Angst nach dem Unfall - wie soll ich dagegen vorgehen?
Sehr geehrte Community,
Ich brauche eure Tipps.
Ich wurde letzte Woche in einen Unfall verwickelt, wo ein A***h in die Bushaltestelle reingefahren ist und dann floh. Anzeige wurde ausgestellt, da das Auto nicht gemeldet ist gibt es keinen Schmerzensgeld - der Täter ist zu arm.
Was ich von dem Unfall davon trage sind 2 Beckenbrüche, ein Beckenriss und ein angebrochenes Steißbein. Und Angst von Straßen. Ich bin heute das erste Mal mit meinem Freund nach draußen getraut - nur zum Einkaufen von Essen, im Auto und Rollstuhl - und merkte wie viel Angst ich jetzt vom Verkehr habe. Bei jedem lautem Ton habe ich mich zusammengezuckt bei dem Gedanken, es passiert wieder - und ich muss die Hölle noch Mal durch, und die Schmerzen, die langsam besser werden.
Ich nehme Medikamente gegen Angststörungen und Depressionen (hatte schon davor einige Probleme), nun helfen die nicht.
Ich verstehe alles logisch - die Wahrscheinlichkeit dass es noch Mal passiert, ist gering, und ich muss zum Psychologen, zur Uni etc. Logisch ist es verständlich. Nur emotional lässt es sich nicht bezwingen. Ich will auch nicht zur Hauspflanze werden, nur irgendwie, diese Emotionen und Bilder im Kopf...
Könnt ihr mir bitte helfen, zumindest die Basisemotionen zu überinden?
LG und vielen Dank im voraus :)
Matrjoshka
3 Antworten
Also erstmal tut es mir leid, dass dir sowas passiert ist.
Wichtig wäre es zu einem Psychologen oder Therapeuten zu gehen der in der Nähe ist. Es ist höchstwahrscheinlich ein Trauma, dass man ohne Hilfe nicht mehr los bekommt (Theoretisch). Am Anfang ist es immer schwierig aber mit Hilfe kommt man durch.
Wenn die Krankenkasse die Therapie Stunden nicht bezahlt aus irgendwelchen Gründen. (Ist zwar unwahrscheinlich aber kann vorkommen) Würde ich mich beschweren, da du auch kein Schmerzensgeld bekommen hast.
Ich lese gerade, dass der Fall vor Gericht geht. Das wird dir helfen, wenn der Verursacher verurteilt und schuldig gesprochen wird, auch wenn du keine Leistungen zu erwarten hast.
"Verkehrsangst" nach einem Unfall ist ganz normal. Ich bin mal jemand reingefahren (ich war schuld aber ich hab den wirklich nicht gesehen! Für mich war frei) und ich hab Monate gebraucht um angstfrei wieder Auto zu fahren.
Die Angst ist einfach da, dass es nochmal passiert. Das ist völlig normal und hat nichts mit einer psychischen Erkrankung zu tun. Laß dich begleiten, komplettes Vermeiden bringt dich nicht weiter.
Der Spruch vom Reiter, der nach einem Sturz vom Pferd wieder sofort aufsteigen soll, hat wirklich seinen Sinn.
Für was willst du Schmerzensgeld? Das ist bloss eine Genugtuungssumme. Die taugt für garnichts.
Hast du eine Monatskarte beim Busbetrieb? Bist du unter oder exakt bei der Bushaltestelle gestanden?
Das taugt zum Beispiel für einen Psychologen, um die Ängste loszuwerden :)
Ich stand direkt unter der Bushaltestelle und hab die Map der Gegend angeschaut, und der Kerl ist rückwerts reingefahren, genaue Sachen werde ich bis vorm Gericht nicht veröffentlichen.
Ich habe einen Semesterticket von der HS