Abraham Lincoln und Amerikas internationale Position?

3 Antworten

Da war noch nicht viel international. Die USA waren noch keine Weltmacht und vom Grossteil der Welt eher weit weg. Nachbarn waren Mexico und Kanada/Britannien.

Im Bürgerkrieg versuchten die Südstaaten, die Grossmächte auf ihrer Seite in den Krieg zu ziehen und die Union, das zu verhindern. Da Lincoln mit dem Krieg gewählt wurde und an seinem Ende ermordet wurde, gab es auch nur die Zeit im Krieg.

Von Experte earnest bestätigt

Die Präsidentschaft Abraham Lincolns ist genau ein Begriff: Der Amerikanische Bürgerkrieg.

Auf internationaler Ebene war da nur wichtig die Europäer davon abzuhalten auf seiten der Südstaaten zu intervenieren, womit die Briten durchaus geliebäugelt haben. Großbritannien hat immerhin eine Streitmacht an der kanadisch-amerikanischen Grenze aufmarschieren lassen und in Frankreich wurden Kriegsschiffe für die Konföderation gebaut. Entscheidend war aber, dass Lincoln die Sklaven in den Südstaaten befreit hat und den Krieg in das Licht eines Krieges für die Freiheit und gegen die Sklaverei gerückt hat. Dieser Akt hatte nichts mit Nächstenliebe oder so zu tun. Er diente vorrangig der Machtpolitik und dem Krieg. Ein Krieg der Union gegen die Sklaverei im Süden machte es den europäischen Mächten moralisch unmöglich auf seiten der Konföderation zu intervenieren. Lincoln hat nie beabsichtigt die Sklaverei abzuschaffen, er wollte deren Ausbreitung verhindern, aber dieser Befreiungsakt war vorrangig Kriegspolitik.

Es gibt eine neunteilige Doku über den Krieg, die ich phänomenal finde:

https://www.amazon.de/Civil-War-Amerikanische-B%C3%BCrgerkrieg-DVDs/dp/B002C395YK/ref=sr_1_3?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&dchild=1&keywords=der+amerikanische+b%C3%BCrgerkrieg&qid=1631743356&sr=8-3

Letztes Jahr lief die November/Dezember sowas im ZDF und war danach in der Mediathek, weis aber nicht, ob man sie da noch anschauen kann. Wenn nicht ... so teuer sind die DVDs jetzt auch nicht und Weltklasse für jeden, der sich für den Amerikanischen Bürgerkrieg interessiert.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Ich studiere seit 2017 Geschichte an der LMU in München🥸

Die Vereinigten Staaten zur Zeit von Lincoln

Die USA waren (wie alle europäischen Mächte zu dieser Zeit) eine Agrarwirtschaft mit einer starken Handelsklasse. Zur Zeit des Bürgerkriegs hatte sich der Norden zunehmend industrialisiert, während der Süden weiterhin hauptsächlich agrarisch geprägt war. Eines der größten Probleme, mit denen der Süden zu kämpfen hatte, war der Mangel an Rohstoffen (wie Eisenerz und Kohle) aus dem Ausland.  

In den 1840er Jahren waren die Vereinigten Staaten Teil des Britischen Weltreichs, und die britische Kaufmannsschicht war für den Großteil des internationalen Handels zuständig. Dies führte zu Handelskriegen mit mehreren lateinamerikanischen Ländern, die damals unter spanischer Herrschaft standen, vor allem mit Kuba und Texas (obwohl ihnen Mexiko ein größerer Dorn im Auge war). Der Handel zwischen den USA und Lateinamerika beschränkte sich auf eine begrenzte Anzahl von Waren, die in den Vereinigten Staaten knapp waren.  

Außerdem gab es ständige Spannungen mit den südlichen Nachbarn der USA (insbesondere Mexiko), obwohl 1853 ein Vertrag ausgehandelt worden war, der die Südgrenze Mexikos im Wesentlichen an die USA abtrat.  

Als die USA begannen, auf den nordamerikanischen Kontinent zu expandieren, führten die Briten und die lateinamerikanischen Länder einen verlustreichen Handelskrieg gegen sie, und die Briten mussten 1860 mit Spanien ein Abkommen aushandeln, das ihren Handel mit Kuba (und anderen lateinamerikanischen Ländern) einschränkte.

Das war lange vor dem Spanisch-Amerikanischen Krieg, der 1898 begann. In dieser Zeit annektierten die Vereinigten Staaten Puerto Rico (1898) und Hawaii (1898 und 1898). Nach dem Spanisch-Amerikanischen Krieg besetzten die Vereinigten Staaten Nicaragua, Honduras und Kuba während des Spanisch-Amerikanischen und des Kubanischen Krieges. Darüber hinaus intervenierten die Vereinigten Staaten in zahlreichen lateinamerikanischen Ländern, von wirtschaftlicher Hilfe (in Form von US-amerikanischen Lebensmittel- und Warenexporten) bis hin zu militärischer Hilfe (wie die Intervention der USA in der mexikanischen Revolution von 1910-1920).

Die Präsidentschaft von Lincoln

Lincoln wurde mit einem starken Anti-Sklavereiprogramm gewählt, das auch den Freihandel mit lateinamerikanischen Ländern vorsah. Es ist erwähnenswert, dass die konföderierte Regierung in Lateinamerika, wenn überhaupt, nur sehr wenig Unterstützung fand. Die Vereinigten Staaten waren bei den lateinamerikanischen Ländern im Allgemeinen beliebter als die konföderierte Regierung, selbst während des Bürgerkriegs.  

Als Lincoln die spanische Regierung aufforderte, den Vereinigten Staaten 200 Millionen Dollar als Entschädigung für während des Bürgerkriegs erbeutetes Eigentum zu zahlen, weigerte sich die spanische Regierung, was zu einer langen Periode amerikanisch-spanischer Spannungen und Feindseligkeiten in den 1870er Jahren führte. Nach einer Reihe von amerikanisch-spanischen Seegefechten, vor allem dem Spanisch-Amerikanischen Krieg von 1898, zahlten die Vereinigten Staaten schließlich an Spanien.

Woher ich das weiß:Recherche
earnest  16.09.2021, 06:16

In den 1840er Jahren waren die USA NICHT "Teil des Britischen Weltreichs". Sie waren bekanntlich unabhängig, und zwar seit 1776.

In der Zeit des Bürgerkriegs gab es Regierungen der Nord- und der Südstaaten, aber keine "Vereinigten Staaten" mehr.

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Udo107  16.09.2021, 09:01

Da passt jetzt aber einiges nicht zusammen …

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