Anti Stress Mittel für Pferde?
Hallo,ich habe folgende Frage.
Meine RB ist noch nicht viel auf Turnieren gewesen und wird nervös wenn man in die Prüfung geht. Sie ist nicht schreckhaft sondern einfach nur nervös und lässt sich dann z.B nicht gut biegen und kommt schwer zur Ruhe. Unser Ziel ist es ihr so viel wie möglich zu zeigen und öfter in andere Ställe fahren damit sie sich irgendwann dran gewöhnt und zu Ruhe kommt. In der Zeit möchte ich sie unterstützen und etwas auf einer natürlichen Basis geben. Habe etwas recherchiert und viele Anti Stress Sachen gefunden,nun weiß ich aber nicht was wirklich hilft und nicht schadet. Wie sind eure Erfahrungen mit Anti Stress Sachen oder was gebt ihr euren Pferden damit sie etwas runterkommen? Hat vielleicht jemand Erfahrungen mit Bluehorse,PHA oder Baldrian Tropfen? Alles muss natürlich sein und keine Chemischen Sachen und Vorallem Doping frei. Ich bedanke mich schonmal für alle Tipps.
7 Antworten
Mit solchen Futtersachen würde ich Vorsichtig sein, es könnte als Doping gelten. Es hilft nur das Pferd an die Reize zu gewöhnen. Viel auf Tuniere fahren, die Erwartungen mit einer Schleife nach Hause zu kommen zurück stecken. Irgendwann hat sich das Pferd dann daran gewöhnt.
Es gibt aber auch Pferde die sind nicht für Tuniere gemacht.
Wenn das Pferd davon zu "entspannt" ist kann es sein dass es sich nichtmehr konzentriert und sich entweder schneller erschreckt oder stolpert. Außerdem ist es dann müde und somit "faul" und langsam
Alles muss natürlich sein und keine Chemischen Sachen und Vorallem Doping frei.
es gibt keine beruhigungsmittel, die "dopingfrei" sind.
baldrian ist übrigens alles andere als harmlos. weder ist es harmlos für pferde noch ist es harmlos für menschen. die wirkung von baldrian beruht auf seiner verwandtschaft mit den opioiden. was nicht viele wissen: baldrian kann abhängig machen und führt zu einem gewöhnungseffekt.
bei medikationen ist häufig "was chemisches" besser und gesünder. pflanzlich = harmlos und risikofrei ist ein extrem weit verbreiteter irrtum. digitalis und atropin sind auch "pflanzlich" - und ich würde niemandem empfehlen, es ohne strengste medizinische indikation auch nur anzufassen. beides ist pflanzlich, aber leider auch genauso tödlich.
in der gewöhnungsphase an die situationen, empfehle ich mit grosser regelmässigkeit vorzugehen und das pferd energiearm zu füttern. also nur noch heu und stroh und mineralfutter. kein krippenfutter und nichts ausser der reihe. zur belohnung während des gewöhnungstrainings an ungewöhnliche situationen eignen sich heucobs/luzernecobs (trocken), chicoreeblätter oder ein paar löwenzahnblätter.
ich würde weder meinem tier noch meinem kind was geben, damit es "runterkommt", genauso wie ich selber niemals was zum "runterkommen" nehmen würde.
wenn dein pferd nur bisschen puzzelig ist, aber keinen durchfall oder kolikerscheinungen hat, braucht es auch absolut nicht. für den fall, dass sich doch symptome davon zeigen, hilft chicorree und löwenzahn, das in den griff zu kriegen.
wenn das ziel ist, soviel wie möglich "zu zeigen", dann sollte man das machen, bevor man anfängt, dem pferd prüfungen auf turnieren zuzumuten. besser wäre, mit jemandem mitzufahren, der startet und dem pferd einfach nur die gelegenheit zu geben, turnierathmosphäre zu schnuppern, ohne selber starten zu müssen. selber starten erst, wenn das ganze drum herum für das pferd normalzustand geworden ist. das hiesse wahrscheinlich, auf diese saison zu verzichten.
das pferd gibt das tempo vor. wenn es die ganze saison dauert, dauert es halt die ganze saison. dafür startest du dann nächstes jahr mit einem entspannten pferd.
kannste mal ausprobieren, ps vorher mit besitzer absprechen
Es gibt kein gutes Mittel, außer der Gewöhnung. Langsam aufbauend, das ist recht kompliziert und benötigt viel Zeit. Das Pferd möglichst oft in die überfordernde Situation zu bringen, hilft nämlich leider nichts, sondern nur ein allmähliches Heranführen. Und das dauert wahrscheinlich Jahre. Und zudem äußerst wichtig: selbst immer absolut gelassen bleiben. Also den Baldrian nimmst am besten Du selbst, um jeglichen Ehrgeiz hintenan stellen zu können.
Und es ist schlußendlich traurig aber wahr: manche Pferde eigenen sich trotz körperlicher und trainingsbedingter Eigenschaften einfach nicht für den Sport, weil sie dem nervlich nicht gewachsen sind.