Als Webdesigner Hosting anbieten?

3 Antworten

Hey Irock, danke für deinen Beitrag! Ich bin auch aktuell etwas verwirrt. Ich möchte mir WordPress (Elementor) beibringen um kleinen bis mittelgroßen Unternehmen Webseiten anbieten zu können und setze mich aktuell mit dem Hosting außeinander… das ist ja ziemlich kompliziert. Hast du damit bzw mit dem Prozess eigene Erfahrungen gemacht? Könnte ich dir fragen diesbezüglich stellen?

Welche Lösung du letztendlich deinen Kunden anbietest bzw. auf welche du dich mit ihnen abstimmst, liegt letztendlich bei dir. Beides ist möglich.

Ein wesentlicher Vorteil in Variante A (Kunde sucht sich selbst die Dienstleister zusammen) läge für den Kunden darin, dass er weniger abhängig von dir ist.

Bei diesem Weg könnte des Weiteren ein klarerer Zuständigskeit-/Verantwortlichkeitsbereich gezeichnet werden. Würdest du die Ressourcen stellen (Variante B), und es kommt zu Problemen, verursacht durch den Dienstleister der Ressource (z.B. Serverausfall), fällt die negative Erfahrung des Kunden eher auf dich zurück. Du bist dann in der Verantwortung, mit dem Dienstleister zu kommunizieren und Druck zu machen.

Auf der anderen Seite kann Variante A die Wartung / Entwicklung umständlicher gestalten. Oft bräuchtest du selbst Zugriff auf diverse Systeme. Wenn du die allerdings nicht bekommst und stattdessen über die Schulter des Kunden schauend delegieren musst, entsteht größerer Aufwand als notwendig (deshalb sollte man in der Angelegenheit stets offen und direkt sein).

Noch ein Nachteil liegt in der Anzahl unterschiedlicher Systeme, die du mit jedem Kunden hinzugewinnen könntest. Kunde A möchte evt. via Anbieter D hosten, Kunde B lieber via Anbieter E. Dementsprechend ist es möglich, dass du bei Anbieter D auf technische Probleme stößt, die du bei Anbieter E nicht hast. Variante B stellt dir in der Hinsicht eher die Flexibilität, selbst ein erfahrungsgemäß gutes, verlässliches Toolset auszuwählen und bei Bedarf auch leichter wechseln zu können.

Doch ich denke, es macht auch Sinn, bei so einer Entscheidung den Kunden mit einzubeziehen. Du kannst ja ruhig das Toolset, mit dem du bisher gute Erfahrungen gesammelt hast, vorschlagen. Aber vielleicht hat die Gegenseite schon gewisse eigene Vorstellungen oder möchte die stärkere Unabhängigkeit / Kontrolle, die ich anfangs bereits erwähnte.

Das einzige, wovor ich deutlich warnen würde (sollte es dir in den Sinn kommen): Mehrere Kunden auf einer Plattform anzusammeln. Jede Kundenwebseite gehört auf einen eigenen Webspace und die Daten werden klar voneinander getrennt.

Das ist prinzipiell beides möglich. All inkl. hat auch verschiedene Reseller-Tarife. Die sind genau für diesen Fall gut geeignet. Damit kannst du deinen Kunden Webspace und alles was dazu gehört zur Verfügung stellen.

Aber du kannst auch deine Kunden bitten sich selbst ein Web-Hosting-Paket zu buchen.

Beide Wege haben Vor- und Nachteile.


elionca 
Fragesteller
 27.11.2021, 05:59

Vielen Dank für die Antwort. Was bedeutet Reseller? Also muss ich dann dort den Kunden mit seinen Daten angeben? Bin ich dann Inhaber der Domain rechtlich gesehen oder der Kunde?

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IrockRTC  27.11.2021, 18:02
@elionca
Was bedeutet Reseller? 

Reseller bedeutet erst einmal nur, dass du in diesen Tarifen besonders einfach deinen Kunden eigene Hosting-Pakete erstellen kannst. Schau dir mal die Tarifübersicht auf der Website an. Ich setze hier keinen Link rein, weil das dann leider immer als Werbung angesehen wird, und meine Beiträge gelöscht werden.

Im kleineste Tarif kannst du schon 25 Kunden-Accounts* anlegen. So sind die Daten deiner einzelnen Kunden voneinander getrennt. Das ist dann auch deutlich einfacher, wenn ein Kunde irgendwann zu einem anderen Hoster umziehen möchte. Außerdem kann der Kunde sich dann in "seinen" Account einloggen, Einstellungen vornehmen, Mails abrufen etc.

Finanziell bezahlst du einfach den Reseller-Tarif bei all inkl. Alles andere ist eine Sache zwischen dir und deinen Kunden. Wenn du hier (zum Beispiel!) 5 Euro im Monat pro Kunde für das Hosting verlangst, macht das bei 10 Kunden dann 50 Euro im Monat. Du zahlst aber nur die 20 EUR (netto), machst also schon Gewinn.

* Einen Haken gibt es bei den Reseller-Angeboten allerdings leider: Es stehen weniger Datenbanken zur Verfügung als Kunden-Accounts. Das ist nicht mehr zeitgemäß, weil jedes CMS, jedes Shopsystem etc. in der Regel eine Datenbank brauchen. Also realistisch musst du dich mit der Anzahl der Kunden-Accounts an der Anzahl der Datenbanken und nicht der eigentlich möglich Accounts orientieren.

Wenn du dann ein paar Kunden hast, kannst du dir irgendwann einen eigenen Server mieten. Da gibt es die Beschränkung mit den Datenbanken nicht mehr.

Also muss ich dann dort den Kunden mit seinen Daten angeben?

Die Daten deiner Kunden musst du nicht angeben.

Bin ich dann Inhaber der Domain rechtlich gesehen oder der Kunde?

Das kannst du selbst festlegen. Aber es wäre unseriös, wenn die Domains auf deinen Namen laufen.

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