Alles mögliche über Aquarium?

5 Antworten

Am besten kaufst Du Dir dieses Buch: https://www.gu.de/produkte/heimtier/aquaristik/praxishandbuch-aquarium-schliewen-2017/ Etwas besseres gibt es zur Zeit nicht.

In den meisten anderen Büchern steht an gleich mehreren Stellen gefährlicher Unfug.

Neben dem Lernen der Grundlagen (eigentlich einfach, wenn man das Prinzip mal verstanden hat), solltest Du Dich von Anfang an darum kümmern, herauszufinden was für eine Art Aquarium und welche Fische Du haben willst. Nur wenn man vorher eine relativ genaue Vorstellung hat was man will, kann man das Aquarium artgerecht für die gewählten Fische einrichten. Mit einer unüberlegten Standardeinrichtung läuft es immer wieder auf die selben schnöden, anpassungsfähigen Standardarten heraus.

Vom Prinzip gibt es Fels-und-Sand-Biotope fast oder ganz ohne Pflanzen, Wurzelbiotope fast oder ganz ohne Pflanzen und verschiedenste Varianten von bepflanzten Aquarien. Daneben gibt es Bachbiotope mit vielen runden Steinen, viel Strömung und eher wenig Pflanzen.

Von typischem Aquascaping wie es heute überall propagiert wird, rate ich ab, weil diese Einrichtungen nur sehr selten langfristig stabil lauffähig sind und noch seltener einen guten Lebensraum für Fische bieten. Da wird eine Überwasserlandschaft unter Wasser nachgebaut, eigentlich total widersinnig. Gegen die Ursprungsversion von Amanos Naturaquarien ist dagegen nichts einzuwenden. Dabei werden Gestaltungsprinzipien japanischer Gartenkunst auf eine Unterwasserlandschaft übertragen und meist mit einem gesunden Mix aus schnell- und langsamwachsenden Pflanzen gearbeitet.

Die Einrichtung und die verwendeten Materialien sollten naturnah sein. Chipstüten, Ölfässer und alte Schuhe ..... sind eher nicht naturnah. BSE-Bob und bunter Plastikkies auch nicht. Um ein natürliches Erscheinungsbild zu erreichen sollte man immer überlegen, was man in einem (idealisierten) Biotop anzutreffen erwarten würde. Da scheiden z.B. in allen Farben glitzernde Mineraliensammlungen genauso aus wie schneeweißes Lochgestein.

Klicke Dich mal in aller Ruhe durch einrichtungsbeispiele.de

Vor der Fischwahl solltest Du auch herausfinden, welche Werte Dein Leitungswasser hat. Die meisten Fische bringen eine gewisse Anpassungsfähigkeit mit, aber die ist nicht unendlich und manche Fische sind auch kaum anpassungsfähig.

Würde 800-höchstens 1000$ Startkapital reichen?

Ja- gebraucht auch viel günstiger.

und welche fische würdet ihr für so ein becken empfehlen

Gesellschaftsaquarium mit Corydoras und Salmlern.

z.B. 15 Corydoras 10 rote Neon 10 Schmucksalmler 10 Nannostomus 10 Carnegiella (vielleicht nicht ganz so viele Arten, aber geht sogar). Evtl. noch ein Ancistrus.

Oder:

Gesellschaftsaquarium mit Pseudomugil signifer und einer Gruppe Tateurndina ocellicauda

Möglicherweise eine große Gruppe Honigguramis oder Dicklippige Fadenfische oder Makropoden oder Trichopsis. Hierbei wäre eine Beckenhöhe von nur 35 40 cm von Vorteil. Dazu 20 oder sogar noch mehr Dornaugen.

4/4 Platys oder Papageiplatys oder Montezumaschwertträger, 1 Ancistrus, 15 Corydoras paleatus (stattdessen auch möglich: irgendwelche Buntbarsche aber damit ich kenne mich nicht aus)

20 Brevibora 12 Desmopuntius 15 Dornaugen

Melanotaenia macculochi und irgendwas für den Boden

Rhinogobius duospilus Gruppe und irgendwas für oben

20 Sumatrabarben in verschiedenen Farben oder Purpurkopfbarben

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Immer auch möglich dazu: 15 Amanogarnelen, ggf. diverse Schnecken.

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Die Besatzvorschläge gehen mit unterschiedlichen Einrichtungsgegenständen einher, sind aber alle für bepflanzte Süsswasseraquarien mit Sandboden.

Noch etwas zum Thema Vergesellschaftung, das ich gestern Nacht zu schreiben vergessen hatte.

Bei der Vergesellschaftung verschiedener Fischarten kommt es immer auf mehrere Aspekte an. Klar sollte sein, dass sie alle im gleichen Wasser bei der gleichen Temperatur und mit der gleichen Einrichtung ein gesundes Leben führen können müssen. Da ist eine gute Schnittmenge nötig, nicht nur ein Kontakt an den Grenzen des Erträglichen. Das ist aber noch nicht alles. Sie müssen auch in ihrer Verhaltensweise und beim Futter zusammenpassen. Zusammenpassen kann dabei 2 sehr verschiedene Dinge bedeuten. Zum einen ein harmonisches, interagierendes Zusammenleben, zum anderen ein völlig berühungsloses Nebeneinanderherleben bei dem sich niemand beachtet, aber auch niemand stört.

