An die Besitzer eines Mercedes E-Klasse, Kombi, Baureihe S 211 (Baujahr 2002 bis 2009). Welche Erfahrungen habt ihr mit diesem Fahrzeug gemacht?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ich fahre den W211 als E200 Kompressor Classic Automatik (Limousine) mit 163 PS, Baujahr 2004, unter 200.000 Kilometer, als Zweitbesitzer nach einem Rentner ein paar Dörfer weiter, bin wie er Wenigfahrer im Ländlichen Raum. Deine Erfahrungen kann ich alle bestätigen. Das Auto ist problemlos, außer Service ist nicht viel, den macht inzwischen eine gute freie Werkstatt. Den Kauf habe ich nicht bereut, an die Zuverlässigkeit von W123, W124 und W202 (hatten wir vorher der Reihe nach) kommt er ran.

Der Mercedes ist absolut spaßbefreit und emotionslos, aber zuverlässig, komfortabel und praktisch - und er funktioniert. Die SBC-Einheit hat noch der Vorbesitzer getauscht; wenn sie mal wieder kommt, ist es halt so - darauf kann man sich bei dem Modell einstellen. Generell bin ich aber zufrieden. Das einzige, was war, war ein gerissenes Seil der Fuß-Feststellbremse, das war aber weder teuer noch stand er lang in der Werkstatt.

Es gibt jedoch auch schlechte Motoren und es gibt Sonderausstattungen, um die man besser den Bogen macht - ich würde z.B. keinen Sechszylinder-CDI oder E400 CDI kaufen und mit Sicherheit auch nie ein Exemplar mit dem chronisch undichten Panorama-Glasdach und den häufig gestörten COMAND-Systemen. Meinem kommt zugute, dass er kaum Extras hat, es ist sogar das alte Cassetten-Radio "Audio 20" drin, ansonsten nur Sitzheizung, Metallic und Hängerkupplung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Meine Mutter fährt einen 211er Kombi, absolute Mistkarre. Die haben in den ersten zwei drei Jahren mehr Geld an Reparaturen in das Auto gesteckt, als ich über 7 Jahre in zwei verschiedene Autos.

Der 211er steckt voller Sollbruchstellen, die mit viel Zeitaufwand repariert werden müssen. Obere Ölwannendichtung defekt, muss ersetzt werden, 3000€ Schaden. Heckklappenschloss defekt, 1200€ Schaden. Alleine nur um die defekten Heckklappendämpfer zu tauschen, muss man das halbe Auto zerlegen. Und dann der Oberhammer: In der Ansaugbrücke sitzt in jedem Saugrohr eine extra Drosselklappe. Die sind über ein Gestänge miteinander verbunden. Und aus was besteht das? Aus Plastik! Ungeschmierte Plastikkugelgelenke! Sind natürlich ausgeschlagen gewesen wie sau. Reparieren? Geht nicht, da muss die gesamte Einheit neu. Um da ran zu kommen, muss der halbe Motor zerlegt werden, wieder irgendwas um die 3000€. Das ist einfach nur lächerlich und in meinen Augen bereits kriminell. Es wird nur noch Mist gebaut, der gezielt kaputt gehen soll. Weil an einem heilen Auto verdient man ja nichts mehr.