Ausbildung als Logopäde?
Hallo,
ich würde gerne eine Ausbildung als Logopädin machen. Da es sich dabei um eine schulische Ausbildung handelt, wollte ich fragen, ob die Chancen genommen zu werden, etwas höher sind als bei betrieblichen Ausbildungen?
Eine Freundin von mir hatte eine Ausbildung zur Fremdsprachenkorrespondentin gemacht und musste nicht mal eine Bewerbung schreiben, sie hatte nur ein persönliches Gespräch und konnte nicht mal ein sehr gutes Abschlusszeugnis vorlegen (Mittlere Reife : 3,6) und sie wurde einfach genommen.
Natürlich lassen sich diese beiden Berufe nicht miteinander vergleichen, aber da es sich bei beiden um schulische Ausbildungen handelt, wollte ich einfach mal nachfragen. Ich habe meine Mittlere Reife mit 2,6 absolviert.
Läuft es bei der Bewerbung bei schulischen Ausbildungen genau so wie bei betrieblichen?
Vielen Dank im Voraus.
2 Antworten
Ciao :-)
Meine Tochter macht gerade ihre Ausbildung (3. Jahr) zur Logopädin. Die Ausbildung findet entweder in einer Berufsfachschule (Abschluß: Staatsexamen *3 Jahre*) oder als Studiengang (Abschluß: Bachelor *6-8 Semester*) statt.
Es gibt in Deutschland z.Z. 83 Logopädieschulen, die jährlich etwa 1200 Logopäden ihr Examen überreichen. Zusätzlich gibt es 15 Studiengänge die etwa 300 Bachelor hervorbringen. Das wären 1500 Logopäden die dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen würden, aber 25% studieren etweder weiter oder gehen in die Forschung oder Bildung. Gebraucht werden aber jährlich ca 3000 Logopäden (Zahl steigend).
Von den 83 Logopädieschulen gibt es staatliche (kostenlos) 40 Stück, dort aufgenommen zuwerden ist oft mit einer Warteliste von 1-4 Jahren verbunden, deshalb bewerben sich viele deutschlandweit. Oder man bewirbt sich bei den privaten Berufsfachschulen (43) und zahlt Schulgeld, aber der Abschluß bleibt in beiden Fällen gleich (Staatsexamen). Bei den privaten gibt es meist keine Wartezeit.
Dein Realschulabschluß bei den Berufsfachschulen wird nicht als Notendurchschnitt gesehen, denn die wichtigsten Fächer...Deutsch, Fremdsprachen, Biologie sind ausschlaggebend. Zudem muss deine Stimme gut belastbar sein.
Du hast 1540 Stunden Theorie und 2300 Stunden Fachpraktischer Unterricht. Folgende Fächer hast du in Logopädie:
- Kindersprache
- Aphasie (Sprachstörungen)
- Dysarthrophonie
- Stimmstörungen/Stimme
- Stottern Kinder/Erwachsene
- Cerebralparese
- Dysgrammatismus
- Sensorische Integration
- Laryngektomie
- Rhinolalie
- Myofunktionelle Therapie
- Dysphagie (Schluckstörungen)
- Entwicklungsdyslexie
- Alexie / Agraphie
- Lese-Rechtschreib-Schwäche
medizinische Fächer:
- Phoniatrie
- Anatomie und Physiologie
- Pathologie
- Pädiatrie und Neuropädiatrie
- Kinder- u. Jugendpsychiatrie
- Aphasiologie
- Neurologie und Psychiatrie
- Hals- Nasen-Ohrenheilkunde
- Kieferorthopädie
- Audiologie undPädaudiologie
- Pathologie
und zusätzlich noch:
- Psychologie und klinische Psychologie
- Pädagogik und Sonderpädagogik
- Phonetik / Linguistik
- Soziologie
- Berufs- und Gesetzeskunde
Es kommen dann noch Praktikums (2- 6 Wochen) in folgenen Einrichtungen dazu:
° Kindergarten
° HNO
° Logopädischen Praxis
° Neurologie (Klinik)
° Sondereinrichtungen für Sprach- und Hörgestörte
Dir muss klar sein, dass du viel neues lernen musst und dass das Examen mit dem der Hebamme zu den schwersten gehört (Therapeutischen Bereich).
Falls du noch Fragen hast, dann melde dich einfach :-)
LG
Vielen Dank für die ganzen Infos :)
Wissen Sie vielleicht, nach welchen Kriterien die Bewerber ausgesucht werden?
Das kommt daraufan, ob du in eine private gehen willst oder eine staatliche.
Private: Wichtig gutes Deutsch, Emphatie, keine Sprachfehler ansonsten gibts keine spezielle Kriterien. Vom HNO Arzt ein Artest, dass deine Stimme belastbar ist. Auch die Aufnahmeprüfung ist leicht.
Staatliche: zusätzlich solltest du noch ein Instrument spielen, Notenlehre und im Gesang gut sein. Die Aufnahmeprüfung (wenn man zugelassen wird) ist schwer.
Biologie ist nur wichtig, wenn du es im Zeugnis stehen hast, ansonsten eben nicht :-)
Ok, vielen Dank. Hat mir sehr weitergeholfen:)
Die Ausbildung zum Logopäden findet schulisch statt. Bisher wurden Azubis in schulischen Ausbildungen nicht vergütet. Das hat sich jetzt allerdings für angehende Logopäden und andere Azubis in Gesundheitsberufen geändert: Absolvierst du deine Ausbildung in einem kommunalen Krankenhaus oder einer Uniklinik, wirst du seit 2019 nach dem Tarifvertrag für Auszubildende im öffentlichen Dienst bzw. nach dem Tarifvertrag für Auszubildende der Länder bezahlt. Dann bekommst du in deinem ersten Ausbildungsjahr durchschnittlich 990 Euro Brutto im Monat, im zweiten Jahr 1045 Euro und im letzten Ausbildungsjahr etwa 1120 Euro.
Die Ausbildung in einer Berufsfachschule wird aber nicht bezahlt.
Als Logopäde musst du nicht zwingend eine rein schulische Ausbildung machen
lies mal hier
https://www.ausbildung.de/berufe/logopaede/
die Plätze sind aber heiß begehrt, ein bisschen Glück gehört dazu.
am besten du machst vorher ein Praktikum in einem Betrieb
Ich habe kein Biologie gehabt, in Deutsch und Englisch eine 2.