3 Schokonikoläuse für Zweijährige?
Ich wollte Mal verschiedene Meinungen zum Thema Süßigkeiten Konsum von Zweijährigen hören. Natürlich handhabt das jeder anders.
Unsere Tochter ist zweieinhalb. Die ersten zwei Jahre bekam sie gar keine Süßigkeiten. Nun wissen die Großeltern, dass wir es lockerer sehen. Deswegen bekam sie von der Verwandtschaft zum Nikolaus 3 Schokonikoläuse. Von uns keinen, weil ich wusste, dass Süßes kommen wird. Auch einen Großen mit 200g.
Da frage ich mich jetzt, ob das nicht zu viel des Guten ist. Sie will auch jeden Tag was naschen, was sie auch darf. Aber trotzdem macht es mich irgendwie wütend, dass sie so viel bekommen hat. Natürlich kann man das so einteilen, dass sie nicht zu viel an einem Tag ist, aber dann isst sie ja wochenlang täglich Schokolade :(
Wie sind eure Meinungen? Kennt ihr das auch, dass Verwandte zu viel Süßes schenken? Macht euch das auch wütend? Sehe ich das vielleicht zu kritisch (mein Mann sieht es lockerer)? In unserer Familie haben leider viele Übergewicht, weil es in unserer Kindheit zu viel Süßes gab...
11 Antworten
Ist immer ein schwieriges Thema… kann deine Bedenken an die Zucker Gewöhnung schon verstehen. Andererseits hatte ich immer den Eindruck das die Kinder die nur eingeschränkt Süßigkeiten bekommen besonders wild darauf sind. Wäre aber jetzt auch nicht sauer auf die Verwandtschaft- meine Schwiegereltern bringen zu Nikolaus solch dicke Tüten mit Süßigkeiten das die bis Ostern hier rumstehen 😝 Bei uns steht immer etwas rum und keiner reißt sich darum, mache da bewusst keine Hype drum. Süßigkeiten sind da, aber keine Belohnung oder so (erst erledigen wir das/ essen Gemüse und dann gibt es etwas Süßes - denke das ist nicht förderlich). Die meisten Kinder können das gut verarbeiteten, ihre Körper verbrauchen ja noch viel Energie - daher mögen sie auch meistens keinen Salat. Als Ausgleich schaue ich halt das sonst nicht viel Zuckerhaltige Sachen konsumiert werden (vor allem Getränke wie Limo, Cola, Eistee, oder Fruchtzwerge, Pudding, ObstQuetschies, usw.) Eistee und Limo oder Fruchtquark mache ich dann lieber alles selbst mit wenig oder keinen zusätzlichen Zucker dafür darf es dann auch mal Schokolade oder ein Nutella Brot sein. Aber grundsätzlich Durst und Hunger wird nicht durch Zucker gestillt.
Als erstes ist ein 200 g Nikolaus völlig überdimensioniert. Bei der Größe gehe ich auch von einem Billigmodell aus.
Was ich schnell in der Umgebung und den Vereinen meiner Kinder durchgesetzt habe war: Besser nur 1 gutes Teil als tütenweise Billigmasse. Interessanterweise stellten alle ihre große Weihnachttüte mit den Produkten des gleichen Discounters zusammen. Das was du schon jetzt erkennst, ist nur der Anfang. Das wird jährlich mehr und mehr.
Diese großen Weihnachtstüten machen viel Arbeit und sind in Summe nicht preiswert. Allen Beteiligten war geholfen mit meiner Idee. Die Ehrenamtlichen mussten nicht mehr aufwendige Tüten packen und die Kinder wurden nicht mehr mit Schoko und Süßkram überschüttet.
Weit nach Ostern flogen bei uns weiter die Schokonikoläuse und Knickebeinfäßchen rum. Anfangs versuchte ich noch Kuchen davon zu backen oder die an Besucher zu verfüttern. Selbst das hat Grenzen. Daher wurde ich aktiv und alle dankten es mir. Mehrere Mütter kamen auf mich zu und ärgerten sich, dass sie nicht selber und viel früher auf die Idee gekommen sind.
Also Parole an alle Tanten, Onkel, Omis und Opas, Nachbarn und Freunde. "Bitte nur 1 gutes Teil". Gerne darf es der ganz kleine Nikolaus, Bär etc. z. B. von Lindt sein. Das Teil kostet auch schon 2 €, ist keine Schande und deutlich kindgerechter und wenn man ehrlich ist, auch leckerer.
Ich weiß nicht, wie das bei euch ist, aber es gibt ja immer einen Grund die Kinder neu mit Süßkram zu beschenken. Nach Nikolaus kommt Weihnachten, dann gehen sie an 3 Könige rum und anschließend folgen Karneval und Ostern. Sie werden nie mangel an Süßkram leiden.
Ja, ich kenne das. Wir haben aktuell immer noch zwei Schokohasen von Ostern herumstehen, deshalb habe ich zu Nikolaus ein Schoko-Nikolaus-Verbot ausgesprochen. Natürlich gabs im Kindergarten usw. trotzdem Schoko-Nikoläuse und die Schwiegermutter hat sich auch nicht dran gehalten. Aber insgesamt hält es sich sehr in Grenzen. Wütend macht mich das jetzt nicht direkt.
Ich bin auch nicht ganz so streng, was Zucker angeht, weil ich denke, dass man einfach einen gesunden Umgang finden muss. In meiner Klasse war ein Junge, der zuhause nie Süßes bekam und sich zu jedem Kindergeburtstag immer mit Kuchen und Schokolade vollgestopft hat, bis er kotzen musste. Sobald er eigenes Geld zur Verfügung hatte, wurde das ausschließlich in Naschkram investiert und er ist mit 13,14 aufgegangen wie ein Hefekloß. Das ist für mich ein warnendes Beispiel.
Zuhause mache ich deswegen immer gemischte Snack-Teller mit Naschzeugs, Gemüsesticks und Obst. Funktioniert, es wird alles gegessen.
Und selbst verschenke ich auch keine Schoko-Süßigkeiten mehr, sondern frage vorher, was das Kind gerne mag (bei uns zB Gummibärchen, die kann man auch viel besser dosieren). Oder ich verschenke so "halb-gesundes" wie Fruchtzwerge oder Quetschies oder gleich Obst. Oder es gibt Dinge, die nicht zum Essen sind; Bücher, Puzzles, Sticker-Album, Tonie-Figuren und so weiter.
Wütend auf wen?
Die Dosierung ist immer Elternpflicht.
Den meisten Leuten fehlt Phantasie, Erfahrung oder beides, um sich vorzustellen, wie sie die Geschenke häufen und ein sinnvolles Maß übersteigen. Das würde ich niemandem per se übel nehmen. Man kann das als Eltern steuern, in dem man klare Ansagen macht („bitte keine Süßigkeiten - lieber xyz“). Das Thema wird dir auch bei anderen Gelegenheiten wieder begegnen (nicht bloß Süßigkeiten). Die Leute meinen es alle gut, aber sehen halt nur ihr eigenes Geschenk, nicht den Haufen, der beim Kind landet. Kann man ja auch schwer.
Mein Tipp: leg ein Sparkonto oder Sparplan mit thesaurierendem MSCI World ETF für das Kind an. Dann kannst du den Geschenkehrgeiz kanalisieren, und dein Kind kann sorgenfrei studieren oder eine ETW anzahlen wenn es auszieht.
Ja, kann ich gut verstehen. Aber sie muss ja nicht alles auf essen. Es geht schließlich um die Geste.
Wütend in den Sinne, dass man auch was anderes hätte schenken können. Ein Puzzle, Buch,...