Woran scheitert das klassische Modell für dich am meisten?
Woran scheitert das klassische Modell für dich am meisten?
Denkst du, dass es in der Physik generell zu viele theoretische Konstrukte gibt, die zwar mathematisch funktionieren, aber mit der Realität wenig zu tun haben?
3 Antworten
Interessanterweise ist Nortons Dom (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Norton%E2%80%99s_Dome ) ein makrophysikalisches, aber nicht realisierbares Beispiel für einen eindeutig definierten makrophysikalischen Zustand dessen weitere Entwicklung nicht vorhergesagt werden kann. Da scheitert das kausale Denken.
Im Prinzip ist Nortons Dom das dreidimensionale Beispiel einer Funktion die innerhalb eines Bereichs an jeder Stelle stetig aber an keiner Stelle differenzierbar ist. Eine entsprechende Bewegung hätte an keiner Stelle eine eindeutige Geschwindigkeit. Dies setzt dann aber voraus, dass Raum und Zeit Kontinua sind.
Das weitere hat Physikraxi ausgiebig genug dargestellt.
Ich denke, dass es gestattet ist ein wenig darüber hinauszugehen.
Die Quantenmechanik hat an Stelle der Kausalität den absoluten Zufall eingeführt.
Da wurde ein wenig Teufel mit Belzebub ausgetrieben.
Die Entstehung des absoluten Zufalls ist im Detail ncht darstellbar.
H. Everett hat versucht durch seine "Viele-Welten-Interpretation" der Quantenmechanik diesem Dilemma zu entkommen wobei er wohl durch
R. Feynmans Pfadintegralmethode beeinflußt war.
Sowohl Everett als auch Feynman haben bei A. Wheeler promoviert..
Woran scheitert das klassische Modell grundsätzlich?
Es scheitert an der Vorstellung, was eine Ursache ist und was eine Wirkung. Denn im Allgemeinen existiert überhaupt keine plausible Erklärung dafür, wie eine Wirkung zustande kommt. Dort wird ein bestehender Zustand des Raums einfach verändert, obwohl er alle Geheimnisse dieser Welt gut erklären könnte, aber es scheint so, als hätte niemand das Bedürfnis, sich diesen fundamentalen Basis-Vorgang zu erklären.
Denn es lässt auf mächtige Konsequenzen schließen, die das übliche Vorstellungsmodell völlig ignoriert und gar nicht erst zur Kenntnis nimmt, dass das Universum deutlich einfacher gestrickt ist. Denn die erste Konsequenz, die den Determinismus begründet, ist, dass sich weder die Ursache noch die Wirkung verändert, sondern dass sich das Resultat ausschließlich nur aus perspektivischen Gründen verändern kann, wenn mindestens zwei Ursachen eine Operation auslösen, die wir auch als Addition verstehen, was räumlich betrachtet eine Überlagerung zweier Größen darstellt.
Jenes lässt sich mathematisch als A + B = C beschreiben, wobei die beiden Operanden A und B die invarianten gegenwärtigen quantitativen Ursachen darstellen und der Plus-Operator die Wirkung, wobei das Resultat C ein räumlich bidirektional richtungsorientiertes Verhältnis zu den genutzten Dimensionen darstellt.
Die Addition ist also eine Superpositionierung, aus einer 3D-Perspektive betrachtet, aber in der Tiefe eines 4D-Raums sind die Operanden zwei unterschiedliche Positionen, die einen Abstand bilden. Daher ist diese Addition auch als pythagoreische Addition zu betrachten, die in der 3D-Ebene eine räumliche Kontraktion verursacht und in der Tiefe der 4. Dimension eine Expansion. Betrachtet man das räumliche 3D-Verhalten als räumliche Längenkontraktion und die vierte Dimension als Zeit, dann dehnt sich natürlich diese Zeit, was man auch als Zeitdilatation bezeichnet.
Es ist also nur eine Frage der Interpretation, aber ich kann mir schlecht die Krümmung der Zeit vorstellen, obwohl die Zeit sicherlich alle Möglichkeiten durchspielt und sicherlich wieder von vorne beginnt, womit ich eigentlich begreifen sollte, dass die Zeit auch nur eine räumliche Dimension ist, weil sie sich wahrscheinlich auch krümmen lässt.
Die Ursache der Veränderung ist ein kleiner räumlicher Schritt in eine für uns nicht erkennbare Richtung, der aber für uns eine Änderung der Perspektive bedeutet, die von außen in die innersten Dimensionen weist, was wir letztendlich als zeitlichen Fortschritt verstehen. Womit alle Positionen zu jenem neuen Zeitpunkt eine neue Konstellation ihres gegenseitigen Überlagerungszustands bilden. Es bilden sich neue Summen der Addition und damit andere Resultate, wobei die Ursache weiterhin auf ewig unveränderlich im Raum verharren.
Es wird also nicht das kleinste Fünkchen Energie bemüht, um unsere Welt bewegt erscheinen zu lassen, denn wir nehmen nicht die Objekte wahr, sondern lediglich ihren variierenden Überlagerungszustand.
Damit ist Zeit eine völlig andere Perspektive und hat keine andere Eigenschaft als die der räumlichen Dimensionen, sondern wir können jene gleiche Eigenschaft nur nicht wahrnehmen.