Es wäre zu einfach gedacht, einfach anhand des Herkunftskontinents zu wählen. Auf einem Kontinent gibt es immer unterschiedliche Klimazonen und unterschiedliche geologische Bedingungen, die zur Entstehung völlig unterschiedlicher Lebensräume geführt haben. Die unterschiedlichen Lebensräume haben im Laufe der Zeit auch zur Ausbildung völlig unterschiedlicher Verhaltensweisen geführt. Mitunter sind sich 2 Lebensräume auf entgegengesetzten Seiten der Erde ähnlicher als 2 Lebensräume auf dem selben Kontinent. So passt ein Keilfleckbärbling aus Malaysia besser zu einem Roten Neon aus dem Amazonastiefland als ein Guppy aus den küstennahen Gewässern Venezuelas.

Im Allgemeinen fährt man am besten, wenn man sich auf eine relativ kleine Auswahl verschiedener Arten beschränkt und diesen Arten einen möglichst guten Lebensraum bietet.

Hallo,

ein Aquarium kann ein wunderschöner Hingucker werden und ein faszinierendes Hobby.

Aber ganz am Anfang solltest du dir dringend mindestens! ein gutes Buch über die Grundlagen der Aquaristik kaufen, denn so ein AQ ist ein hochkompliziertes biologisches System, in dem viele verschiedene Faktoren miteinander im Einklang sein müssen und einander bedingen.

Nur "kaufen, aufbauen, dekorieren, Wasser rein - Fische rein" funktioniert leider nicht. Dann hast du in kurzer Zeit eine grüne übel riechende Brühe mit gammelnden Pflanzen und kranken und sterbenden Fischen - und nicht so einen schönen Hingucker, wie man es gerne möchte.

Und wenn du dich ausreichend mit der Theorie beschäftigst, dann wird sich die Frage, "was man alles braucht" von ganz alleine erklären.

Bevor du über Fische nachdenkst, solltest du erst einmal in Erfahrung bringen, welche Wasserwerte aus deiner Wasserleitung kommen. Nicht jeder Fisch kommt mit deinem Wasser klar. Einige Fische brauchen sehr weiches Wasser, andere mögen es lieber härter. Und auch die Sache mit der Einrichtung - welcher Bodengrund, Pflanzen oder Holz oder Steine oder alles zusammen - ergibt sich aus der Wahl der Fische.

Auch vom Kauf eines "Komplettsetss" sollte abgeraten werden - so praktisch das auch erscheint. Aber in den meisten dieser Sets (zumal, wenn man sehr preiswerte wählt) sind die verbauten Komponenten einfach nur "billig" und bereiten dann im laufenden Betrieb nur Probleme. Das betrifft vor allen Dingen die Beleuchtung, die fast immer viel zu schwach für einen ordnungsgemäßen Pflanzenwuchs ist, vor allen aber die verbauten Filter. Die sind meist vom Filtervolumen her viel zu klein, machen viel zu viel Strömung und saugen kleinere Fische gerne ein, so dass diese oft "zerhäckselt" werden. Der Besitzer ist schnell gefrustet, weil das AQ so gar nicht wirklich funktionieren will - dabei liegt es einfach auch an der nicht stimmigen passenden Technik.

Aber ja, mit dem von dir veranschlagten Budget wirst du für ein 240 l AQ wunderbar auskommen.

Und man muss unbedingt daran denken: ein neues AQ muss mindesten 3 - 4 Wochen ohne Fische laufen, damit sich die nützlichen und wichtigen Bakterien in deinem Filter bilden können. Sonst sterben dir deine neuen Fische ganz schnell weg - und das wäre traurig.

Und Hände weg von Starterbakterien oder so etwas: das bringt nicht wirklich viel!

Ein wenig Geduld - und du wirst viel Freude an deinem neuen Hobby haben.

Du siehst, es gibt unendlich viele Dinge zu lernen und zu beachten - keine wirklich einfache Sache am Anfang.

Gutes Gelingen

Daniela

Norina1603  10.07.2020, 17:24

Alles beisammen, da kann ich die Fingerchen still halten! Ja Geduld ist in der Aquaristik der zweite Vornamen!

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Kurtenes 
Fragesteller
 10.07.2020, 19:08

Findest du ein 350L Becken für ein Anfänger zu viel?

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dsupper  10.07.2020, 19:14
@Kurtenes

nein, mit der richtigen Information ist das nicht zuviel ....

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Norina1603  10.07.2020, 20:50
@Kurtenes

Bei der Steigerungsrate 240/350

Ich weiß nur das ich Süßwasserfische und ein ca. 240L Becken will

bist Du, bis es so weit ist bestimmt bei 500 oder gar 1000 Liter ;-)

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Kurtenes 
Fragesteller
 11.07.2020, 17:11
@Norina1603

Nene ich bleibe jetzt endgültig bei 350 haha mehr platz habe ich leider nicht in meinem zimmer

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In vielen Orten gibt es Vereine, die sich damit beschäftigen. Die treffen sich dann meist auch (einmal im Monat) zum Gedankenaustausch. Informiere dich mal, ob es sowas auch in deiner Nähe gibt.