arbeitet jemand von euch als Beamter wie ist es so in eurem Berufsalltag schwer leicht stressig?

10 Antworten

Hi,

ich hatte mal einen Ausbildungsvertrag vom Finanzamt als Finanzwirt vorliegen , den ich aber abgelehnt habe. Ich hatte dort auch ein, zwei Tage Einblick (Praktikum) gehabt in die Arbeitsabläufe und Abteilungen und kann schon sagen: Körperliche Anstrengungen haben die dort kaum....Je nach Abteilung eher stupide und monotone Arbeitsabläufe, die echt schlauchend sein können.

Das sieht z.B beim Zoll oder der Polizei anders aus - auch da sind Beamte tätig. Die sind je nach Bereich aber mehr körperlich gefordert - wobei man auch sagen muss, dass es immer weniger Beamte gibt, die neu eingestellt werden.

LG


Beamter ist kein Beruf, sondern ein Status. Du bist deinem Dienstherrn (bei Angestellten und Arbeitern heißt das Arbeitgeber) zu besonderer Treue verpflichtet. Im Gegensatz zu den anderen Beschäftigten erhältst du keinen Lohn für geleistete Arbeit, sondern eine Besoldung dafür, dass du dem Dienstherrn deine Arbeitskraft zur Verfügung stellst. Dafür ist der Dienstherr verpflichtet, dich dein gesamtes Leben lang zu ernähren und dir angemessene Arbeitsbedingungen zu schaffen. Das ganze Leben geht auch über das Rentenalter hinaus, was bei Beamten dann Pension heißt.

Wenn du krank bist, erhältst du nicht Lohnfortzahlung für 6 Wochen, sondern bekommst deine volle Besoldung weiter. Für deren Höhe darfst du allerdings nicht streiken, sondern musst dich damit begnügen, was der Dienstherr gesetzlich festlegt.

Da du an sich weder arbeitslos werden kannst noch später mal eine Rente bekommst, zahlst du auch nicht in Sozialkassen ein, sondern musst dich z.B. für deine Krankheitskosten privat versichern, wobei du etwa die Hälfte deiner Kosten als Beihilfe vom Dienstherrn bekommst. Das ist in jungen Jahren ziemlich günstig, wird aber im Alter entschieden teurer.

Berufe gibt es bei Beamten fast so viele verschiedene wie bei anderen Arbeitnehmern auch. Während ein guter Teil der Beamten im Verwaltungsdienst beschäftigt ist, wo sich die körperlichen Belastungen sehr in Grenzen halten (das ist aber bei Büroangestellten auch nicht anders), ist ein anderer Teil der Beamten z.T. auch hohen Belastungen - körperlich wie psychisch - ausgesetzt. Feuerwehrleuten in Berufsfeuerwehren sind Beamte, ebenso wie Polizisten und Berufssoldaten. Dazu gibt es bei den ehemaligen Staatsbetrieben noch ein paar Bahn-, Post- oder Versicherungsbeamte.

Nicht zu vergessen sind die Lehrer, von denen die meisten Beamte sind, Professoren und Richter. Dazu kommen noch Wahlbeamte, also Bürgermeister und berufsmäßige Stadträte, Dezernenten, die nur für die Dauer ihrer Wahlperiode Beamte sind.

Die meisten Beamten nehmen ihren Job ebenso ernst, wie das andere Arbeitnehmer auch tun; sie sind weder bessere noch schlechtere Menschen und Arbeitskräfte als andere auch. Auch hier gibt es Faulenzer und Abseiler genauso wie enorm fleißige Leute, die in bestimmten Positionen bei weitem nicht das gleiche verdienen wie entsprechende Beschäftigte in der "freien Wirtschaft". Deswegen tut sich die öffentliche Verwaltung auch schwer z.B. gute IT-Leute anzuheuern.

Und Beamte sollten sich besser keine Straftaten zuschulden kommen lassen. Bei einer Verurteilung zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr sind sie ihren Status und die damit verbundene Altersversorgung los und können dann trotz guter Ausbildung keinen vergleichbaren Job mehr im öffentlichen Dienst bekommen.

