An die Christen und die, die sich mit der Bibel auskennen: Hat das irgendwie einen Sinn oder eine Bedeutung, dass...?

12 Antworten

Im Wesentlichen wird dadurch ausgesagt, dass das ICH BIN der Name Gottes ist, der häufig auch in dem Tetragramm JHVH ausgedrückt wird.

Ägypten ist das Land der Knechtschaft. Methaphorisch gesprochen ist es das Land (der Bewusstseinszustand) in dem du dich befindest, wenn einer der Wünsche derzeit nicht erfüllt ist. Zum Beispiel, du bist krank und wünschst dir Gesundheit. Dein Name lautet aktuell also ICH BIN krank.

Nun ist es der HERR, der dich aus dem Land der Knechtschaft ins gelobte Land der Verheißung (Israel) führt. Dort bist du der ICH BIN gesund. Wie das geht: Du berufst dich auf den Namen Gottes (des HERRN) und postulierst: ICH BIN gesund. Du tust es solange bis du (mental) die Posaunen von Jericho hörst. Dann stürzt dein bisheriges Selbstbild (Krankheit) zusammen und du lebst fortan im gewünschten Zustand (Gesundheit).

Im Grunde genommen geht es in der ganzen Bibel nur darum, wie man sich Wünsche zunächst auf mentaler Ebene und sodann auch auf irdischer Ebene (wie oben so unten, wie im Himmel so auf Erden) erfüllen kann und obiges Zitat ist ein kleiner Teil aus der Anleitung dazu.

Von Experte SurvivalRingen bestätigt

Ja, da wird immer wieder betont dass JHWH Israel aus Ägypten gerettet hat. Das war zum einen deswegen wichtig um die jeweils Angesprochenen daran zu erinnern, damit diese nicht anderen Göttern dienten, später wurde dies wichtig um die dann Angesprochenen zu erinnern, dass Gott sein Volk schon einmal aus Exil und Sklaverei herausgeführt hat.

Hallöle, die wiederholte Erwähnung im Alten Testament hat eine tiefgreifende Bedeutung und dient mehreren Zwecken. Erstens ist es eine Erinnerung an Gottes befreiende Macht und Gnade. Durch das Herausführen der Israeliten aus der Sklaverei in Ägypten demonstriert Gott seine Souveränität und Fürsorge für sein Volk.

Zweitens dient diese Aussage als Grundlage der Identität des israelitischen Volkes. Sie erinnert sie daran, wer sie sind: ein Volk, das von Gott auserwählt und befreit wurde. Diese gemeinsame Geschichte und Identität fördern den Zusammenhalt und die Treue zu Gottes Geboten.

Drittens ist es ein Aufruf zur Anbetung und zum Gehorsam. Indem Gott sich als der Befreier aus Ägypten offenbart, fordert er die Israeliten auf, ihm als ihrem einzigen wahren Gott zu folgen und seine Gebote zu halten.

Es ist also eine stetige Erinnerung daran, dass sie Gott ihre Freiheit und Existenz verdanken und daher in Dankbarkeit und Treue leben sollen, die Gottes Macht, Fürsorge und den Bund mit seinem Volk unterstreicht.

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich habe für gewisse Zeit in einem Kloster gelebt

Goldlaub  01.03.2024, 13:34

Besteht nicht die Gefahr, dass dieser Glaube des außerwählten Volkes eben auch sämtlichen Glauben umfasst, alles, was wir "Außerwählten" tun, ist gottgefällig?

Bitte bedenke, dass jede Religion von sich behauptet, ihre Anhänger seien die Erwählten des einzig wahren Gottes.

Ist es nicht eher so, dass Religionen ausschließlich so einen Gott anbeten und für den Primus unter Göttern halten, der einzig ihre Weltanschauung zu repräsentieren hat?

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Luca246810  01.03.2024, 13:58
@Goldlaub

Diese Auffassung allein birgt in der Tat die Gefahr des Exklusivismus und der Selbstgerechtigkeit. Die Heilige Schrift lehrt uns jedoch, dass das Auserwähltsein nicht als Freibrief für moralische Superiorität oder als Rechtfertigung für beliebige Handlungen zu verstehen ist. Im Gegenteil, es ist eine Berufung zu besonderer Verantwortung und Demut. Das auserwählte Volk Gottes zu sein, bedeutet vor allem, in einer engen Beziehung zu Gott zu stehen und dessen Gebote zu befolgen, was Liebe, Gerechtigkeit und Barmherzigkeit gegenüber allen Menschen einschließt.

