Angststörung Psychologie?

5 Antworten

1. Psychologie kannst du so oder so studieren. Egal ob mit Angststörung oder nicht.

2. Was du aber werden möchtest ist nicht "Psychologe", sondern Psychotherapeut! Dafür musst du nach dem Psychologie-Studium noch eine 3-5 Jährige Zusatzausbildung machen! (Kosten von 19000-50000€), erst danach darfst du therapieren! Da ist es wichtig, dass du Gesund bist! Du kannst jetzt gerne in Therapie sein, aber wenn du dich dann auf die Ausbildung bewirbst solltest du Gesund sein! (Eine Therapie ist nichts schlechtes, nur sollte das Problem nicht mehr im Weg stehen!)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Du kannst ohne weiteres Psychologie studieren, denn es ist ein rein theoretisches Fach. Empathie und Spaß, mit Menschen zu arbeiten, brauchst du in dem Studium nicht.

Was du aber wahrscheinlich meinst, ist die Psychotherapie und die lernst du im Psych. Studium nicht. Diese Ausbildung kommt erst nach den Studium und die Voraussetzung ist erstens der Master und zweitens eine relativ gefestigte Psyche. Eine "glückliche Kindheit" musst du nicht vorweisen können, aber psych. krank darfst du nicht sein. Aber bis dahin sind es ja noch einige Jahre, und vielleicht hast du bis dahin, deine Angststörung bearbeitet und überwunden.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Viele Psychologiestudenten haben schon Erfahrungen mit eigenen psychischen Problemen und Therapie gemacht. Das ist für manche genau der Grund, warum sie selbst mal Menschen in dieser Lage helfen möchten.

Ich denke nicht, dass das ein Problem sein sollte. Deine Angststörung solltest du weiterhin behandeln lassen und du kannst sie hoffentlich in der nächsten Zeit in den Griff bekommen. Das Psychologiestudium ist, ob du willst oder nicht, definitiv auch Selbsttherapie, und könnte dir dabei helfen. Aber ich muss auch sagen, dass es definitiv Trigger geben kann. Du wirst Vorlesungen zu Angststörung haben, über Symptome und Leiden der Betroffenen reden. Das kann einen natürlich mitnehmen, wenn man das selbst schonmal erlebt hat.

In der Therapeutenausbildung wird man soweit ich weiß auf psychische Störungen gescreent. Also nur stabile Menschen dürfen dann letztendlich als Therpeut arbeiten. Aber bis dahin wären es ja noch viele Jahre. Nur weil du jetzt eine Angststörung hast solltest du nicht deine Berufsträume für die Zukunft aufgeben.

tom1098 
Fragesteller
 25.08.2019, 20:24

Danke für die hilfreiche und ausgiebige Antwort ! :)

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Dewey141  25.08.2019, 21:35

Sehr gute Antwort.

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Dahika  26.08.2019, 13:19

Das Psychologiestudium ist, ob du willst oder nicht, definitiv auch Selbsttherapie, und könnte dir dabei helfen.

Nein, das ist falsch.

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Shigekix  26.08.2019, 13:30
@Dahika

Wieso? Es kommt wohl darauf an, was man als Selbsttherapie definiert. Und vermutlich kommt es auch auf die Uni an, an der man studiert.

Wir haben zumindest Seminare, wo wir auch selbst ein paar Coaching-/Therapietechniken ausprobieren mit unseren Kommilitonen. Wir haben auch viele Fragebögen zu Persönlichkeit, Selbstwirksamkeitserwartung, etc selbst ausgefüllt, wodurch man sich automatisch besser kennenlernt. In Vorlesungen lernt man etwas über psychische Krankheiten und die typischen Muster die dahinter stecken. Man wird automatisch auch über seine eigenen Muster und Verhaltensweisen nachdenken, sich reflektieren. Ich habe mich oft irgendwo wiedererkannt und so einen "Aha!" Moment gehabt. Ich würde definitiv sagen, dass ich mich selbst viel besser kennengelernt habe durch das Studium und besser mit z.B. meinen depressiven Phasen umgehen kann. Ich weiß auch, dass sehr viele meiner Kommilitonen die gleiche Erfahrung gemacht haben.

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Dahika  26.08.2019, 18:51
@Shigekix

Ich habe Psych.studiert und dann die Psychth.Ausbildung gemacht. In der Klinisch. Psych hatte ich eine 1. Ich konnte die Theorien beten. Aber erst in der Psych.th. Ausbildung habe ich gemerkt, dass ich sie nur mit dem Verstand begriffen habe, aber nicht durchfühlt habe. Das ist ungefähr so, wie wenn du einem erklären kannst, perfekt erklären kannst, was Schokolade ist. Wie die Kakaobohnen gewonnen werden, was mit ihnen passiert auf dem Wege zum Hersteller, etc... Aber letztlich weißt du nicht, was Schokolade ist, wenn du sie nicht selbst im Mund gehabt hast und den Schmelz gefühlt hast.
Das ist der Grund, warum ich eine lange Selbsterfahrung in der Gruppe sowie eine gute lange Eigen (Lehr) Therapie für unumgänglich nötig halte. Man muss es nicht nur erkennen und durchdenken, man muss es erfühlen.

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Kommt drauf an.

Denn ne Angststörung hat auch gewisse Trigger.

Wenn du später mit Patienten arbeitest, sie dir ihr Leid klagen, kannst du nicht ausschließen, nicht getriggert zu werden.

Deshalb solltest du das stark überlegen

Dahika  26.08.2019, 13:23

ein Psychologe arbeitet nicht mit Patienten. DAs tut der Psychotherapeut. Und zu einer guten Psychotherapeutenausbildung gehört auch die sorgfältige Vorauswahl der Ausbildungskandidaten. Menschen mit einer Persönlichkeitsstörung werden in der REgel nicht zugelassen.

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Schließe mich Shigekix an. Rs ist sicherlich kein Nachteil, wenn du Psychologie studierst und selber an einer Angststörung leidest. Weder für dich noch für deine künftigen Patienten.