Akzeptanz in der Feuerwehr?FtM Transgender? (Outing)?

4 Antworten

Andere Sexualitäten kann man verheimlichen, aber wenn man trans ist, muss man sich quasi früher oder später outen. Wann der richtige Zeitpunkt ist, auch wenn es den wahrscheinlich nicht wirklich gibt, kannst nur du selbst wissen.

Hallo xxNIKTOxx,

die Mitglieder der Feuerwehr bilden letztendlich einen Querschnitt durch die Gesellschaft. Entsprechend wird es immer solche Kameraden/innen geben, die diesbezüglich absolut offen und tolerant sind und solche, die das exakte Gegenteil darstellen.

Hinzu kommen dann noch Dinge wie Durchschnittsalter und "örtliche Gegebenheiten"... prinzipiell werden sicherlich jüngere Kameraden/innen gegenüber Transgender aufgeschlossener sein als ältere, die vielleicht nicht einmal mit der Bezeichnung selbst etwas anfangen können. In städtischen Gebieten sieht man das vielleicht auch eher lockerer als im ländlichen Raum und in konservativen Regionen ganz anders als in liberaleren.

Einen Vorteil hast Du sicherlich insofern, als dass Du bereits einige Jahre in der Feuerwehr tätig bist. D.h., dass Deine Kameraden/innen Dich und Deine Leistung als Feuerwehrangehörigen bereits ausgiebig kennen- und schätzen gelernt haben. Wie Dein Stand in der Feuerwehr ist, das kannst Du natürlich selbst am besten einschätzen.

Sicherlich wirst Du nach dem Outing zunächst viele eigenartige bzw. verwunderte Blicke ernten. Als sich nach mehreren Jahren ein Mannschaftskollege beim Fußball als schwul outete, da waren bei uns auch alle überrascht, gerade bei ihm hätte das niemand vermutet. Letztendlich haben es aber alle akzeptiert, er selbst war ja derselbe wie vorher. Er ist da offen mit umgegangen, hat bereitwillig alle Fragen beantwortet und hat es selbst niemandem krumm genommen, wenn der sich zunächst etwas unbeholfen angestellt hat.

So ähnlich könnte es Dir vielleicht auch gehen. Gehe offen damit um, zeige den Kameraden/innen, dass Du selbst Dich nicht geändert hast und lasse ihnen Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen.

Und eines ist sicher: Du wirst selbst wahrscheinlich nie glücklich werden, wenn Du Dich permanent verstellen musst.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Stv. Wehrführer und Zugführer bei der Freiwilligen Feuerwehr

Ich kann da jetzt nur von mir sprechen, ich habe damit kein Problem. Mobbing sollte es bei der Feuerwehr sowieso garnicht geben. Das Geschlecht ist dabei völlig egal.

Erfahrungen habe ich damit aber nicht. Wann der richtige Zeitpunkt ist, da stimme ich dem Nutzer randomUser01 zu, musst du selbst wissen. Irgendwann musst du es machen.

Ich wünsche dir, dass alles so klappt, wie du es dir vorstellst.

Ich denke das ist weniger eine Frage von Feuerwehr allgemein, sondern von dem Ort und der Altersgruppe der Mitglieder. Das kannst du dann aber als einziger ordentlich einschätzen, weil du die anderen als einziger kennst. Wenn du sagst sie reden eher schlecht über Dinge die in Richtung LGBT gehen, dann ist das natürlich eher ein Indiz dafür, dass sie es vielleicht nicht so positiv auffassen könnten. Letztendlich kommt man als trans* Person aber leider nicht drum rum sich irgendwann zu outen. Wenn es dort Probleme geben sollte, du aber weiterhin dort aktiv bleiben möchtest, dann solltest du dich mit eurem Vorgesetzten in Verbindung setzen - vielleicht wäre das bereits vor dem Outing als Rückenstärkung eine gute Idee.