Zunahme von Süchten

3 Antworten

Na ja, es ist eine Herausforderung für die Gesellschaft, weil einerseits zerstörerisches Selbstverhalten zu einer Tugend umgelogen wird und andererseits dann für diejenigen, die kaputt sind, keine Therapieplätze zur Verfügung stehen.

Ich persönlich bin der Meinung, man sollte präventiv agieren und Dinge beim Namen nennen, statt sie zu beschönigen. Denn am Anfang fast aller psychischen Probleme stehen ein toxisches Umfeld, schlechtes Sozialverhalten, Faulheit und Drogenkonsum.

Aber da muss die Gesellschaft erst wieder umdenken. Man ist von extremer Repression zu einem gleichgültigen laissez-faire umgeschwenkt. Früher trauten sich die Leute nicht, sich Hilfe zu suchen, weil sie Angst vor dem Stigma hatten. Heute erzählt man ihnen, es sei "Me-Time" wenn man nicht arbeiten will und lieber Drogen nimmt und den ganzen Tag vor der Konsole sitzt, statt einen strukturierten Tagesablauf anzustreben.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – 15 Jahre im Gesundheitswesen

Ich sehe das relativ wertfrei.

Alles was das Belohnungssystem triggert, kann zur Sucht werden. Andererseits ist das Belohnungssystem unabdingbar für jegliche Form der Motivation.

Ich gehe davon aus, dass Suchtproblematik nicht darin gründet, was man tut, sondern durch psychische, soziale und auch oft biologische Faktoren begünstigt wird.

Gibt es überhaupt eine Zunahme oder

  • Bemerkt man Süchtige mehr als früher?
  • Greift man schneller zur "Diagnose" Sucht als früher?

Neee... sorry... wenn man sich nur mal hier umguckt, wieviele Teenies über sich sagen "ich bin süchtig nach xxx",. obwohl es sich in den wenigsten Fällen um eine Sucht handelt, sondern nur um Gewohnheit..