Die Altersversorgung der Beamten ist im Gegensatz zu den gesetzlichen Renten immer noch ziemlich gut, denn nach 40 Dienstjahren erhalten sie ca. 70 % ihrer letzten Besoldung, weswegen die meisten Beamten im Alter nicht von Armut bedroht sind.

Ich hoffe, ich konnte dir einigermaßen frei von Vorurteilen erklären, was du wissen wolltest.

P.S. Die besten Beamtenwitze habe ich immer noch von Beamten selbst gehört. Da gibt es auch sehr humorvolle Leute drunter.

grubenschmalz  07.01.2017, 23:16

Alles richtig. Nur das mit der Altersvorsorge bzw deine Begründung ist totaler Quatsch.

Beamte sind nicht von Altersarmut bedroht weil sie Pension bekommen, sondern weil sie gut ausgebildet sind und ein entsprechend hohes Einkommen haben.

Wären sie Angestellte wären sie ebenso nicht von Altersarmut bedroht.

Apolon  08.01.2017, 10:31

In deinen Ausführungen haben sich ein paar Fehler eingeschlichen:

sondern musst dich z.B. für deine Krankheitskosten privat versichern, wobei du etwa die Hälfte deiner Kosten als Beihilfe vom Dienstherrn bekommst.

Falsch: niemand kann zu einer privaten Krankenversicherung in Deutschland verpflichtet werden.

Der Beamte hat auch die Möglichkeit in der gesetzlichen Krankenkasse zu bleiben.

Außerdem zahlt der Dienstherr nicht die Hälfte der Krankheitskosten, sondern hier kommt es darauf an welcher Beihilfesatz zutrifft und außerdem in welchem Bundesland bzw. Behörde der Beamte seinen Dienst verrichtet.

Das ist in jungen Jahren ziemlich günstig, wird aber im Alter entschieden teurer.

Auch dieser Hinweis ist falsch:

Der Beamte erhält bei Versetzung in den Ruhestand einen höheren Beihilfesatz - meist 70 % der Kosten werden dann übernommen.

Nicht ohne Grund gibt es Beamten-Witze wie z.B. "Treffen sich zwei Beamte auf dem Flur und fragen sich gegenseitig "Kannst Du auch nicht schlafen.""

Mein Vater war Bahnbeamter. Der hat sich oft verhoben und auch schwer verletzt, weil die Züge nicht immer komplett stehen, wenn sie angsprungen werden.

Mein Schwager war Fahrdienstleiter. Den hätten sie am liebsten 24 Stunden/7 Tage die Woche beschäftigt. Ganz viel Arbeit mit ganz viel Verantwortung. Besonders schlimm wenn man wieder ein Selbstmörder auf der Strecke war oder ein Unfall.

Lehrerberuf kennst du selber auch.

Ein Freund ist Polizist. Da muss er sich ständig mit schweren Jungs rumschlagen und auch schon mal ausheben. Dazu im Schichtdienst.

Lol ja da hast du schon richtig gehört. Arbeiten wie die schlaftabletten, gehen dir auf den nerv weil deren motto prinzipiell ist "warum leicht machen wenn es auch umständlich geht" das trifft nicht auf lehrer oder polizisten zu, nur auf die typischen büromenschen. Und zusätzlich zahlen sie keine steuern oder sozialabgaben (abgesehen von der krankenversicherung), kassieren dafür aber noch horrende pensionen obwohl sie nie beiträge dafür eingezahlt haben, gehen wesentlich früher in pension als ein angestellter oder arbeiter, und sind unkündbar wenn sie nicht gerade irgendwas kriminelles gemacht haben. In ein beamtenverhältnis zu kommen ist allerdings heutzutage wahnsinnig schwierig. Hunderte/tausende von bewerbern auf eine seltene offene stelle, und das auch nur mit sehr guten kenntnissen/studium etc. aber wenn du mal drin bist, hast du ausgesorgt. Achja und bei der ausländerbehörde könnte es momentan stressig sein durch hohe einwanderungszahlen, und ist wahrscheinlich auch nicht der angenehmste job, sber ansonsten arbeiten sich die die hände nicht wund. Sämtliche folgende diskussionen sind mir wurst, wenn einer behauptet in der freien wirtschaft verdiene man mehr...das war mal im 18.jahrhundert der fall, aber nicht mehr heute. Ich kenn genug pensionäre die 3500€ und mehr pension monatlich bekommen plus weihnachtsboni und urlaubsboni, die wissen nicht mehr wohin damit, selbst mit luxuriösen pflegeeinrichtungen und dem teuersten essen. 

