Anstrich Schindelfassade - Pfusch am Bau?
Folgende Situation: Wir haben unsere Schindelfassade erneuern lassen (vom Zimmermann samt Schalung entsorgt und komplett neu hochgezogen).
Nun ist der Maler auch mit dem Anstrich fertig. Meint er jedenfalls, denn: Zwischen etlichen der Holzschindeln sind kleine Ritzen (ca. 1mm), über die einfach mit dem Farbroller "hinweggerollt" wurde.
An einigen Stellen sieht man so (wenn man direkt davorsteht) das nackte Holz (immerhin tauchgrundiert) der darunter liegenden Schindeln.
Ist das etwa gängige Praxis? Oder wurde hier geschlampt und man sollte sich den Maler mal vorknöpfen?
Dass Holz arbeitet ist mir klar, ganz ohne Zwischenräume wird es nicht gehen. Aber sollten die dann nicht trotzdem gestrichen werden?! Es geht mir gar nicht so sehr um die Optik als vielmehr um die Haltbarkeit! Es handelt sich um die Regenseite, deshalb musste die auch dringend saniert werden und soll jetzt wieder möglichst lange halten.
Würde mich hier vor allem über eine Einschätzung von Sachkundigen freuen...
8 Antworten
Das ist bei Schindeln nicht einfach, aber das sollte der Maler/Anstreicher wissen.
Das Holz muss vorher gut ausgetrocknet sein, also bei feuchter Witterung, nach Regen , hoher Luftfeuchtigkeit ist es normal, wenn der Profi sagt, dass er es später macht, wenn alles richtig trocken ist.
Profis streichen mit dem Pinsel die Ritzen zuerst, dann die Flächen mit Pinsel oder Rolle.
Alles Andere ist Pfusch am Bau. Reklamieren und dann darf er noch einmal ran, bevor die Rechnung bezahlt wird! Im Zweifel hilft die Malerinnung weiter.
dem Pinsel auszumalen, selbst auf die Gefahr hin, dass das Holz arbeitet, ist doch immer noch sinnvoller
Gibt es sinnvollen Pfusch? Gut, der Maler hätte vorher ordentlich beraten können und auf das Risiko hinweisen. Aber nur rollen ist auf jeden Fall konzentrierter Pfusch.
Wo ist das denn? Im Schwarzwald? Kann ich mir nicht vorstellen, denn da kennt man sich mit Schindeln bestens aus und arbeitet gewöhnlich sehr pingelig
Wo ist das denn? Im Schwarzwald?
Exakt ;-)
Kann ich mir nicht vorstellen, denn da kennt man sich mit Schindeln bestens aus und arbeitet gewöhnlich sehr pingelig
Sollte man meinen. Rollern ist halt einfacher und schneller. Wird wohl auch die Rechnung "einfacher" werden müssen... :-p
Gut, der Maler hätte vorher ordentlich beraten können und auf das Risiko hinweisen.
Na dass Holz arbeitet braucht der mir nicht zu sagen - ich bin auch aus dem Schwarzwald. Allerdings hätte ich erwartet, dass der Maler auch arbeitet. Die Ritzen sind schließlich nicht alle erst nach dem Anstrich entstanden. Vielmehr wurden bereits vorhandene Ritzen einfach "überrollt" statt vollgepinselt.
Hallo !
Vertsehe ich nicht ! Wenn in den Schindeln Risse sind was kann der Maler dafür ? Gerade 1mm Risse kann doch nicht ZU-streichen. Schindeln streicht man mit einer Lasur die so gut wie keine bzw. NULL Füllkraft hat. Mach doch mal ein paar Foto´s. Vieleicht habe ich da was mißverstanden.
MFG, privat200
Nicht Risse in den Schindeln, sondern Ritzen zwischen manchen Schindeln. Ist ja normal, kann man ja nicht dicht an dicht quetschen. Sonst platzen sie schlimmstenfalls ab. Nenn's meinetwegen Dehnungsfugen ;-)
Die Schindeln sind deckend gestrichen. Und die Ritzen sollen ja nicht "unsichtbar" zugespachtelt sein - aber eben "angemalt", dass darin nicht das unangemalte Holz sichtbar ist.
Bei einigen der etwas breiteren Ritzen sieht man ganz genau, dass da noch nie ein Pinsel drin war. Und ich frag' mich jetzt, ob das eher gängige Praxis ist oder doch eher Schlamperei.
