Architektur ein lohnenswertes Studium?

3 Antworten

Es ist nun mal so, dass du in den meisten Ländern kein Architekt bist, wenn du Architektur studiert hast. Egal ob Master oder Bachelor. Du musst entweder noch ein staatliches Examen machen oder drei Jahre praktisch an der Front arbeiten, bis sie dich Architekt werden lassen. Das entscheidet dann die Architektenkammer. Davor bist du nur so eine Art Handlanger und wirst oft wie ein Idiot behandelt und schlecht bezahlt.

Jetzt ist es nur so, dass ich viel über die teils miserablen Gehälter und die eher schlechten Jobaussichten gelesen habe. Stimmt das so?

Nach meiner Erfahrung leider ja, jedenfalls in den typischen freien Architekturbüros. Es ist auch nicht abzusehen, dass sich das wesentlich bessern wird. Die Lage der Bauwirtschaft ist schwierig (siehe Nachrichten ...) und es gibt auch einfach zu viele Absolventen.

Aktueller Fall: Bekannter, sehr guter Abschluss, hat als Einsteiger ein Stellenangebot im Ausland für 1500 Euro brutto, in Deutschland waren die Angebote noch schlechter. Unbezahlte Überstunden werden auch gerne erwartet.

Gerade das Entwerfen selbst ist eine brotlose Kunst und erhält kaum Wertschätzung. Es macht aber auch nur einen kleinen Teil der Tätigkeit aus, das meiste ist Konstruktion, Kosten, Organisation, hier wird hauptsächlich das Geld verdient.

Aber als Durchschnittsarchitekt bei irgendeinem Bauunternehmen angestellt, ist es da wirklich so schlimm?

Wenn man keinen Anspruch hat, große Architektur zu machen, kann man damit klar kommen. Dafür hat HAHAHA510 in der anderen Antwort schon ein passendes Beispiel gebracht.

Ist ein Master absolut Pflicht, oder kann man auch mit einem Bachelor und bisschen Erfahrung klarkommen?

Für eine volle Selbstständigkeit muss der Master her (Kammerpflicht), als Angestellter nicht unbedingt.

Würdet ihr sagen, dass Architektur insgesamt ein sinnvolles Studium ist oder eher nicht?

Ehrlich gesagt, könnte ich es niemandem mit gutem Gewissen empfehlen, es sei denn, derjenige kann sich absolut nichts anderes vorstellen. Man muss auch wissen, dass das Studium wenig mit der Realität zu tun hat.

https://archimag.de/leben-eines-architekten/2020/10-gruende-kein-architekt-zu-werden/

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Architekt

Einer der reichsten Bürger unserer Stadt ist Architekt.

Aber du musst dich davon lösen, dass du irgendwelche tollen Häuser baust, die internationale Beachtung finden.

Du musst billig und viel bauen. Vor allem billig.

Also billig im Verhältnis zu anderen Architekten.

Der ist auch selbst Bauträger, der arbeitet nur für seine eigene Firma als Architekt.

Der baut einfach Häuser und verscheuert sie.