Apolon  09.01.2017, 08:41

Alles in allem, kann man erkennen, dass du keine Ahnung vom öffentlichen Dienst bzw. von Beamten hast.

Oder soll man davon ausgehen, dass du bei einer Bewerbung im ÖD abgewiesen wurdest und du jetzt mit solchen unsinnigen Kommentaren deinen Zorn und deine Wut vom Stapel lassen willst.

Kathyli88  09.01.2017, 16:45
@Apolon

Awwww, na wenn ich keine ahnung habe, was stimmt denn an meinen aussagen nicht? Beamte haben es in vielerlei belange besser als angestellte oder arbeiter, auch wenn das gerne verheimlicht werden soll, es ist allgemein bekannt. 

Und nein, ich habe mich noch nie in meinem leben auf eine stelle als beamter oder im öffentlichen dienst beworben, hätte ich es, wäre ich nicht abgelehnt worden....oh da fällt mir ein, vor ca. 10 jahren habe ich eine stelle als beamtin angeboten bekommen, in einem patentamt, und ich habe diese stelle abgelehnt. Ich könnte auch jederzeit in ein beamtenverhältnis kommen, weil ich viele bekannte in vielen ämtern habe. Aber mache ich nicht, weil ich selbstständig bin. 

Dein profiling über mich ist schlecht :p ich hab auch keinen zorn oder wut 😂 Ich rate jemanden dazu in ein beamtenverhältnis zu gehen wenn er die möglichkeit dazu hat, weil es nicht grad das schlechteste ist. 

Apolon  13.01.2017, 15:40
@Kathyli88

@Kahtyli88,

und weshalb hast du dann zuerst solch einen Blödsinn geschrieben?

Und solche Parolen, schreiben viele aus Frust oder Wut:

Arbeiten wie die schlaftabletten, gehen dir auf den nerv weil deren motto prinzipiell ist "warum leicht machen wenn es auch umständlich geht"

Wenn du mal im ÖD gearbeitet hättest, würdest du solch einen Unsinn nicht von dir geben.

Im Gegenzug könnte man ja auch behaupten, dass du in deinem Job nichts taugst und von morgens bis abends am Schreibtisch schläfst..... 

Nur den Beweis dafür kann ich nicht antreten, wie auch du nicht mit solchen Hetzreden.

Beamte haben es in vielerlei belange besser als angestellte oder arbeiter, auch wenn das gerne verheimlicht werden soll, es ist allgemein bekannt. 

Auch dies ist völliger Unsinn.

Warum sollten es Beamte besser haben?

weil sie weniger verdienen als vergleichbare Angestellte in der freien Wirtschaft?

weil sie keine feste Arbeitszeit haben?

weil sie nicht streiken können?

weil sie ihre Beförderung nicht einklagen können?

Ich rate jemanden dazu in ein beamtenverhältnis zu gehen wenn er die möglichkeit dazu hat, weil es nicht grad das schlechteste ist. 

Nun ich war im ÖD als Angestellter und hatte die Option in den Beamtenstatus (gehobener Dienst A12) zu wechseln - aber ich habe mich für die Selbständigkeit entschieden, da man ein höheres Einkommen hat und selbst über seine Tätigkeit entscheiden kann.

Und noch ein Hinweis - auch Beamte zahlen Lohnsteuer und zwar etwas mehr als Arbeitnehmer.