Habt ihr auch mit substanzfreien Süchten zu tun?
Gerade die digitale Welt führt ja leicht zu Suchtverhalten wie Internetsucht, Pornosucht oder Spielsucht. Onlinebörsen und Kryptomining können ebenfalls süchtig machen.
Habt ihr damit ebenfalls zu tun?
Falls ja: Wie geht ihr vor, was sind wichtige Ansatzpunkte, um eine solche Sucht zu verhindern und/oder sich daraus zu befreien?
1 Antwort
Die Drogenhilfe Schwaben ist in erster Linie zuständig für illegale Substanzen, jedoch bieten wir auch Beratung für nichtstoffliche Süchte an - auch, weil es dafür in unserer Region teilweise keine Einrichtungen gibt, da da spezielle Beratung anbieten. In der Schulprävention sind die von dir angesprochenen Süchte tatsächlich sehr oft Thema und wir gehen - je nach Interessenslage der Schülerinnen - natürlich auch darauf ein.
In der analogen Beratung kommen nur sehr selten Personen mit diesen Themen zu uns. Im digitalen Streetwork begegnen mir nichtstoffliche Abhängigkeiten viel öfter.
Ich glaube, ganz grundsätzlich unterscheiden sich stoffliche und nichtstoffliche Süchte gar nicht so sehr. Die Kriterien für eine Abhängigkeit sind dieselben. Und auch die Wege aus der Sucht sind ähnlich. Letzten Endes geht es aus meiner Sicht immer darum, genau hinzuschauen. Was bedeutet der Konsum/das Verhalten für mich? Welche Bedürfnisse stecken dahinter? Habe ich andere Möglichkeiten, diese Bedürfnisse zu erfüllen?
Ein großer Unterschied zwischen den verschiedenen Süchten liegt wohl aber in der Verfügbarkeit oder auch der gesellschaftlichen Akzeptanz. Also beispielsweise ist Pornografie ja megaleicht für jeden zugänglich. Oder Zocken ist ja zunächst mal auch eine sehr akzeptierte und normale Sache. Diese Dinge spielen dann natürlich auch in der Beratung eine Rolle.
Viele Grüße
Peter vom DigiStreet-Team der Drogenhilfe Schwaben
Ganz herzlichen Dank für die Antwort und vielen Dank für eure wertvolle Arbeit - on- und offline!