So ein Quatsch. Schindeln werden Schuppenförmig genagelt. Die sind oben befestigt und sollten auf der unteren Schindel aufliegen. Wenn von oben Wasser kommt läuft es ab. Seitlich liegen die Schindeln überlappend auf. Es gibt keine Stoßfugen also kann auch nicht aufplatzen. Selbsverständlich sollte schon überall Farbe sein.
Blankes Holz sollte nicht zu sehen sein, da würde ich mal mit dem Dachdecker sprechen. Aber bei einen Milimeter muß man schon ganz genau gucken um was zu sehen.
Ein Foto von den "Fehlstellen" wäre trotzdem sehr hilfreich.
MFG
Kein Schindeldach, sondern eine Schindelfassade!
Sowas (Foto nicht von mir):
http://www.lambdaplus.de/wp-content/uploads/g_Galerie-16.jpg
Es gibt keine Stoßfugen also kann auch nicht aufplatzen. Selbsverständlich sollte schon überall Farbe sein.
Also sehr wohl seitlich mit Stoßfugen. Ist aber gar nicht aufgeplatzt - nur in einigen (etwas breiter geratenen) Stoßfugen war noch nie Farbe... Also auf der darunter/dahinter liegenden Schindel.
Okay, mein Fehler.
Wie soll man denn mit den Pinsel dazwischen kommen ? Und was soll da für ein zeitlicher Aufwand kalkuliert werden wenn da einer mit einen Strichzieher vorweg geht. Das könnte keiner bezahlen.
Dann hätten die Schindeln eher nach der Grundierung und vor dem Einbau einmal vorgestrichen werden müssen.
Welche Farbe wurde da verwendet ? Ich meine nicht den Farbton^^
MFG
Diffundin Holzfarbe. Scheint ja so verkehrt nicht zu sein.
Und wenn es mal einige TAge trochen war und das Holz schrumpft, kommt der MAler wieder und arbeitet die Ritzen nach? Nee, wenn die Schindeln nicht vor der Montage allseitig beschichtet wurden, sondern nacg der Verlegung, bleiben immer kleine Fugen, die nicht beschichtet werden. Das Haltbarkeitsproblem sollte durch die sachgerechte Auswahl des Holzes und der TAuchgrundierung erledigt sein.
Wenn überhaupt müssen die Schindeln vor Montage lasiert oder atmungsaktiv gestrichen sein (Tauchgrund).
An einigen Stellen sieht man so (wenn man direkt davorsteht) das nackte Holz (immerhin tauchgrundiert) der darunter liegenden Schindeln.
Das ist gegeben. Die Grundierung ist eben farblos. Und sollte meiner Meinung nach trotzdem überstrichen werden...
wenn die schindeln zu "frisch" waren, und nicht lange genug abgelagert waren, fängt das holz an zu "arbeiten" (austrocknen) wodurch diese (haar)rissen entstehen, und feuchtigkeit durch lässt, dem maler kann man "fusch am bau" nicht anhängen, dann nur dem zimmermann, weil es zu frisches holz verarbeitet hat,
Mir ist klar, dass Holz sich bei Feuchtigkeit ausdehnt und beim Austrocken wieder schwindet.
Wenn der Zimmermann "furztrockene" Schindeln dicht an dicht drantackert besteht sogar die Gefahr, dass die sich hochwölben sobald etwas mehr Luftfeuchtigkeit drankommt. Im übrigen hat der Maler lange genug rumgetrödelt - die Schindeln hatten vor dem Anstrich echt genug Zeit sich zu akklimatisieren...
Was mir konkret nicht passt ist, dass der Maler die aktuell (beim Zeitpunkt des Anstreichens) sichtbare Oberfläche nicht vollständig (also auch in den Ritzen) angestrichen hat! Macht man das etwa so?
es geht nicht um die ver-bearbeitung, sondern um die beschaffenheit des -holzes- >materials< auch wenn es >"furztrockene"< ist, ist es aber keine "fläche" (pro schindel) die sich >hochwölben<
So was in der Art hätte ich auch erwartet!
An der Witterung kann man natürlich nichts ändern. Aber aktuell, d.h. zum Zeitpunkt des Anstreichens vorhandene, sichtbare Ritzen kann man bei jeder Witterung anmalen (Sinnhaftigkeit mal außen vor).
Die mit dem Pinsel auszumalen, selbst auf die Gefahr hin, dass das Holz arbeitet, ist doch immer noch sinnvoller als den Pinsel erst gar nicht in die Hand zu nehmen!
Wie gesagt: Speziell die Ritzen von denen ich rede waren da, bevor, während und nachdem der Maler dran war. Die sind nicht plötzlich durch die Witterung aufgebrochen.