An alle Tänzer, was bedeutet Tanzen für euch?
Hey, ich bin eine leidenschaftliche Tänzerin und wollte gerne einmal von euch wissen, was Tanzen für euch bedeutet, was es im euch macht, in euch bewegt. Ihr könnt mir gerne auch dazu schreiben in welcher Tanzrichtung ihr unterwegs seid, ich tanze leidenschaftlich gerne Gesellschaftstanz :))
4 Antworten
Muss ich meine Story nochmal erzählen? Okay, einmal noch. Für dich. Unter Tänzer*innen ist man ja in guter Gesellschaft.
Ich habe nie eine Tanzschule von innen gesehen, und ich war damals in meinem Abiturjahrgang einer von 5 oder 6 Schülern die keinen Tanzkurs gemacht haben weil sie eh nicht auf den Abiball gehen.
Ich bin eher zufällig innerhalb von zwei Tagen unter die Tänzer geraten, nämlich durch meine Apfeluhr.
Habe seit 27.4. eine Apple Watch, die ich gekauft habe, um meine Lauftrainings zu tracken, und um nicht ständig das riesige Handy aus der winzigen Hosentasche zerren zu müssen um auf die Uhr zu schauen..
Noch am selben Abend kam eine Benachrichtigung zum "International Dance Day" am 29. April. An diesem sollte man in Apple Fitness ein limitiertes Badge bekommen, wenn man ein Tanztraining von mindestens 20 min an diesem Datum aufzeichnet.
Ich habe vorher noch nie getanzt und war/bin wahrscheinlich ein grottenschlechter Tänzer, aber ich wollte dieses Badge - unbedingt, und um fast jeden Preis. Auch weil ich damit meine Schwester so richtig neidisch machen konnte. Apple Watch hat sie schon länger, und auch öfter mal bei "Just Dance" mit der Wii-Fernbedienung vor dem Fernseher herumgefuchtelt, aber das Int'l Dance Day-Badge fehlte ihr dennoch...
Was soll ich sagen, auf YouTube habe ich dann Tänze zu meinen Lieblingssongs gesucht und mir mein ganz eigenes Tanztraining zusammengestellt. (Kann mich nicht mehr an alles erinnern, aber es war mit "Everlasting Love" (Sandra) als Opener und "Ghosttown" (Madonna) als Finale.) Und ich habe getanzt! Blut geleckt, sofort verdorben!
Es blieb nicht bei nur einem Tanztraining. Im Gegenteil, seitdem tanze ich regelmäßig.
Nun wolltest du ja noch wissen, was Tanzen für mich bedeutet. Sehr gerne:
- Tanzen ist für mich ein Ausgleich zu meinem Informatikstudium. Die Universität ist für mich die Hölle. An der Uni gibt es kein Richtig, beim Tanzen gibt es kein Falsch.
- Siehe oben: "Beim Tanzen gibt es keine Fehler, nur Variationen".
- Jeder Mensch braucht ein Hobby. Früher bin ich oft und gerne schwimmen gegangen. Dann aber war unser örtliches Hallenbad monatelang zu, weil das Drehkreuz kaputt war (!), dann kam Corona, und jetzt nach Corona machen sie zwei Jahre lang Generalsanierung.
- Tanzen ist so vielseitig wie die Musik. Es gibt jede Menge Tanzstile - und genauso kann man aber auch einfach improvisieren (Freestyle).
- Man kann seinen Gefühlen freien Lauf lassen. Und die Lage der Welt und die angespannte persönliche Lage einfach mal eine Zeit lang vergessen. Welt aus, Musik an, 5, 6, 7, 8!
- Es macht einfach total viel Spaß, zu einem seiner Lieblingssongs eine komplette Choreographie zu erlernen oder gar selbst zu entwerfen und immer wieder zu verfeinern.
Man sagt ja nicht umsonst: "Tanzen ist Träumen mit den Füßen". Das trifft bei mir den Nagel auf den Kopf. Ich sage auch gerne "Tanzen ist das Schönste, was Füße können".
Zu diesem Song tanze ich jede Samstagnacht um 1:50 Uhr:
Tanzen und vor allem Ballett ist mein Leben. Es hat mich von klein auf begleitet, hat mich diszipliniert, hat mich stark und selbstbewusst gemacht, gibt mir Gemeinschaft, Freude, Bewegung aber fordert auch Durchhaltewillen, Schmerzen und Einschränkungen.
Tanzen war für mich immer partnerschaftliche Poesie der Bewegung. Und je nach Tanz sogar Leidenschaft und knisternde Erotik auszutauschen ohne überhaupt eine solche Beziehung zu führen.
Ich habe Gesellschaftstanz getanzt. Das übliche Turnierprogramm: Walzer, Wiener Walzer, Quickstep/Foxtrott, Tango, Rumba, Samba, Chachacha, Paso Doble (keine Ahnung wie man das schreibt, bin gerade zu faul zum nachschlagen) und zur Auflockerung haben unsere Tanzlehrer/innen auch immer wieder eine Polka eingeschoben.
Ich habe möglicherweise einen oder zwei Tänze vergessen. Ist auch schon ewig her, dass ich getanzt habe. Die Grundschritte kann ich noch.
Ich hatte damals eine leidenschaftliche Partnerin mit der ich mich gut verstanden habe. Das Tanzen hat mir mit ihr so viel Spaß gemacht wie mit niemandem jemals zuvor und wie mit niemandem jemals danach.
Ich tanze Jazz und modern. Für mich bedeutet tanzen, dass man sich ausdrücken kann, man kann seine gefühle zeigen ohne ein Wort sagen zu müssen. Die Musik kann einen durchströmen und leiten, wie wenn du keine Kontrolle willst und jemand für dich das Lenkrad übernimmt. Es fühlt sich gut an sich zu bewegen vor allem alleine , wenn niemand dich beurteilen kann, du kannst einfach deinen körper nach deinen Gefühlen und der Musik bewegen aber auch in einer Gruppe ist das Tanzen toll: du hast Menschen um dich herum , die so ähnlich fühlen , wie du , die Musik startet und ihr tanzt. Es ist ein schönes Gefühl eine choreo zu tanzen , die du bis in die Knochen kennst. Du kannst dich einfach darauf verlassen , dass die Musik die leitet!