Alte menschen und teller an der Wand?

10 Antworten

Der Einrichtungsgeschmack geht wie ein Pendel von Generation zu Generation hin und her.

Nach dem 2. Weltkrieg speziell in den 1950er und 1960er Jahren schmissen die Leute alles alte "Gelumpe" weg, weil sie sich modern (nach dem damaligen Geschmack) einrichten und die alte Zeit hinter sich lassen wollten. Dann schlug das Pendel in die Gegenrichtung aus und in den 1970er bis 1990er Jahren kam "modern" wieder etwas aus der Mode und die Leute richteten sich gerne mit Antiquitäten und passenden Accesoirs ein, wozu auch echte Orientteppiche, diverse Wandteller oder edles Porzellan sowie Plastiken gehörten. Da nach dem Krieg viele alte Möbel und Antiquitäten auf dem Sperrmüll gelandet waren, wurden die entsprechend seltener und teurer.

Zur Zeit schlägt das Penel wieder Richtung "modern" aus. Aus vielen Haushaltsauflösungen Gestorbener kommen enorm viele Antiquitäten, alte Möbel und Accessoires auf den Markt und es gibt einen enormen Preisverfall. Teilweise erzielt man nur noch Bruchteile des Preises aus den 1970er bis 1990er Jahren.

Ich mache aber jede Wette, dass auch diesemal das Pendel erneut in die Gegenrichtung ausschlagen wird und in 20 bis 30 Jahren die Leute wieder die Nase von "modern" voll haben und alte Sachen erneut gefragt wind, deren Preise dann natürlich wieder enorm steigen werden, da sie noch seltener geworden sind, da erneut vieles davon aufgrund des Preisverfalles irgendwo im Müll gelandet ist.

Es gab im Laufe der Jahrzehnte sehr viele "letzte Schreie" und solche Teller gehörten eben dazu.

Aber damals haben diese Modeartikel wenigstens eine längere Zeit gehabt, wo sie "aktuell" waren.

Heute geht das alles viel schneller. Billigmode bringt 24 Kollektionen im Jahr raus und Technik?

https://www.youtube.com/watch?v=jid2A7ldc_8

Meine Eltern zB haben davon ganz viele gehabt. Und zwar lauter solche, die man im Urlaub als Tourist meistens gekauft hat und welche Motive des Urlaubsortes drauf haben. Oder auch irgendwelche Kunstwerke. Wenn man irgendwo auf Urlaub war, dann wußte man bereits, dass man ihnen gerne einen mitbringen konnte, denn in einem Zimmer ihrer Wohnung hatten sie die alle hängen. Es ist also eine Art von Sammlung. Und natürlich auch Geschäftszweig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ja nach dem Krieg war es ein Luxus schöne tolle neue Teller zu haben und die hat man zur Schau gestellt.

Genau wie heutzutage viel ihre Smartphones zur Schau zeigen. Ganz besonders die Apple User 😆

Das ist schon wesentlich länger so.... nicht erst seit den 60ern.

Das "gute" Geschirr wird entweder gesondert und gesichert weggestellt, so das nichts dran kommt..... Oder aber es wird quasi als Schmuck präsentiert.

Und dann gibts noch die Sache mit den "Sammeltellern", einfach eine andere Variante des Sammelbechers oder der Sammelfigur. In Sammlerkreisen teuer bezahlt und begehrt.

Noch zu Zeiten meiner Urgroßeltern und Großeltern wurd gern mit dem "angegeben" was man hatte. Selbst wenn man nicht viel hatte, aber das was dann doch irgendwie von Wert war wurde als Schmuck ausgestellt daheim um ein bisschen flexen zu können und sich nebenbei am Anblick freuen zu können.