl. Ausbildung ersetzt.
notting