Ausbildung, weiß nicht was ich tun soll?

4 Antworten

Aus meiner Sicht müsstest du erst mal für dich sortieren, ob du den Ausbildungsberuf weitermachen möchtest oder nicht. Wenn ja, solltest du nach einem neuen Betrieb suchen und den alten kündigen. Eventuell müsstest du das doch mit der Berufsschule besprechen können, oder nicht?

Parallel könntest du ja trotzdem noch nach neuen Ausbildungen suchen, aber dann würde ich mich nicht einfach neu bewerben, sondern erst mal umfassend informieren, auch in Foren von Auszubildenden, wie der Berufsalltag ist und wie die Ausbildung abläuft.

Faustregel nach dem, was ich so gehört und gelesen habe: Das erste Jahr ist immer ScheiXe. Da bekommt man die ungeliebten Aufgaben, wird ggf. angepampt, muss teilweise fachfremde Aufgaben machen bzw. niedere Arbeiten, für die sich die anderen zu schade sind. Eine Freundin von mir ist Rechtsanwaltsgehilfin - im ersten Jahr hörte ich sie nur über Kaffeekochen, Kopieren und Aktenablegen reden. Das dürfte nicht der vollständige Berufsalltag sein. Insbesondere Kaffeekochen nahm wohl einen großen Raum ein. Vermutlich, weil man anfangs noch nicht viel anderes in der Berufsschule gelernt hat.

Insofern muss man ein gewisses Durchhaltevermögen mitbringen und in einigen Ausbildungsberufen auch extrem viel Eigeninitiative beim Lernen zu Hause, weil einem eben leider vieles nicht einfach so wie vorgesehen beigebracht wird.

Parallel, bzw. vorbereitend sollte man sich wohl informieren, wie man mit schwierigen Charakteren/ schreienden, schimpfenden, stressenden Menschen umgeht, weil die wohl öfter mal vorkommen und wie man sich mental dagegen abschottet, so dass man nicht jeden AnscXiss persönlich nimmt. Leider scheint es wohl so zu sein, dass solche Charaktere, entweder bedingt durch den eigenen stressigen oder langweiligen Berufsalltag oder durch den spezifischen Charakter, in fast jedem Ausbildungsberuf/ Betrieb vorkommen.

Es lohnt sich also, sich im Vorfeld zu informieren, wie man damit umgeht und sich nicht von einzelnen Kollegen/ Vorgesetzten/ Kunden den Beruf an sich vermiesen zu lassen, schon gar nicht die Ausbildung, also die Chance, den Beruf überhaupt auszuüben!

Wenn bereits die Mitarbeiter einer Firma davon abraten, dort zu arbeiten, sich ausbilden zu lassen, ist es in der Regel wirklich echt schlecht.

Ich vermute, dein Problem liegt vielleicht daran, dass du einfach noch immer nicht weißt, was für dich passend wäre. Da würde ich dir noch mal dringend gute Berufsberatung empfehlen. Vielleicht nicht jeder, aber einige Berufsberater sind da wirklich so drauf, dass sie tatsächlich helfen wollen, und gemeinsam mit dir die richtige Wahl herausfinden. Bestenfalls inkl. der Organisation von "Schnuppertagen" in verschiedensten Branchen.

Ja, immer wieder abbrechen fühlt sich sehr unrichtig an, ist aber besser als die falsche Ausbildung zu machen, und dann länger oder für immer im falschen Beruf stecken zu bleiben.


Thorn233 
Beitragsersteller
 07.10.2024, 00:27

Da hast du nicht ganz unrecht. Ich habe die Stelle auch nur angenommen, da ich seid 3 Jahren keine Zusage bekommen habe. Umso mehr habe ich mich natürlich gefreut endlich was zu bekommen. (Hab die drei Jahre gearbeitet als Reinigungskraft und war dementsprechend auch sehr froh endlich da raus zu kommen). Bis jetzt habe ich leider nur schlechte Erfahrungen gemacht mit der Arbeitsagentur. Da meine zweite Ausbildung über die Agentur lief, sprich über einen Bildungsträger. Dort hatte ich das Problem mit Mobbing, was nicht sonderlich ernst genommen wurde von der Agentur....

treppensteiger  07.10.2024, 00:30
@Thorn233

Wenn du selber zur Agentur gehst, und entsprechende Hilfe anforderst, wirst du noch mal etwas besser behandelt, als wenn du dort bist, als jemand, der zwangsweise irgendwohin vermittelt werden muss. Die Angestellten dort haben ja auch ihre nervigen Vorgaben ihrer Chefs, möglichst effektiv Leute in Arbeit oder Ausbildung zu vermitteln.

Sich einen anderen Ausbildungsplatz suchen und, wenn man einen gefunden hat, beim alten kündigen. Wenn es aufgrund der Psyche überhaupt nicht mehr geht, dann sofort beim aktuellen Arbeitgeber kündigen, sich einen Job zur Überbrückung suchen und sich währenddessen um Ausbildungsplätze bewerben.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kenne das, habe auch schon eine Ausbildung abbrechen müssen wegen Mobbing.

So wie du das schilderst klingt das echt nicht gut und ist für die Ausbildung nicht förderlich.

Wenn du darüber nachdenkst abzubrechen würde ich lieber wechseln, so wäre es kein richtiges Abbrechen sondern lediglich ein Fortführen der Ausbildung in einem anderen Betrieb.

Da offensichtlich Reden nicht hilft wäre das angemessen sich einen neuen Betrieb zu suchen. Wenn es einen ähnlichen Betrieb in der Umgebung gibt, würde sich das anbieten. Andernfalls bekommst du staatliche Unterstützung, falls du für einen Job weiter weg umziehen müsstest.


Thorn233 
Beitragsersteller
 07.10.2024, 00:23

Leider ist Beruf nicht sonderlich gefragt. In meiner Umgebung ist dies er einzige Ausbildungsbetrieb im Umkreis von 50km.

Thomas520532  07.10.2024, 00:28
@Thorn233

Wie gesagt, es gibt staatliche Unterstützung für Azubis die ihre Miete nicht zahlen können, aber das muss man dann wollen.