Ab wann ist man Transsexuell?
Es geht mir um euer Verständnis der Definition:
Stellt euch vor, bei einem Kind mit 13 liegt folgendes vor:
(Das ganze ist eine Vermischung von unterschiedlichen Personen)
- hat zahllose Jungenhafte Interessen, wie z.B. Fußball
- spielt jede Woche mit einer Gruppe aus Jungs Fußball
- trägt keine Röcke oder Kleider
- spielt die ganze Zeit fast nur mit Jungs, auch in der Grundschule
- rauft und rangelt sich mit denen
- verwendet einen männlichen Spitznahmen
- interessiert sich nicht dafür, ob es als Junge oder Mädchen bezeichnet wird
- hat eine Igel-Frisur und will die Haare nicht lang wachsen lassen
- lehnt einige Kleidungsfarben als zu mädchenhaft ab
- geht mit den Jungs unter die Dusche nach dem Fußball
- lediglich diese Jungen halten das Kind für ein Mädchen, sowie einige Erwachsene, die früher Windeln gewechselt hatten
- sonst reden die Leute wild durcheinander, ob es M oder W ist
- will später im Leben vielleicht schwanger werden und ein Kind bekommen, was der Kinderarzt für plausibel hält
- möchte als Beruf Automechaniker oder Schweißer werden
Jetzt meine Frage: Ist man schon eine Transperson, die von W nach M wechselt, wenn man sich so systematisch absichtlich wie ein Junge verhält? (Oder wäre das ein veraltetes Verständnis von Geschlechterrollen)
8 Antworten
Was du da beschreibst kommt bei Jungen zwar häufiger vor als bei Mädchen, sagt letztendlich aber überhaupt nichts übers geschlecht. Kann auch ein Mädchen sein.
In der Oberstufe war ich mit folgender Person befreundet/wir haben gedatet:
- trägt meist Markenklamotten aus der Damenabteilung
- makeup
- kurze, buntgefärbte Haare
- Schmuck
- in der Schule als eins der heißesten Mädchen bekannt
Tja, ich stand ihm nah, ich wusste, dass er ein trans Junge ist. Er hatte kein Interesse, sich in der Schule zu outen. Unsere Wege haben sich nach der Schule getrennt, aber alle paar Jahre tauschen wir uns ausführlich aus. Er nimmt seit vielen jahren Testosteron und hat sich einige weibliche Geschlechtsmerkmale entfernen lassen, aber nicht alle. Er kleidet sich genau so wie früher, ist halt ziemlich tuntig und seit vielen Jahren mit dem selben homosexuellen Mann zusammen.
Genau so kenne ich auch eine trans Frau, die Sportwissenschaften studiert, breiter als ein Türsteher ist, hobbymäßig gladiatorenkämpferin ist und trotzdem glücklich als Frau lebt. Und irgendwie auch sehr feminin aussieht, muss man sagen. Wo so eine amazonenkriegerin halt :D
Geschlechterrollen definieren nicht das Geschlecht eines Menschen.
Ab wann ist man Transsexuell?
Ab dem Zeitpunkt wo man sich nicht mit seinem biologischen Geschlecht identifizieren kann, respektive dies merkt und das bereits über einen mehr oder weniger längeren Zeitraum so besteht. Wobei das eigentlich nicht ganz stimmt. Denn ist man trans, wurde man bereits so geboren. Man war es also schon immer, unsbhängig davon, wann man es merkt.
Diese Dinge können zwar auch bei Transpersonen so sein, aber Trans ist man nicht durch Kleidung, Verhalten, etc. sondern wenn man sein biologisches Geschlecht ablehnt, da die Geschlechtsidentität nicht mit dem biologischen Geschlecht übereinstimmt.
Wenn man also zu diesen Aufgelisteten Dingen noch zusätzlich Dysphorie hat und seinen Körper oder eher seine Geschlechtsmerkmale hasst jnd sich damit nicht wohl fühlen kann, dann kann es schon sehr gut sein, dass man Trans ftm ist, aber wenn es nur diese Aufgelisteten Dinge sind und man nichts gegen seine Geschlechtsmerkmale hat, dann ist man ehr nicht Trans sondern einfach kein "typisches" Mädchen.
