Ab wann spricht man von "Leinenruck"?

4 Antworten

Das Wort ist negativ konotiert. Und es ist eine Worthülse, die jeder anwenden und mit Inhalt füllen darf, der sich als Hundeexperte aufspielen will. Es wird von Menschen angewandt, die eine bestimmte Einstellung zur Leinenführung haben und denken, dass der Hund von selber draufkommt, nicht an der Leine zu zerren.

Leinenführigkeit kann man trainieren und man kiegt es hin; bei einen Hund schneller, bei manchen dauert es länger. Aber es hat System. Es ist aber nicht EIN einziges System, sondern man muss die Lehrmethode ggf. anpassen und der bis dahin gemachten Erfahrungen und Lernschritte anpassen.

Aber Leinendruck verorte ich dabe nirgends.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Bin Wesensrichter für die Zuchtzulassung von Hunden.

Jeder kräftiger Zug an der Leine. Besonders mit Halsbändern ist dies sehr schädlich. Gegen das Ziehen an der Schleppleine wird heute noch vielerorts empfohlen einen kurzen Widerstand aus dem Handgelenk auszuüben ( schwächer als wenn sich der Hund selbst in die Leine wirft ) mit dem Wort „warte“ oder „halt“.  Ich habe das selbst so gemacht. Ob das in ein paar Jahren noch als korrekt angesehen wird ist eine andere Frage.

Leinenruck ist klassisch, den Hund der sich in die Leine stemmt, sofort kurz und knackig ohne ein Wort zu sagen oder wütend zu werden, per Luftpost an das linke Bein befördert wird. Der Ruck der Leine aber sofort wieder gelöst wird. (nach Urs Ochsenbein)

Der Hund lernt, dabei, dass er wie von Geisterhand zurück fliegt, wenn er die Leine anspannt.

War aber nie so gedacht, dass man den Hund ständig zurück schmettert oder mit Wut agiert!!

Richtig angewendet und im richtigen Moment ausgeführt, hat die Methode nach 1-2x einwirken einwandfrei gut funktioniert und ein ganzes Hundeleben lang zuverlässig gehalten.

Kann man sich jetzt darüber streiten, was denn nun besser ist, über Wochen und Monate am Hund rum zu hampeln und für den Hund unverständliche Signale abgibt oder es anders macht..

Was du machst geht klar in Ordnung. Ich gehe mit meinen Hund einen engen Kreis oder gehe in die entgegengesetzte Richtung.

Was man leider ganz oft sieht, Hund geht an der Schleppe und dann wird auf die Leine getreten. Gar nichts anderes als unkontrollierter Leinenruck.

Der Hals eines Hundes ist nicht annähernd mit den Strukturen des Halses des Menschen vergleichbar.

Schau mal hier:

www.tierphysio-jost.ch unter Halsband versus Brustgeschirr

Als diplomierte Bewegungspädagogin und Rückenspezialistin, bin ich bis auf wenige Ausnahmen (kurze Notlösungen und Hundesport) gegen das Brustgeschirr und Schleppe. Weil ein so geführter Hund so gut wie nie im eigenen Gleichgewicht geht.

Geschirre verrutschen und gefährden andere Hunde, die sich im rutschenden Geschirr verheddern. Niemals ist ein Hund im Geschirr so fein zu führen, wie am Halsband.

Niemals sollte man unterschätzen, was das Dauertragen von Geschirr im ganzen Bewegungsapparat anrichtet.

Wer nicht lernt seinen Hund richtig zu führen, führt ihn weder am Halsband noch am Geschirr so, dass es seiner Gesundheit zuträglich ist.

Letztlich halte ich es nach langjähriger Erfahrung immer noch wie von Urs Ochsenbein gelernt, nach und nach sollte die Bindung zum Hund die Leine Ersetzen.

Kann der Hund einmal das Kommando Fuss, gibt es auch nichts an der Leine zu zerren..

Ich würde sagen, alles was eine ruckartige Belastung auf den Hals ausübt, also z.b wenn der Hund in die Leine springt oder man ihn ruckartig wegzieht.

Jalowdog  04.05.2023, 03:23

Schließe mich an. Wie groß die Schäden dadurch sind kommt auch drauf an was der Hund anhat (also wie und wo der Zug des Ruck bei dem Hund ankommt). Denke wirkliche Schäden passieren nur wenn du das öfters machst, also rucken, nicht das was du beschreibst (das klingt sanfter). Natürlich sollte man da auch das Größenverhältnis im Auge haben bei einem 80 kg Hund einen schadhaften Ruck zu verursachen ist wesentlich schwieriger als bei einem Dackel.

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