. Geben Sie den Unterschied zwischen den in den Cartoons A und B dargestellten Arten des Kolonialismus an.?

3 Antworten

Das obere Bild zeigt deutschen Kolonialismus (Pickelhaube) als das Ideal. Die Deutschen zähmen die (Natur)Gewalten und sorgen so für Sicherheit. Überspitzt lassen die Deutschen die Giraffen in Reih und Glied marschieren, vielleicht um sie so gegen einen Angriff zu rüsten.

Die untere Szene zeigt einen Engländer, die einem Schwarzen Whiskey einflößt, während ein Franzose diesen durch eine Körperpresse quetscht, an deren Ende Goldtaler herauskommen. Dies soll die Ausbeutung dieser Kolonialherren darstellen. Gedeckt wird das Ganze durch die Kirche bzw. der Mission.

Woher ich das weiß:Hobby

Feniaron  15.10.2024, 10:56

Falsch. Das untere Bild bezieht sich ausschließlich auf die Briten. Wäre es anders, so würde man ja eine britisch-französische Kooperation bei der Ausbeutung der Welt darstellen, was unsinnig wäre, da die Imperialmächte in scharfer Konkurrenz zueinander standen.

Oberes Bild:

Die Szene zeigt eine Reihe von Giraffen, die von einem Krokodil bedroht werden. Dies könnte als Metapher für die Ausbeutung und Unterdrückung der indigenen Bevölkerung durch die Kolonialmächte interpretiert werden. Die Darstellung der Giraffen könnte rassistische Stereotype gegenüber Afrikanern verstärken. Die Karikatur scheint die brutale Seite des Kolonialismus anzuprangern und die Rolle der Kolonialmächte als Bedrohung für die indigene Bevölkerung hervorzuheben.

Unteres Bild:

Eine Maschine, die Goldstücke auspresst. Dies könnte als Symbol für die wirtschaftliche Ausbeutung der Kolonien durch die Kolonialmächte interpretiert werden. Die Karikatur könnte eine allgemeine Kritik am Kapitalismus und der Gier nach Profit darstellen. Die Anwesenheit einer religiösen Figur in der Szene könnte darauf hindeuten, dass die Karikatur auch die Rolle der Kirche bei der Legitimation des Kolonialismus kritisiert.

Karikatur A scheint sich stärker auf die direkte Gewalt und Unterdrückung zu konzentrieren, während Karikatur B die wirtschaftliche Ausbeutung und die Rolle von Institutionen wie der Kirche betont. Beide Karikaturen verwenden Tiermetaphern, aber die Art und Weise, wie diese Metaphern eingesetzt werden, unterscheidet sich. Die Karikaturen könnten sich an unterschiedliche Zielgruppen richten und unterschiedliche politische Botschaften vermitteln.

Ich hoffe das ich dir helfen konnte.

LG aus Tel Aviv

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Chris428  14.10.2024, 13:01

Da hast Du fehlinterpretiert und die Nationalitäten völlig außer Acht gelassen.

Stressika  14.10.2024, 13:02
@Chris428

Das mag möglich sein, wenn das mir galt...ich hab es versucht...war wohl nix! ;-)

spelman  14.10.2024, 12:11

"Beide Karikaturen verwenden Tiermetaphern" - In der unteren Karikatur sehe ich keine Tiere.

Die obere kann ich echt nicht deuten. Ich finde nicht heraus, wofür Giraffen und das Krokodil stehen. Mich irritiert auch das militärische Verhalten der Giraffen, das sagt mir eigentlich, dass sie nicht für die Afrikaner stehen können.

Vielleicht wäre es hilfreich zu wissen, was auf dem Schild steht, ich kann es aber nicht lesen.

Stressika  14.10.2024, 12:23
@spelman

Solche Metaphern sind häufig Teil eines umfassenderen Systems rassistischer Stereotype, die schwarze Menschen als primitiv, wild oder unzivilisiert darstellen, ich hätte meinen Ausdruck deutlich erklären sollen und bitte um Rücksicht. Diese Darstellungen (Mensch = Tier oder Tier = "Mensch" wurden genutzt, um koloniale Herrschaft zu rechtfertigen und die Überlegenheit europäischer Kulturen zu propagieren, Schwarze wurden entmenschlicht und als Tiere bezeichnet. LG

...das Schild kann ich ebenfalls kaum lesen ...Abladen verboten"

Oben: Der Deutsche bringt allem in seinen Schutzgebieten Zucht und Ordnung bei. In der Karikatur zugespitzt dadurch, dass selbst Giraffen und Krokodile in das System der deutschen Disziplin bzw. des „Militarismus“ hineingepresst werden. Selbst Tiere werden sozusagen als Menschen betrachtet und ins deutsche System integriert.

Unten: Der Brite tut das Gegenteil. Er betrachtet selbst Menschen nicht als solche, sondern nur als Objekte, die es rücksichtslos auszubeuten gilt. Er foltert und tötet sie bei Bedarf und gewöhnt sie an seine Genußgifte, um sie abhängig zu machen und daran zu profitieren – hier dargestellt durch den Whisky, mit den Verkauf in den Kolonien sich die britische Wirtschaft eine goldene Nase verdient hat – auf Kosten ganzer Stämme, die durch die Gewöhnung an für sie unverträglichen Alkohol ausgerottet wurden. Wichtig ist hier auch der anglikanische Pfaffe ganz rechts, der den ganzen menschenverachtenden Prozess mit der Bibel in der Hand rechtfertigt und als höheres Werk Gottes darstellt, das den noch nicht zivilisierten Wilden die Segnungen der überlegenen angelsächsischen Zivilisation beibringe. Für diesen sogenannten cant, also die Verschleierung imperialistischer Ziele und brutalster Methoden mit pseudochristlichen und scheinmoralischen Begriffen, war England stets berüchtigt und darauf wird hier Bezug genommen.