2000€ Gitarre als Anfänger?

9 Antworten

Ja, es ist absolut in Ordnung und wenn es deine Traumgitarre ist. Teste sie. Passt sie dir, ergreife sie, du bereust nur, wenn du es nicht tust.

Ich spreche aus Erfahrung, ich weiß genau, wie du dich gerade fühlst. Und ja, du hast diese Gitarre auch als Anfänger "verdient". Lass dir nichts anderes einreden.

Ich erzähle dir mal meine eigene Geschichte.

Meine Traumgitarre war und ist die Firebird in "reverse" mit Neck-thru oder einem gut gemachten Fake-Neck-thru. Und sie wird es immer sein.

Warum? Weil es für mich die in einfach allen Belangen schönste Gitarre ist, die sich je ein Mensch ersonnen hat und ich an Klang, Haltung, Form, Gewicht und Optik einfach alles an ihr liebe.

Damals hat mich die Gitarre auf Bildern fasziniert, die Optik hat es mir direkt angetan, irgendwie... ich wusste nicht, warum genau, aber sie machte mich neugierig darauf, wie sie sich wohl spielen würde.

Ich bekam, ohne zu testen, einen Stratocasternachbau gekauft, mit dem ich nicht warm geworden bin. Irgendwann ging es mal in ein Geschäft zum Testen und dort stand auch eine Firebird.

Meine erste Erfahrung war hierdurch schließlich eine Gibson-Firebird, die ich antesten durfte und ab da war's dann auch um mich geschehen. Nicht, weil da "Gibson" auf dem Headstock stand, (tatsächlich sind meine Firebirds bisher nicht von Gibson, auch, wenn ich mir DEN Wunsch erfüllen will), sondern, weil sie mich schlichtweg umgehauen hat.

Diese Gitarre hat mich in natura unglaublich geflasht, sie war wunderschön, sie nur in Armen zu halten, hat mein Herz höher schlagen lassen und mir Gänsehaut bereitet, diesen Klang "singen" zu hören ist mir nie wieder aus dem Kopf gegangen.

Mir wurde gesagt, sie wäre für einen Anfänger unbequem und zu kopflastig und das alles. Was soll ich sagen? Ich fand sie nicht unbequem. Ja, sie war groß, wuchtig und sperrig... und es störte mich nicht.

Ganz im Gegenteil: Ich habe es genossen.

Die Gitarre will angepackt werden und es war großartig, das zu tun, das Spielgefühl war unglaublich intensiv.

Ich wusste ab da ganz sicher, dass ich Firebirds spielen will (und hoffentlich auch werde), bis ich eines Tages vor Altersschwäche mit dem Ding in die Kiste falle.

Damals nicht darauf lernen zu dürfen, hat mich sehr betrübt, denn die "üblichen" Kandidaten gaben mir einfach nichts... es war mit einer der Gründe für eine sehr lange Übepause, da ich einfach unzufrieden war...

Jetzt bin ich Wiedereinsteiger mit Firebird. Ja, sicher muss ich erst einen gewissen Stand erreichen und mit dieser Gitarre... will ich das auch, weil mir nun der Weg dahin Freude bereitet und mein Antrieb nicht mehr nur ein fernes Ziel ist.

Die passende Gitarre ist immens wertvoll. Ich spiele die Firebird, weil ich jede Sekunde gerne mit dieser Gitarre spiele, nicht mehr, weil ich es "muss", um besser zu werden.

Woher ich das weiß:Hobby – Hab das ein oder andere ausprobiert

Nicoblub12 
Beitragsersteller
 04.07.2024, 08:42

Hi, vielen Dank für die tolle Rückmeldung.
seit ich Gitarre spiele bzw auch Rock/metal höre war mir klar ich will Gitarre spielen nichts anderes, es hatte einfach am meisten beinhaltet mir den Solos usw es hat mich einfach mehr angesprochen als Schlagzeug, Bass oa.

mir wurde auch ziemlich schnell nach meiner ersten e- gitarre klar das dieser normale ST-Body den jede 2te Gitarre hat nichts für mich war jetzt suche ich seit 2 Monaten nach einer Flying v da das die Gitarre ist die ich mir wirklich wünsche.

die vulture war sozusagen der Anfang von der Suche dann bin ich rüber auf eine epiphone dann auf eine andere esp und jetzt bei ner Gibson gelandet, da ich glaube Gibson wäre die beste Wahl von all denen.

esp wäre gut aber leider nicht die ltd Version mit Herstellung usw. Deshalb denke ich hole ich mir in 2/3 Monaten ne Gibson Flying v aus 1976 für 2000€ also ähnlich wie die vulture. Zwar gebraucht aber in besitz von nem gitarrenbauer der sie auch nochmal komplett aufpeppen wird. Jetzt kann ich nicht warten bis ich sie endlich in der Hand habyaber mir fehlen noch 700€.

lg

Sinisterium9591  04.07.2024, 09:21
@Nicoblub12
 und jetzt bei ner Gibson gelandet, da ich glaube Gibson wäre die beste Wahl von all denen.

