Arbeitsleben und Erkrankung, die man nicht direkt sieht?

6 Antworten

Ich streiche mal Autismus und ADHS aus deiner Auflistung, da beides keine Erkrankungen sind.
Auch wenn das immer wieder behauptet wird.

Ob du erwähnst, was du hast oder nicht, hängt davon ab, auf welche Stelle und bei welchem Arbeitgeber du dich bewirbst.

Als Autist würde ich mich nicht auf eine Stelle bewerbe, in der es viel Kundenkontakt gibt.
Gleiches gilt für Callcenter, da ich äußerst ungerne telefoniere.

Es kommt zudem darauf an, inwieweit dich gewisse Erkrankungen / Störungen bei der Arbeit beeinträchtigen.

Erwähnst du es im Bewerbungsschreiben, weiß die Firma schnell Bescheid und kann sofort überlegen, ob du in die nähere Auswahl kommst oder nicht.
Sagst du es beim Vorstellungsgespräch, besteht auch hier die Möglichkeit angenommen zu werden (wenn's passt) oder eben nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – ASS-Diagnose mit 50 / über 20 Jahren im Thema

Das geht die Kollegen doch gar nichts an, sondern nur dem Chef. Oft bekommt der Betrieb sogar noch Lohnzuschuss vom Integrationsamt, wenn man einen GdB nachweisen kann und die erforderliche Ausbildung dafür hat.

Oft ist eine Krankheit oder Behinderung auch durch einen Unfall entstanden und man konnte nichts dafür. Dann ist es doch gut, wenn es weiter geht mit eigenem Geld verdienen.

Hat ein Kollege Neid, kann man ruhig sagen: "Du hast keine Ahnung von Behinderung oder Krankheit, erlebe das Mal selbst, dann denkst Du anders."

Eine Krankheit oder Behinderung zu verschweigen ist nicht gut, wenn man es nicht angibt und es kommt später heraus, wird man wegen Betrug entlassen oder Vortäuschung falscher Tatsachen oder wie das im Amtsdeutsch heißt, dann bekommt man erst keine Arbeit mehr, nirgendwo!


Notyu  09.06.2025, 11:41

Man muss garnichts zu seinem Gesundheitszustand sagen, und entsprechende Fragen vom Arbeitgeber im Vorstellungsgespräch sind verboten.

Vitanex  09.06.2025, 10:29
Eine Krankheit oder Behinderung zu verschweigen ist nicht gut, wenn man es nicht angibt und es kommt später heraus, wird man wegen Betrug entlassen oder Vortäuschung falscher Tatsachen oder wie das im Amtsdeutsch heißt, dann bekommt man erst keine Arbeit mehr, nirgendwo!

Quatsch, man muss garnichts erwähnen, das hat mit Betrug nichts zu tun

Naja meiner Erfahrung nach bekommt man keine Arbeitsstelle wenn du es sofort erwähnst

Deshalb ... Reden ist silber, schweigen gold.

Hast du allerdings eine GdB kannst und solltest es gleich erwähnen. Natürlich kommen dann fragen wieso weshalb und warum.

Dann kann man kurz, aber eben nicht ausführlich aufs Thema eingehen.


KatnissEv80 
Beitragsersteller
 09.06.2025, 06:42

Die angeblichen Vorteile eines GdB kann sich durch den Neid von Kollegen sofort zum Nachteil wandeln, das es vielleicht auch da besser ist, nichts zu erwähnen und auf die „Vorteile“ verzichten

Ich habe eine seltene Knochenkrankheit und leide unter Migräne. Da ich dadurch zum Teil auch körperliche einschränkungen habe, die sich auf den Job auswirken können sage ich es immer beim Vorstellungsgespräch. Bei der Bewerbung würde ich es weglassen, da so viel eher die Chance auf ein Vorstellungsgespräch oder Probearbeiten besteht. Aber beim ersten Kennenlernen sage ich immer was ich habe und was für Auswirkungen das hat. Damit gehe ich offen um. Klar gibt es dadurch auch Absagen, aber in einem Betrieb der mich deswegen nicht nimmt, will ich auch gar nicht Arbeiten. Was bringt mir eine Arbeitsstelle wo ich nicht so akzeptiert werd, wie ich nun mal bin.

Und gerade bei der Epilepsie finde ich solltest du ehrlich sein, wenn du während der Arbeit einen Anfall hast und niemand weiss Bescheid.. ist für alle Beteiligten unschön.

Du musst sowas nicht erwähnen und wenn du mit dieser Erkrankung den Beruf nicht ausüben darfst bzw. kannst, dann würde ich mich darauf nicht bewerben


KatnissEv80 
Beitragsersteller
 09.06.2025, 07:10

Von nicht dürfen oder können ist ja nicht die Rede. Es gibt ja viele Menschen, die einen Schulabschluss und eine Berufsausbildung machen und dann Jahre oder Jahrzehnte einen Beruf ausüben und dann erst mit Mitte 40 mit ADS , ADHS oder ADAUS diagnostiziert werden. Die Erkrankung hatten sie vor der Diagnose ja auch schon und haben trotzdem gearbeitet, waren vielleicht auch gut bis sehr gut in ihrem Job.

Und ein Jobwechsel muss ma nicht zwingend etwas mit einer Erkrankung zu tun haben