ADHSler dürfen nicht auf klassenfahrt?
Hallo heute in der schule wurde angesagt, dass wir auf klassenfahrt fahren ( ich bin 12 geh in die 8. Klasse und habe ADHS). In der pause haben sich alle total gefreut und die ganze zeit wurde nur darüber gesprochen. Nwch der pause hat meine lehrerin gesagt ich soll zum schuldirektor gehen. Auf dem weg dorthin habe ich mich gefragt, was ich wohl dieses mal falsch gemaht habe. Als ich dort ankam hat der schuldirektor ersteinmal gesagt ich soll mich hinsetzen und dann fing er zu nächst an mit ein wenig smalltalk und nach ungefähr einer viertel stunde hat er gesagt, dass ich nicht mit auf klassenfahrt darf, weil die lehrer befürchten, dass ich wieder mist baue. Ich war total fassungslos und bin ersteinmal total ausgeflippt. Ich hab alle sachen vom tisch geschleudert und bin durch den ganzen raum gerannt, da ich schon ziemlich oft bei ihm war weiss er, dass ich schnell ausrasten kann und sehr impulsiv bin. Er hat versucht mich zu beruhigen aber, dass hat nichts gebracht. Ich weiss das klingt ziemlich krass aber manchmal tue ich sachen ohne daruber nach zu denken. später wurde ich dann zum schultherapeuten geschickt, der mich auch schon ziemlich gut kennt und mit ihm durfte ich dann den rest des tages ein paar aufgaben machen, die mir helfen sollen mich zu konzentrieren und unter kontrolle zu haben, die aufgaben haben wir schon sehr oft gemacht. meine frage ist stimmt das, darf man adhs kinder die klassenfahrt verbieten, ich meine das ist total unfair.
12 Antworten
Das klingt eher danach, als habe die Frage kein 12 jähriger geschrieben, der sich nicht konzwntrieren kann... es klingt eher nach einem Lehrer der eine Rechtfertigung für das eigene Verhalten sucht.
Weiterhin sind solche Sachen mit den Eltern zuerst zu besprechen oder würden sie jedem Kind aus der Klasse einfach so ausgrenzende Maßnahmen mitteilen?
Weiterhin, sollte der Fragetext doch von einer betroffenen Person geschrieben worden sein, es ist richtig, dass an dem impulsiven Verhalten weiter gearbeitet werdne muss. Eine Emofehlung zu Medikamenten, wie sie hier getroffen wurde ist an dieser Stelle höchst unprofessionell und braucht von dir nicht ernst genommen zu werden. Eine solche Entscheidung trifft die Person allein, oder mit den Eltern oder mit dem Arzt aufgrund des eigenen Leidensdruckes, nicht dem eines Direktors, der hier mal schnell jemanden ausklammern will ohne jegliches pädagogische und wertschätzendes Fingerapitzengefühl, sondern mit einem Verhalten, dass man vielleicht bei Delinquenz noch annähernd verstehen kann, jedoch bei einer Neurodivergenz eines Heranwachsenden, wohl kaum angemessen ist. Es kann sein, dass es absichtlich so gehandhabt wurde um eine neue Begründung für den Ausschluss vorlegen zu können. Ist gängige reflektierte oder unreflektierte Praxis.
Dennoch, kein Verhalten eines Menschen und sei es nich so Mobbingahft, rechtfertigt eigene Gewalt. Egal, welche Vorraussetzungen vorliegen.
Weiterhin kannst du dir unbedingt Unterstützung suchen in niedrigschwelligen Beratungsangeboten, die hinter dir stehen und nicht nur versuchen wollen, eine Neurodivergenz zu bestrafen.
Der Hauptteil der Arbeit, das trainieren, wie du mit dem Mobbing umgehen kannst ohne Gewalt anzuwenden, wird von dir getragen. Aus dem Interesse heraus, an der Gesellschaft teilzuhaben, ohne dass Gewalt eine Lösung ist. Denn das ist sie nicht und niemals.
