An die Jugendlichen: Welche Erziehungsmethoden findet ihr sinnvoll? Welche nicht?
Erziehung im Jugendalter ist ja ein schwieriges Thema. Mich würde interessieren, was ihr für euer Alter sinnvoll findet und was nicht. Habt ihr Beispiele aus eigener Erfahrung oder aus dem Freundeskreis?
Erzählt doch mal, gerne auch mit Praxisbeispielen :)
10 Antworten
Das wichtigste ist einfach offene Kommunikation über alle relevanten Themen und eine liebevolle, respektvolle Kommunikation, die zeigt, dass du ihn ernst nimmst und ihn versuchst zu verstehen.
nicht mehr jugendlich, aber ich fand damals das Konzept von Gentle Parenting schon recht toll und daran hat sich auch nichts geändert. Gezielte Unterstützung und es wird Wert auf Kommunikation und Gefühlsregulation gelegt.
Wahrscheinlich weil ich genau mit dem Gegenteil aufgewachsen bin.
Ich bin 15 w.
Meine Eltern geben mir sehr viel Freiraum, generell und für eigene Entscheidungen.Ich weiß, dass tut nicht jedem gut, aber mir schon.Ich war schön immer sehr vernünftig und Verantwortungsbewusst.Gerade für den Freiraum, wenn es um Schule geht, bin ich sehr dankbar.Nie wird gefragt habt ihr ne Klassenarbeit geschrieben? Oder: Welche Noten habt ihr bekommen?
Letztes Jahr haben wir 2 -3 neue Fächer bekommen.Am Tag vor dem Halbjahreszeugniss hat Mama mich gefragt, wie ich mit den neuen Fächern zurecht komme.Das fand ich lustig, weil es eh zu spät gewesen wäre.
Manchmal tut diese wenige Aufmerksamkeit aber auch weh.Vorallem weil man keine Anerkennung oder Lob bekommt.Wenn mein Bruder ne 3 in ner Mathearbeit hat, wird er in den Himmel gelobt.Wenn Ich ne 1 hab, interessiert es scheinbar niemanden.In solchen Momenten darf man sich aber nicht selbstbemitleiden, sondern muss stolz auf sich sein.Ich weiß meine Eltern sind auch Stolz auf mich, auch wenn sie es nicht so oft zeigen.
Danke für deine ausführliche Antwort :) Es klingt so, als wäre zu viel Freiraum auch nicht das Optimum, weil du ein bisschen Feedback und Anerkennung willst? Vermutlich aber auch Feedback, wenn etwas nicht so gut läuft?
Dein Bruder ist wohl ein schlechter Schüler - deshalb wir ihm mehr Aufmerksamkeit gegeben.
Unter dieser erhöhten Aufmerksamkeit leiden übrigens oft die Kinder - Vor Allem wenn es wenig Erfolgserlebnisse gibt, kann das zu grossen Problemen in der Eltern-Kind Beziehung führen. Wenn ein Kind Probleme macht, geraten die andern Kinder, bei denen alles gut läuft, dann auch noch schnell in den Hintergrund.
Du bist gut in der Schule - deshalb muss das Thema gar nicht erst aufkommen - vermutlich erzählen deine Eltern aber trotzdem immer voller stolz, wenn jemand danach fragt, wie gut die Tochter in der Schule ist.
Wichtig ist: Schenken dir die Eltern bei anderen Dingen Aufmerksamkeit oder ignorieren sie dich generell, weil dein Bruder alle ihre Energie frisst?
Für Erziehung ist es im Jugendalter zu spät. Der Zug ist abgefahren. Man kann feste Regeln und evtl. auch Strafen aufstellen, aber das ist dann keine Erziehung mehr.
Jugendliche sind ja komplett unterschiedlich. Das was man ihnen bei bringen sollte, ist auf jeden Fall Respekt. Nicht unbedingt so Militär Mäßig sonder, Respekt vor anderem Geschlecht, oder anderen Geschlechtern. Wenn man das noch nicht gemacht hat, zeigen das LGBTQIA+ auf jeden Fall richtig ist.
Wenn es ums Zimmer aufräumen geht, ist es ein wenig komplizierter. Am besten man stellt eine große ätzende Regel auf: Das Zimmer muss Abends immer aufgeräumt werden. Erst ist es mieß, aber dass wird das.
Auf jeden Fall müssen aber auch Freiräume da sein. Sie dürfen mit ihren Freunden raus und so. Aber die Schule sollte deswegen nicht unters Bett gefägt werden. Zum lernen zwingen, ist da aber auch nicht die Lösung. Aber wenn man merkt, dass es schon sehr lange nichts mehr für die Schule gemacht hat, dann muss man mit Konsequenzen rechnen.
Gerne auch mal mit einem Film am Abend belohnen, oder eine Serie zusammen ansehen.