Das Neue Testament öffnet dann, durch den Neuen Bund, die Perspektive, dass Gottes Heil nicht auf ein einzelnes Volk beschränkt ist. Durch Jesus Christus wird die Botschaft der Liebe Gottes und der Erlösung für alle Menschen zugänglich gemacht.

So betrachtet, fordert uns der Glaube an einen Gott, der sein Volk auserwählt hat, dazu auf, uns als Werkzeuge seiner Liebe und seines Friedens in der Welt zu verstehen, nicht als privilegierte Herrscher über sie.

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Goldlaub  01.03.2024, 14:14
@Luca246810

Danke für deine Antwort.

Verschiebst du die Antwort wiederum nicht in den "Neueren Gauben", dass Jesus Christus sein Volk auswählt? (Christen) glauben ja auch exklusiv, nur ihrer Religion (Glaube an den Erlöser) ist die wahre!

Dein letzter Satz beinhaltet eigentlich die Antwort. Liebe ist das, was quasi der "wahre" Anlass sein sollte, dass ein Mensch im Sinne Gottes handelt.

Das allerdings lehrte ja schon Buddha, und danach auch andere, die sich nicht mit den organisierten Religionen im Geist verbündeten. Denn der "Geist der Liebe" ist ein Geist, der von keiner Religion transportiert werden kann. Und auch, wenn Jesus diesen Geist meinte, nicht unmittelbar durch den Glauben daran. Wenn Jesus ihn hatte und transportierte, dann nicht, weil er an einen Messias glaubte, zu ihm betete, er möge ihn auf ihn (Jesus) übertragen. Genau dies machen doch aber Gläubige, wenn sie das von Christus erwarten, bzw, glauben, nur duch den christlichen Glauben komme man "an diese Liebe ran."

Bitte bedenke in dem was ich darlege, dass Jesus KEINEN christlichen Glauben dafür bemühte!!

Man kann Liebe nicht durch Religionen übertragen bekommen! Auch nicht durch die christliche. Jesus war kein Christ. Bitte verstehe diese Tatsache! ;-)

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Luca246810  01.03.2024, 14:33
@Goldlaub

Jesus Christus praktizierte und lehrte die Liebe, bevor es das Christentum als organisierte Religion gab. Er war in der Tat kein Christ im Sinne eines Anhängers der späteren christlichen Kirche, sondern der Begründer und Mittelpunkt dessen, was Christen glauben und leben sollen. Er hat die katholische Kirche, wie sie ist, persönlich gegründet. Seine Lehren über die Liebe, Barmherzigkeit und das Vergeben sind universelle Werte, die jedoch natürlich auch von anderen religiösen und philosophischen Traditionen hochgehalten werden.

Dennoch liegt in der Person Jesu Christi und in seinem Opfertod und seiner Auferstehung für Christen eine einzigartige Offenbarung und Verwirklichung der göttlichen Liebe. Der christliche Glaube argumentiert, dass durch Jesus eine persönliche Beziehung zu Gott möglich wird, die über das Verstehen und Praktizieren ethischer Prinzipien hinausgeht. Es geht um eine Transformation des Herzens, die durch den Heiligen Geist bewirkt wird und die im Glauben an Jesus Christus wurzelt.

Die Tatsache, dass Jesus keinen christlichen Glauben im heutigen Sinne hatte, mindert nicht die Bedeutung seiner Person und seines Werks für den christlichen Glauben. Vielmehr zeigt sie, dass die Botschaft Jesu von einer radikalen Liebe ausgeht, die alle menschlichen Kategorien und Religionen übersteigt. Doch durch seine Auferstehung und die Weitergabe seiner Lehren durch die Apostel wurde der Grundstein für den Glauben gelegt, dass in Jesus Gott selbst Mensch wurde, um uns den Weg der Liebe zu lehren und zu ermöglichen, diese Liebe in einer Weise zu leben, die ohne ihn nicht möglich wäre.

Das Christentum behauptet also nicht, dass Liebe ausschließlich durch das Christentum erfahren werden kann – das hast du falsch verstanden. Vielmehr betont es, dass in Jesus Christus die Liebe Gottes in ihrer vollsten Form offenbart wurde, und dass durch die Beziehung zu ihm eine tiefe und transformierende Erfahrung dieser Liebe möglich ist. Diese Perspektive schließt die Anerkennung und Wertschätzung der Suche nach und der Praxis von Liebe in anderen Traditionen nicht aus, sieht aber in Jesus den entscheidenden Zugang zu einer Liebe, die von Gott selbst kommt.

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Goldlaub  01.03.2024, 16:15
@Luca246810

Deiner Erklärung stimme ich zu. Es mag für viele Mensche wichtig sein und in ihrem einfachen Glauben auch befriedigend, Jesus als Messias zu verstehen, anzubeten und durch ihn sich bemüßigt zu fühlen, seine Lehre anzunehmen.