Also kurzgesagt finde ich, dass man Trans ist, wenn die Geschlechtsidentität nicht zu dem biologischen Geschlecht passt und man dadurch Dysphorie hat, sich in seinem Körper (wegen des biologischen Geschlechts) nicht wohl fühlt und man einfach sehr stark darunter leidet.
und man nichts gegen seine Geschlechtsmerkmale hat, dann ist man ehr nicht Trans
Man kann auch trans ohne Dysphorie sein.
Naja da man als nicht binäre Person weder weiblich noch männlich ist kann man hier nicht von Frau zu Mann reden und ich habe auch noch nie etwas von Transmännern gehört, welche keine Probleme mit der weiblichen Brust haben. Klar weiß es auch nur die Person selbst dagegen sage ich auch gar nichts, aber in der Frage ging es eben nicht um nicht binäre Personen.
Naja da man als nicht binäre Person weder weiblich noch männlich ist
Psychologisch mag das stimmen, biologisch in der Regel jedoch nicht.
aber in der Frage ging es eben nicht um nicht binäre Personen.
Stimmt, es gibg ja nur darum, ab wann man trans ist. Und auch eine nicht binäre Person ist nun mal trans.
Ich habe gelesen von Menschen, die wollen in der Öffentlichkeit als das von ihnen erwünschte Geschlecht leben, eben ohne einen Chirurgen an die Körperteile in ihrer Unterhose zu lassen. Sind diese dann auch transsexuell? Auch, wenn sie keine Hormone nehmen oder dergleichen?
naja, also das meiste sind Geschlechterrollen, die natürlich stereotypisch sind, und nichts mit Transgeschlechtlichkeit an sich zu tun haben. Diese kann man zwar betrachten, würde ich aber erst machen, nachdem auch aus anderen Perspektiven eine andere Geschlechtsidentität vorliegt, entscheidend wären hier also
- verwendet einen männlichen Spitznahmen (ist halt schon eher sehr ungewöhnlich, und verbindet ja eine männliche Personenvorstellung, auch ohne Stereotype)
- interessiert sich nicht dafür, ob es als Junge oder Mädchen bezeichnet wird (auch definitiv ein Punkt, wenn das eben öfter passiert, wie du ja unten noch aufzählst, und das die Person nicht stört)
- geht mit den Jungs unter die Dusche nach dem Fußball (wäre schon sehr ungewöhnlich für die meisten Mädchen, da würden sich fast alle sehr unwohl fühlen)
- sonst reden die Leute wild durcheinander, ob es M oder W ist
Das sind so entscheidende Sachen. Ob die Person nun wirklich als Junge/Mann leben möchte, muss sie trotzdem selber entscheiden. Bei den Aspekten ist aber eine Transidentität nicht gerade weit hergeholt denke ich. Natürlich kann man das trotzdem nicht anhand dessen "beurteilen", wie gesagt, dass kann nur die Person selber wissen.
Zusätzlich, der Rest sind nur stereotypische Klischees, die haben per se nichts mit Geschlechtern & Geschlechtsidentitäten zu tun, dennoch kann man diese hier danach noch mit dazuzählen, da es halt absolut ins Klischee einer männlichen Person passt, von Kleidung usw. her, ist also durchaus unter Erstbetrachtung der oberen Punkte danach noch interessant.
In meiner Schule war ein Junge mit einem weiblichen Spitznamen, den alle Vertretungslehrer nach dem Aussehen für ein Mädchen gehalten haben, wegen der sehr langen Haare. Gelacht hat darüber auch nur der Rest der Klasse. In der Grundschule ist er sogar auf die Mädchentoilette gegangen. Jetzt lebt er aber als Mann und möchte auch keine weiblichen Pronomen.
wie gesagt, das alles ist kein Eindeutiges Anzeichen, es ist möglich, muss aber nicht sein.
Ich bin Handwerker und hab auch paar Frauen die auf Baustelle mit mir Arbeiten, tja es ist halt ein Männerberuf aber die sind auch alle Hetero. Frauen haben auch die gleichen rechte, wenn ein Mann Frauenunterwäsche trägt heißt es auch nicht automatisch das er schwul ist, kann sein das er vielleicht ein Fetisch hat.
Ich find solche Frauen sogar cooler als solche Barbie's die schon bei jeder Kacke rumzicken und sich nur um ihr äußerliches kümmern.
Woher weis man, dass das trans-sein mit der Geburt beginnt?