Älterer Sohn kommt Ende diesen Jahres aus dem Gefängnis und hat keine Bleibe,soll ich ihn bei mir aufnehmen?
Mein älterer Sohn der Ronny, kommt wahrscheinlich im November oder Dezember aus der JVA und hat nach seiner 3 jährigen Gefängnisstrafe seine Wohnung und seine Arbeitstelle verloren. Eigentlich möchte ich mit ihm nichts mehr zu tun haben seit dem er in der rechten Szene ist und in der Vergangenheit auch öfters gewalttätig gegen mich vorgegangen ist, vor allem hat er unsere Familie zerstört. Ich wäre bereit ihm finanzielle Unterstützung zu leisten, damit er schnell wieder auf die Beine kommt aber, ich möchte auf keinen Fall, dass er wieder bei uns einzieht, da ich vor allem auch meinen jüngeren Sohn schützen möchte. Er hat sein Leben im Griff und geht studieren.
Der Ronny ist 25 Jahre alt, nach dem er Drogen bei uns in der Wohnung versteckt hat und wir dadurch starke Probleme mit der Polizei hatten, kann ich ihm leider überhaupt nicht mehr trauen, nachdem was er uns angetan hat. Wie kann ich ihm helfen und an wem kann ich mich wenden?
12 Antworten
Finde ich verständlich, dass man sich nach so einer Geschichte ausgenutzt vorkommt. Aus ethisch-moralischer Sicht sehe ich keine Notwendigkeit, bei der geschilderten Lage, die Person aufzunehmen. Andererseits hat man trotz allem natürlich wahrscheinlich soetwas wie einen Rest an Verantwortungsgefühl. Wenn Du Dich dazu durchringen kannst, könntest du eine mögliche Aufnahme an klar vorher abgesprochene Bedingungen knüpfen, z.B.: Teilnahme an einem Aussteigerprogramm aus der rechten Szene (es gibt dafür professionelle Stellen je nach Bundesland, z.B.: https://www.exit-deutschland.de/), keine Gewalt, keine Kriminalität, keine Drogen etc. Wenn man sich wirklich ändern will (das müsste natürlich zu 100% von ihm kommen), sollte man vielleicht eine Chance bekommen. Wenn diese Vorraussetzung nicht gegeben ist, hilfst du ihm wahrscheinlich mehr, wenn Du ihn nicht aufnimmst (und ihn damit nicht noch in seinem Handeln indirekt untersützt). PS: Psychotherapeutische Begleitung könnte ggf. auch ratsam sein.
Es ist verständlich, dass Dein Sohn in Deiner Wohnung keinen Platz mehr findet, nach allem, was vorgefallen ist. Das ist auch nicht nötig. Ab 25 Jahren hat er Anspruch auf eine Wohnung vom Amt.
Ich würde mit ihm sprechen, solange er noch einsitzt, und klären, ob er Hilfe bei der Renovierung und Einrichtung haben möchte, wenn Du willens und imstande bist, das zu leisten. Wenn er es ablehnt, musst Du das auch akzeptieren.
Drei Jahre sind ausreichend, um im Gefängnis eine Berufsausbildung zu machen. Wenn Dein Sohn klug war, hat er diese Chance genutzt. Und sich von seiner Vergangenheit distanziert.
Giwalato
Wieso würde man der Person noch helfen wollen? Er ist erwachsen, er kann sich selbst an Hilfestellen wenden
So ist es! Hilf ihm! Ich würde es tun, an deiner Stelle.
Ich habe auch Kinder, keines von ihnen hat was angestellt, Gott sei Dank, aber ich habe ihnen immer schon gesagt: Was auch geschehen mag, ihr könnt IMMER nach Hause kommen!
Caritas Diakonie Arbeiterwohlfahrt - die wissen wohl eher Bescheid.
Ich kann dich gut verstehen. Das Vertrauen ist hinüber, das muss dein Sohn dir gegenüber erst wieder aufbauen.
Ich verstehe nicht, warum die Angestellten im Gefängnis ihm nicht bei der Suche einer Bleibe, einer Arbeit, einer Therapiestelle und bei weiteren Formalitäten behilfliocjh sind.
Man kann doch einen Häftling nicht einfach so, ohne Perspektive und ohne Vorbereitungen, entlassen!
Naja, immerhin ist er mein Sohn