Ich bin jedoch im Zweifel, ob das die schlussendliche Botschaft ist! Um die gleiche "unabhängige" Liebe zu geben wie Jesus, muss meiner Ansicht nach eine weitere Transformation des gedanklichen Geistes (der, der glaubt) erfolgen, um zum so genannten "Heiligen Geist" zu gelangen; der ja nicht Teil des eigentlich unvollkommenen menschlichen Geistes ist, wie der "Geist des Glaubens".

Der Glaube enthält per se nicht den "Heiligen Geist" (sofern es den als einen "höheren" Spirit" gibt.) Dieser vollkommene Geist der Liebe ist weit mehr!

Der Gläubige, der ihn nicht hat, vermeint, der fromme Glaube sei schon dieser Geist. In dieser Formation ist dieser Geist aber trotzdem nur ein Teil der Gläubigkeit, und Gläubigkeit ist nicht heilig. Denn auch Aberglaube ist im Grunde die gleiche Prozedur: Man glaubt, weiß/kennt aber nicht.

Der Heilige Geist bedarf keines Glaubens (mehr). Er ist das "Objekt" das der Glaube zu erreichen trachtet, der Glaube in diesem Zusammenhang nur das Begehren mit dem trügerischen Fazit: Ich bin fromm/gläubig, also ist in mir der Heilige Geist.

Ist es nicht wichtig, diesen Tatbestand auch in der Religionslehre zu offerieren?

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Luca246810  01.03.2024, 16:40
@Goldlaub

Du bringst einen sehr wichtigen Punkt zur Sprache, der tief in der christlichen Spiritualität und Theologie verwurzelt ist. Die Unterscheidung zwischen dem einfachen Glauben an Lehren und der Erfahrung des Heiligen Geistes ist wesentlich für ein tieferes Verständnis des geistlichen Lebens.

Im Christentum wird der Heilige Geist oft als der Tröster, Beistand oder Geist der Wahrheit beschrieben, der in die Herzen der Gläubigen kommt, nicht nur als Belohnung oder Bestätigung ihres Glaubens, sondern als Quelle der Transformation und Erneuerung. Dieser Geist wirkt über den intellektuellen Glauben hinaus und berührt das Herz und die Seele auf eine Weise, die zur Veränderung des Lebens führt.

Du weist zurecht darauf hin, dass der Glaube allein nicht automatisch den Heiligen Geist in uns wirken lässt. Es ist ein weitverbreiteter Irrtum zu glauben, dass frommes Verhalten oder die bloße Zugehörigkeit zu einer Religion den Heiligen Geist garantiert. Vielmehr ist es so, dass der Heilige Geist in der Lage ist, den menschlichen Geist zu erneuern, zu heiligen und zu leiten, und zwar oft auf eine Weise, die über unser Verständnis hinausgeht.

Die Lehre betont, dass der Heilige Geist eine Gabe Gottes ist, die nicht durch menschliche Anstrengung, sondern durch Gottes Gnade empfangen wird. Es geht darum, offen und empfänglich für die Wirksamkeit des Geistes in unserem Leben zu sein, was eine Haltung der Demut, des Gebets und der Sehnsucht nach Gott einschließt.

Es ist daher wichtig, in der religiösen Lehre und Praxis einen Raum für die persönliche Erfahrung des Heiligen Geistes zu schaffen und zu erkennen, dass der Weg des geistlichen Wachstums nicht nur ein Weg des intellektuellen Glaubens, sondern auch der inneren Transformation ist. Diese Transformation geht oft über Worte und Konzepte hinaus und berührt das Herz auf eine Weise, die zu einer tieferen, authentischen und liebevollen Beziehung zu Gott und zu den Mitmenschen führt.

Die Erkenntnis, dass der Heilige Geist weit mehr ist als ein Objekt des Glaubens, sondern eine lebendige und transformierende Gegenwart in unserem Leben, ist zentral für ein reifes spirituelles Verständnis. Das Eingeständnis, dass wir auf dieser Reise immer Lernende sind und dass die vollkommene Liebe, wie sie Jesus vorgelebt hat, ein Ideal ist, dem wir nachstreben, kann uns helfen, unseren Glauben und unsere Praxis stets zu vertiefen und zu erneuern.

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Goldlaub  01.03.2024, 16:48
@Luca246810

Danke für deine Antwort.

Ja, so meinte ich auch meinen Kommentar!

Mich würde interessieren, woher du diese Erkenntnis hast. Sie steht so deutlich weder in der Bibel, noch sst sie der vordergründige Punkt der Kirchenlehre.

