Als Kind ans Jugendamt wenden?

11 Antworten

Egal auf welchem Weg das Jugendamt kontaktiert wird, sie werden auch mit deinen Eltern Kontakt aufnehmen um die Lage zu prüfen. Wenn du keine Inobhutnahme willst, dann bleibt ja nur noch, das sich die Situation zu Hause verbessert. Das wird aber nur klappen, wenn deine Eltern da mitmachen.

Vielleicht kannst du mal zum Jugendamt gehen, erst mal nur deinen Vornamen nennen und deine Situation erklären, so das man dich beraten kann. Da du aber andeutest, das du richtig Ärger bekommst, wenn deine Eltern was davon mitbekommen, dann wäre es vielleicht doch das beste, wenn du da raus geholt wirst.

ps1980  28.06.2020, 10:55

Sehr gute Antwort. Genau das denke ich auch.

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Wenn du dich ans Jugendamt wendest und sie darum bittest, dass deine Eltern nicht erfahren dürfen, woher die Informationen kommen, dann wird dass Jugendamt deinen Eltern das auch auf keinen Fall sagen. Für das Jugendamt ist es das allerwichtigste, dass das Kind (in dem Fall du und ggf. deine Geschwister) geschützt ist.

Du kannst dich also ohne weiteres direkt ans Jugendamt wenden ohne Konsequenzen befürchten zu müssen.

Wie stellst du dir das vor ohne, dass deine Eltern informiert werden?

Das ist absolut unmöglich.

verreisterNutzer  28.06.2020, 11:46

Ich meine natürlich nicht, dass sie nicht informiert werden, sondern, dass sie nicht darüber informiert werden, dass ich sie beim Jugendamt "verraten" habe, weil ich genau weiß, dass meine Eltern vor allen anderen Menschen so tun als wären sie die besten Eltern der Welt und wenn das Jugendamt denen dann glaubt, rasten meine Eltern komplett aus und lassen alles an mir aus sie haben mir schonmal gedroht, dass ich was erleben kann wenn ich mich als Jugendamt melde

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Du gehst zu den normalen Öffnungszeiten hin und lässt Dich beraten.

Wenn Dir schon zur Inobhutname geraten wird, müssen die Probleme ja gravierend sein. Warum möchtest Du das nicht?

verreisterNutzer  28.06.2020, 11:06

Weil ich nächstes Jahr in die 11 Klasse(G8) komme, also ab da alles fürs Abitur zählt, wenn ich dann in irgendein Kinderheim komme muss ich vllt die Schule wechseln mich komplett umgewöhnen und außerdem bin ich auch auf das Geld von meinen Eltern und so angewiesen und ich weiß nicht ob es mir in einem Kinderheim besser gehen würde...

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beangato  28.06.2020, 11:16
@verreisterNutzer

Sorry - dann geht es Dir noch nicht schlecht genug.

Das Jugendamt kann vlt. dafür sorgen, dass Du wohnortnah untergebracht wirst. Auch sorgt es dafür, dass es geldlich für Dich weitergeht.

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verreisterNutzer  28.06.2020, 11:26
@BBPB21

Wenn du meinst, dass es nicht schlimm ist, wenn Eltern ihre Kinder schlagen, treten, etc. weil man einen Zeugnisdurchschnitt von 1,3 hat, man durchgehend Sachen wie "du bist nutzlos", "hässlich", "spring doch vom Schuldach, dann wären alle froh", "dumm", "wärst du doch nie geboren worden", "du kommst in die Hölle", ... an den Kopf geworfen bekommt, sobald man mal eine 1 anstatt eine 1+ heimbringt, aus Versehen ein Glas Wasser oder so umwirft, den Teller nicht komplett aufisst, sich Süßigkeiten oder Klamotten kauft, mal eine Stunde am Tag rausgehen möchte weil man schon den ganzen Tag gelernt hat, .... und wenn man in der Öffentlichkeit sofort als Lügnerin dargestellt wird wenn man mal jemandem die Wahrheit erzählt oder überhaupt sobald man beim Arzt, Lehrer etc. was sagen möchte...

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beangato  28.06.2020, 11:37
@verreisterNutzer

Dann handelt man.