Gibson kann besser sein, ja, aber muss es nicht zwingend. Leider hat Gibson da in den Jahren etwas nachgelassen.

Gibsons größte Schwäche ist eine katastrophale Preispolitik, die das Preisleistungsverhältnis ganz, ganz böse torpediert hat. Klar, die bauen nicht einfach Mist, aber mittlerweile ist Gibson ganz brutal überteuert.

Teste also nach Möglichkeit beide an und vergleiche, lasse dich nicht vom Namen alleine beeindrucken.

Allerdings scheint mir deine Flying V ein älteres Modell zu sein und dazu auch noch aus den Händen eines Gitarrenbauers, weswegen davon auszugehen ist, dass du damit nicht viel falsch machen kannst. Teste trotzdem die Epiphone an.

Epiphone hat mittlerweile echt Qualitäten erreicht.

Gerade hochpreisigere Epiphones, so ab 600+ bis 2.000+, haben es qualitativ in sich, ich kann dir versichern, meine Epiphone Firebord macht die meisten "Studio" Firebirds von Gibson so ziemlich obsolet. Durch ihren echten Neck-thru und einer großartigen Verarbeitung kann sie diese in die Tasche stecken.

Interessiert bin ich dagegen an einer klassischen Gibson Firebird mit Neck-thru, denn Gibson hat die besseren Hölzer, etwas bessere Tonabnehmer und die Gitarre dürfte das bessere Sustain haben, weil der Neck-thru einer Gibson nochmal um einiges komplizierter aufgebaut ist.

Wenn also alles glatt läuft, wird das die wahrscheinlich beste Firebird, die ich mein eigen nennen darf und das sogar zu einem Preis, der nicht, wie sonst, vollkommener Irrsinn ist.

Allerdings freue ich mich unter Vorbehalt, vermurksen sie die Verarbeitung, wird diese Gitarre sehr, sehr schnell zurückgehen. Herzenswünsche sind eine Sache, aber mir sind auch die tendenziellen Schwächen und Stärken der Marken bewusst.

esp wäre gut aber leider nicht die ltd Version mit Herstellung usw.

Doch...

Doch, das sind sie. Sehr sogar.

Nur, weil LTD und Epiphone in asiatischen Ländern bauen, sind die Qualitäten nicht schlechter. Ganz im Gegenteil.

LTD hat eine fantastische Qualität und ein sehr gutes Preisleistungsverhältnis.

Meine Phoenix-200, und die kommt aus einer Zeit, wo LTD noch "billig" war, besitzt einen echten Neck-thru.

Die Gitarre ist mir aus dem Gitarrenständer geflogen, ich habe sie verliehen, dem ist sie zu meinem Entsetzen mal von der Wand gefallen und ich habe mich mit dem Ding, als ich schwere Depressionen hatte, in den Schlaf gespielt. Danach stand sie sehr lange bei meinen Großeltern in der Ecke.

Ja, die beiden Unfälle haben natürlich optische Spuren verursacht, aber das Ding läuft und läuft und läuft. Die ist ein echtes Arbeitstier.

Deshalb denke ich hole ich mir in 2/3 Monaten ne Gibson Flying v aus 1976 für 2000€ also ähnlich wie die vulture. Zwar gebraucht aber in besitz von nem gitarrenbauer der sie auch nochmal komplett aufpeppen wird. Jetzt kann ich nicht warten bis ich sie endlich in der Hand habyaber mir fehlen noch 700€.

Ja, kannst du, wie gesagt, in Erwägung ziehen und darauf hinarbeiten. Aber ich rate dir eindringlich, gib Epiphone und LTD eine faire Chance und teste sie an. Wenn dich DANN die Gibson überzeugt, weißt du, dass du sie für ihren Klang und nicht für ihren Namen gekauft hast.

Allerdings wäre alles über 3.000 Euro idR meiner Meinung nach nur noch Geldmacherei für den Namen, denn wir reden trotz allem immer noch von einem Stück Holz, dessen Herzstück eine austauschbare Elektronik ist und wo das Holz nur einen kleineren Teil des Gesamtklangs ausmacht. In dem Fall würde ich immer die billigere, aber "nur" gute Version nehmen und separat die Elektronik angleichen lassen, Geld sparen und am Ende das selbe Resultat erzielen.

Preislich hat ESP ein ähnliches Problem, wie Gibson, viel zu oft viel zu hohe Preise in deren Mittel- bis Endsegment. Die sind teuer genug, um gleich eine Custom vom Gitarrenbauer nach eigenen Bedürfnissen anfertigen zu lassen.