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Luca246810  01.03.2024, 17:27
@Goldlaub

Diese Erkenntnis entstammt verschiedenen Quellen innerhalb der christlichen Tradition und Spiritualität.

Während die Bibel vielleicht nicht in modernen psychologischen Begriffen über die Transformation des Geistes spricht, finden sich zahlreiche Passagen, die die Wirkung des Heiligen Geistes und die Notwendigkeit einer Veränderung des Herzens betonen. Beispielsweise spricht Paulus in seinen Briefen oft von der Erneuerung des Geistes (z.B. Römer 12:2) und der Frucht des Geistes (Galater 5:22-23), die weit über äußere religiöse Praktiken hinausgeht.

Viele christliche Mystiker und spirituelle Lehrer haben über die Jahrhunderte hinweg die Erfahrung des Heiligen Geistes und die tiefe innere Umwandlung, die er bewirkt, beschrieben. Diese Traditionen legen oft einen starken Fokus auf die persönliche Beziehung zu Gott, die Kontemplation und die Erfahrung Gottes jenseits der Grenzen des intellektuellen Verstehens.

Theologen verschiedener Epochen haben über die Natur des Heiligen Geistes und seine Rolle in der persönlichen Heiligung und Transformation nachgedacht. Während theologische Diskurse oft komplex und vielschichtig sind, erkennen sie im Allgemeinen die Notwendigkeit an, dass der Glaube durch die Wirksamkeit des Heiligen Geistes lebendig und transformierend sein muss.

In vielen christlichen Gemeinschaften (z.B. Klöstern) gibt es Praktiken und Disziplinen, die darauf abzielen, die Gläubigen für die Erfahrung des Heiligen Geistes zu öffnen. Dazu gehören das kontemplative Gebet, das Fasten, die Lectio Divina (betrachtendes Lesen der Schrift) und andere Formen spiritueller Übungen, die helfen, das Herz für die transformative Kraft Gottes zu öffnen.

Obwohl diese Aspekte nicht immer im Mittelpunkt der kirchlichen Lehre stehen, sind sie doch integraler Bestandteil der christlichen Spiritualität und bieten einen reichen Schatz für alle, die nach einer tieferen Beziehung zu Gott und einer authentischen spirituellen Transformation suchen.

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Ja eine Deklaration des Bundes ist das, den Gott mit Abraham und dann am Sinai mit Israel geschlossen hat. Einen Exodus (Auszug aus...) gibt es auch im neuen Bund...steht im Römerbrief Kapitel 8, erstes Drittel...

im Neuen Testament wurde der NEUE Bund durch den Tod Jesu geschlossen und durch seine Auferstehung beglaubigt. Bundespartner sind: Gott und der einzelne Christ, der von dem Angebot Gebrauch macht indem er sich für Jesus entscheidet.

Ägypten steht für Sklaverei. Gott sagt hier also: Erinnert Euch, dass Nur ICH aus der Sklaverei befreien konnte.

Bestimmte Verhaltensweisen sind typisch für Sklaven: z.B. dass sie andere Übervorteilen wollen, Ängste haben, Unbarmherzig sind - daher erinnert uns Gott, dass nur SEIN Evangelium uns aus unserer alltäglichen Sklaverei befreien kann

Beispiel: ich hatte lange Angst gefeuert zu werden und Angst vor meinem Chef, weil man es ihm nie Recht machen konnte. Hunderte male kritisierte er immer die selbe Sache. Einen Tag wollte er so, am nächsten wieder genau andersherum. Gott erinnerte mich, dass ich nicht für meinen Chef arbeite sondern in erster Linie für Gott selbst und wenn ich ehrlich arbeite, dann ist dieser weit aus wichtigere Chef auch mit mir zufrieden. Ich musste nun also nur noch meine Gedanken des Zorns, der Angst, der Unbarmherzigkeit an Jesus abgeben, damit ICH frei wurde und meinen Blick auf meinen echten Arbeitgeber setze - Gott. Zorn und Angst hielten mich vorher gefangen, sogar im Privaten und durch den Perspektivwechsel und der Zusage Gottes wurde ich Stück für Stück befreit

Man muss bedenken, dass mir andere Meinungen lange Zeit EXTREM wichtig waren und eine harte Gangart von anderen mich sehr verletzte. Daher war es für mich keine Kleinigkeit das Stück für Stück zu lernen. Auch muss man bedenken, dass hinter vielen Problemen diese Art der Freiheit steckt, wenn man die Perspektive Gottes einnimmt und es manchmal gar keine natürliche sondern nur eine übernatürliche Lösung gibt.