Deine Eltern kannst Du nicht ändern. Du kannst Dir aber selbst helfen - indem Du Dich in Obhut nehmen lässt.

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BBPB21  28.06.2020, 12:42
@verreisterNutzer

Tja. Und trotzdem belastet Dich das nicht so, dass Du die nötigen Konsequenzen tragen willst.

Also kann es so schlimm nicht sein.

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verreisterNutzer  28.06.2020, 13:00
@BBPB21

Na dann... brauche ich ja auch keine Hilfe mal sehen wie weit ich in meinem Leben dann noch komme....

Danke für die "hilfreichen" Kommentare, aber nicht schlimm, niemand kann sich in die Lage eines anderen Menschen hineinversetzten

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BBPB21  28.06.2020, 13:01
@verreisterNutzer

Tja. Dann musst Du in den sauren Apfel beißen und zum Jugendamt gehen.

Anders kann Dir nunmal nicht geholfen werden.

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Wenn du keine Inobhutnahme möchtest, dann muss das Jugendamt sich auch mit deinen Eltern auseinander setzen. Denn wie soll man dir helfen, wenn man nicht weiß wo es hakt und nicht mit den Betreffenden reden soll? Deine Eltern haben die Möglichkeit dich ordentlich zu behandeln oder zu erziehen. Schaffen sie es aus irgendwelchen Gründen nicht, dann bietet das Jugendamt die Hilfe an. Wenn deine Eltern da nicht mitspielen möchten und meinen sie können weiterhin so mit dir verfahren, dann bleiben nicht viele Optionen offen. Entweder machst du den Mist Zuhause weiterhin mit bis du ausziehen kannst oder du bittest um Inobhutnahme, damit du endlich auch mal zur Ruhe kommst.

Wenn es nur darum geht zu reden, dann hast du ja bereits das Richtige getan und die Nummer gegen Kummer angerufen. Und deren Ratschlag kommt ja wahrscheinlich auch nicht von ungefähr. Denn die Inobhutnahme bedeutet für dich offenbar die sinnvollste Lösung. Und wäre es nicht sinnvoll, wenn du von Zuhause erstmal weg kommst? Warum möchtest du dort bleiben, wenn es dich doch offensichtlich so sehr belastet? Und was sollen die Eltern ändern, wenn sie nicht wissen was sie falsch machen oder es einfach nicht sehen wollen?

Es ist mitunter einfach besser, wenn Außenstehende dann mit den Eltern reden. Ihnen z.B. eine Familienhilfe an die Hand geben. Es ist ihre Chance doch noch die Kurve zu kriegen. Und wenn sie sich quer stellen, dann kannst du ja immer noch um Inobhutnahme bitten.

Tue es dir jedenfalls nicht an, weiterhin nichts zu tun. Nur reden bringt dir auf Dauer nichts. Es muss sich etwas ändern und zwar schnell! Und wenn du erstmal Zuhause bleiben willst, dann nutze die Möglichkeit das Jugendamt mit ins Boot zu holen.

Wenn du Konsequenzen von Seiten der Eltern erwartest, dann zeigt dies auch nur, dass du im Grunde ganz fix da weg müsstest. Angst ist immer ein schlechter Ratgeber! Und sollten sie trotz "Einmischung" des Jugendamtes irgendwas anstellen, dann wirst und musst du dem Jugendamt berichten. Solche Eltern braucht dann wirklich kein Mensch!

Vor allem bietet sich dir dann auch langfristig die beste Möglichkeit dort raus zu kommen auch nach Volljährigkeit. Denn damit dokumentiert das Jugendamt bereits heute schon deine Probleme und die Finanzierung einer eigenen Wohnung, aber auch die Unterbringung in einer Wohngruppe ist einfach schneller durchzusetzen. Dann kannst du dich auf deine Schule und deine kommende Ausbildung konzentrieren und musst nicht jeden Tag aufs Neue gegen die Eltern ankämpfen.

Geh zum Jugendamt! Bitte um Hilfe. Erzähle ihnen was bei euch los ist. Hole dir Ratschläge und berichte auch von den Ängsten, wie die Eltern reagieren könnten. Dann hat man dort auch die Möglichkeit mal Klartext mit den Eltern zu sprechen.