Ach ja, falls es dir möglich ist, wirf mal einen neugierigen Blick auf Tokai. Ja, die bauen in China und Japan, aber gerade japanische Tokai können es spätestens nach getauschter Elektronik teilweise mit so mancher Gibson aufnehmen, die das Doppelte kostet.

Nicoblub12 
Beitragsersteller
 04.07.2024, 09:45
@Sinisterium9591

Vielen Dank ich werde denk Gitarren wenn ich irgendeinen Laden finde wo es die gibt mal eine Chance geben.
hab leider im Umkreis von 1-1/2h alle Läden abgecheckt teilweise angerufen und leider hat fast keiner irgedeine Flying v sei es ltd epi Gibson oder was weiß ich was. Ich werde aufjedenfall eine von denen testen ob ich es aber hinbekomme alle zu finden bezweifle. Session ist 4h weg und Thomann 5h :(.

teotzdem nochmal danke für deine langen Texte hat mir wirklich geholfen.

Sinisterium9591  04.07.2024, 09:57
@Nicoblub12

Vielleicht kann der Gitarrenbauer dir das Testen ermöglichen, ansonsten, ja, ist es leider nicht so leicht, weil es halt eine exotischere Form ist, die nicht jeder hat und halt dann eher in Intervallen zu den Musikhäusern geliefert wird. Für kleinere Läden oft sogar gar nicht lukrativ.

Die Mehrheit kauft nunmal, entweder aus Überzeugung (oder manchmal auch aus Unwissenheit über ihre eigenen Vorlieben) eher Stratocaster, Telecaster, Les Paul und SGs bzw auf Metal gebürstete Powerstrats.

Was du auch noch versuchen kannst, wäre ein Gitarrenforum bzw die ein oder andere Facebookgruppe. Mit Glück ist ein Besitzer einer Flying V oder Vulture in deiner Nähe und gibt dir sein Schätzchen mal kurz ab, damit du testen kannst.

Ich werde aufjedenfall eine von denen testen ob ich es aber hinbekomme alle zu finden bezweifle. Session ist 4h weg und Thomann 5h :(.

Das macht nichts. Es ist zwar umso besser, je mehr du vergleichen kannst, aber es ist auch schon sehr viel gewonnen, wenn du zwei verschiedene Perspektiven deines Instruments kennst und damit deine Entscheidungen validierst oder korrigierst.

Gute Idee, ein gutes Instrument zu kaufen. Unbedingt auf mehreren Instrumenten gründlich Probe spielen!

Gibson Les Paul geht immer.

Ist ziemlich lustig das Ich auch Nico heiße und aktuell auch am überlegen bin mir die Vulture zu kaufen xd

Lohnen tut sich die definitiv Vorallem da du ja Drop spielen willst. Kannst dann 10/42 oder 10/52 Saiten drauf packen dann klappert das nicht so beim spielen. Wäre sinnvoll die Gitarre vorher anzuspielen falls es möglich ist, wenn nicht kann man sie bei Thomann auch einfach wieder zurück senden. Mein Gitarrenlehrer hat mal gemeint das er mittlerweile am liebsten nur noch auf Flying vs spielt da er die Form und Spielweise bevorzugt, kommt also immer drauf an, ist nicht unbedingt unbequem. Die signature humbucker auf der sind auch echt fett und hören sich mega an.

Was hält dich noch auf..

Finde ich sogar sinnvoller als ein Billiginstrument das dann nix mehr wert ist gebraucht.

Was ich Dir aber empfehlen würde, ist dir einen Tag zu reservieren und dann fahr mal zum Thomann nach Treppendorf und teste durch was das Zeug hält!

Mir ist das schon öfters passiert, das Instrument meiner Träume als 5te Wahl entpuppte und eine ganz andere Gitarre viel geiler war.

Viel Spaß! 🤘🤘🤘


spelman  17.06.2024, 15:48

Bester Tipp!

Nicoblub12 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 15:49

Würd ich gerne machen sind aber leider 4h Autofahrt das macht mein Vater ganz sicher nicht mit um mir zuzugucken wie ich Gitarren teste

Mahakaruna  17.06.2024, 15:50
@Nicoblub12

Fahr mit dem Zug! Das schaffst du mit 16 ganz alleine.

Oder alternativ ein anderes großes Musikhaus.

Session Frankfurt.. Musicstore Köln..etc

Nicoblub12 
Beitragsersteller
 17.06.2024, 21:13
@Mahakaruna

Ja ich geb mein bestes das Problem ist halt die Zeit. Wenn ich morgens um 7 nach Köln fahre 4/5h bin ich um 12 da muss dann nochmal 4/5h nachhause fahren da bleibt halt wenig Zeit

Köln, Frankfurt beide ca 5h weg

thomann 6h

mit dem Zug alle