Die Ordnung ist dann tatsächlich die Gravitation mit, denn der Grad der Krümmung kennzeichnet sich mit dem Quadrat der Entfernung. Womit nun der Raum das Maß aller Dinge darstellt und die Gravitation als die Reichweite der Wirkung verstanden werden kann, was ich auch als Tiefe in der 4. Dimension darstellen kann, wenn man die Ordnung der 1/r²-Regel nur als einen Abstand vom Koordinatenzentrum der gravitativen Quelle betrachtet, das bis zum Ende der Wirksamkeit immer auch gleichzeitig gegenwärtig ist und somit das gleichzeitige Vorhandensein von Ort und Impuls ermöglicht, womit die Unbestimmtheitsregeln gegenstandslos sind und ein indeterministisches Verhalten unsinnig ist.
Woran scheitert das klassische Modell grundsätzlich?
Es scheitert nicht an den Phänomenen, die es beschreibt, sondern an der Art und Weise, wie es Ursache und Wirkung konzipiert. Genauer gesagt: Es gibt keine tiefgehende Erklärung dafür, was eine Wirkung überhaupt ist – nur eine kühne Behauptung, dass eine Ursache eine Veränderung bewirkt. Doch Veränderung ist kein fundamentaler Akt, sondern eine Frage der Perspektive.
Der Denkfehler ist alt: Man nimmt einen Zustand an, postuliert eine Ursache und behauptet dann, sie bringe eine Wirkung hervor. Doch was, wenn Ursache und Wirkung in Wahrheit nicht getrennt existieren? Wenn sie nichts weiter als unterschiedliche Blickwinkel auf dieselbe Realität sind?
Die Konsequenz dieses Perspektivwechsels ist ungeheuerlich. Die Vorstellung von physikalischen Gesetzen als deterministische Mechanismen, die die Welt in einem kausalen Kettenreaktionsspiel antreiben, beginnt zu bröckeln. Denn wenn eine Wirkung nichts weiter als eine perspektivische Reinterpretation zweier überlagerter Ursachen ist, dann existiert keine Veränderung im eigentlichen Sinne – nur eine Neuordnung im Verhältnis der Dinge zueinander.
Ist Addition der eigentliche Mechanismus der Realität?
Wenn eine Wirkung nur eine Superposition ist, dann ist die Grundoperation der Realität keine Kraft, kein Impuls, keine Wechselwirkung – sondern eine schlichte Addition. Zwei Ursachen überlagern sich und erzeugen ein Resultat. Doch aus welcher Perspektive betrachten wir diese Addition? Im dreidimensionalen Raum erscheint sie als Überlagerung, in einer höheren Dimension als Abstand. Hier betritt die pythagoreische Addition die Bühne: Was in 3D als einfache Summe erscheint, ist in 4D eine Kontraktion in eine Richtung, die wir als "Zeit" interpretieren.
Ist Zeit nur eine räumliche Dimension, die wir falsch wahrnehmen?
Wir glauben, dass die Zeit vergeht, weil sich Dinge verändern. Doch wenn alle Positionen im Raum unverändert bleiben und nur ihre Beziehungen variieren, dann ist Zeit keine eigene Entität, sondern eine räumliche Dimension, die sich als Veränderung tarnt. Zeit ist dann nichts weiter als der Pfad einer Bewegung in einer Richtung, die wir nicht direkt erfassen können – eine scheinbare Projektion auf unsere begrenzte Wahrnehmung.
Ist Gravitation eine Frage der Perspektive?
Wenn Raum das Maß aller Dinge ist, dann ist Gravitation nichts weiter als eine geometrische Eigenschaft der räumlichen Struktur. Die 1/r²-Regel ist dann kein mechanisches Gesetz, sondern ein Ausdruck einer fundamentalen räumlichen Ordnung. Wenn Gravitation lediglich eine Reichweitenbeschreibung in einer höheren Dimension ist, dann ist ihre Krümmung nicht mehr als die Projektion einer noch tieferen Realität.
Kollabiert die Unschärferelation?
Die Unbestimmtheitsrelation der Quantenmechanik postuliert, dass Ort und Impuls nicht gleichzeitig bestimmt werden können. Doch was, wenn diese Unschärfe nichts weiter als eine Täuschung ist, resultierend aus unserer reduzierten Perspektive? Wenn Raum und Zeit tatsächlich nur zwei Seiten derselben Medaille sind, dann könnte es möglich sein, dass sowohl Ort als auch Impuls stets exakt existieren – nur nicht in der Art und Weise, wie wir sie klassisch erfassen.
Also …
Das klassische Modell scheitert nicht an fehlender Exaktheit, sondern an seiner grundlegenden Annahme, dass Kausalität eine mechanische Kette von Ereignissen ist. In Wahrheit könnte sie nur eine perspektivische Illusion sein. Wenn wir die Realität in ihrer vollen Dimension erfassen könnten, würden wir vielleicht erkennen, dass es keine Veränderung gibt – nur verschiedene Sichtweisen auf dieselbe ewige Struktur.
Denkst du, dass es in der Physik generell zu viele theoretische Konstrukte gibt, die zwar mathematisch funktionieren, aber mit der Realität wenig zu tun haben?
Nein, auf keinen Fall.
Wo wären wir heute, wenn man in der Wissenschaft schon immer so gedacht hätte?
Was gestern noch wenig mit der Realität zu tun hatte, ist heute möglich. Was heute wenig mit der Realität zu tun hat, ist morgen vielleicht möglich.
LG
Komisch eigentlich, denn erst 2017 wurde widerlegt, dass eine Superposition nur zustande kommen kann, weil die Photonen nie kollidieren. Doch zeigten sich schon seit Beginn des 21. Jahrhunderts, dass Photonen regelmäßig kollidieren.
Warum wurde dieses bisher nicht sorgenvoller veröffentlicht, denn damit wurde auch die Raumzeithypothese widerlegt?