Alles Gute
Generell denke ich mal nicht, dass man ADHS-Kindern eine Klasenreise verbieten sollte. Aber wenn Du dermassen ausflippst, wie hier beschrieben, musst Du Dich nicht wundern, wenn man Dich ausschliesst! Und das hat überhaupt nichts mit fair oder unfair zu tun! Am besten wäre es, einen Art zu konsultieren, der Dir Medikamente verschreibt, die Dich "ruhig stellen". So, wie Du Dich benimmst - und das ist Dir ja auch bewusst - kannst Du nicht an gemeinsamen Aktionen der Klasse teilnehmen.
Hallo,
da hat sich der Schuldirektor ausgesprochen 'ungeschickt' verhalten. Es wäre sicherlich vernünftiger gewesen, deine (Nicht-) Teilnahme an der Klassenfahrt gemeinsam mit dir und deinen Eltern, deinem behandelnden Arzt oder Therapeuten, deiner/m Klassenlehrer/in und dem Schultherapeuten zu besprechen, zumal die Schule über dein Handicap informiert ist.
Ich bin mir sicher, man hätte eine für alle Seiten tragbare Lösung finden können.
Versuche zusammen mit deinen Eltern einen Gesprächstermin beim Schuldirektor zu vereinbaren, damit man die Situation vielleicht noch bereinigen kann und du hoffentlich doch noch an der Klassenfahrt teilnehmen darfst.
Solltest du wegen deines ADHS nicht in therapeutischer Behandlung sein, sollte das schnellstmöglich geändert werden, damit du lernst, dich zu konzentrieren und deine Impulsivität und Aggressionen in die richtigen Bahnen zu lenken.
AstridDerPu
An der Schule meines Sohnes gab es für ADHSler klare Regelungen:
- Ist es möglich, dass ein Elternteil mitfährt?
- Gibt es andere Möglichkeiten, das Betreuungspersonal aufzustocken?
- Kann man mit dem Kind Verträge und feste Abmachungen schließen?
- Kann man mit den Eltern eine Art Hotline einrichten, so dass diese erreichbar sind?
- Ist es möglich, das Kind zunächst mitzunehmen und mit den Eltern zu verabreden, dass es im Krisenfall vorzeitig nach Hause fährt?
Diese 5 Punkte sind auch in Absprache mit den Eltern zu klären. Ein Ausschluss von der Klassenfahrt, ohne dass diese Punkte berücksichtigt wurden, ist eine Frechheit und vermutlich auf ein denkfaules und unflexibles Lehrerkollegium zurückzuführen.
Sag Deinen Eltern, dass sie auf die Barrikaden gehen sollen.
Innerhalb Deiner engen Vorstellungswelt mag das natürlich eine Steilvorlage sein. Es gibt allerdings Pädagogen und selbst nicht betroffene Eltern, die mit diesem Problem etwas differenzierter und wertschätzender umgehen. Aus solch einem Diskussionsprozess resultiert die obige Checkliste, an der sich Verantwortliche und Betroffene in Niedersachsen orientieren.
Bei uns wurden in der 9. Klasse auch alle ausgeschlossen, die vom Verhalten auffälliger waren und oft Mist gebaut haben (d.h. Schlägereien, Klassenkoferenzen etc.). Jedoch konnten einige aus der Kategorie trotz diesem Verhalten mitkommen, da sie sich bis zur Klassenfahrt nichtmehr negativ aufgefallen sind. Vielleicht könntest du nochmal mit deiner Lehrerin bzw. deinem Schulleiter sprechen, mit Anwesenheit deiner Eltern. Dann könntet ihr vereinbaren, dass wenn du dein Verhalten änderst mitkommen kannst. LG
Sag Deinen Eltern, dass sie auf die Barrikaden gehen sollen.
Echt passend.