Wieviel verdient man als Toiletten Mann an öffentlichen Toiletten? Von dem Tellergeld oder wie muss ich mir das vorstellen?
2 Antworten
Toilettenfrauen oder Toilettenmänner, oft umgangssprachlich als "Klofrau" oder "Klomann" bezeichnet, sind Personen, die in öffentlichen Toiletten für Sauberkeit sorgen und dabei Trinkgeld von den Nutzern erhalten. Ihre Verdienstmöglichkeiten setzen sich typischerweise aus einem geringen Grundlohn und den Trinkgeldern zusammen, wobei das Trinkgeld oft den größeren Anteil des Einkommens ausmacht.
Das Grundgehalt liegt meist deutlich unter dem normalen Mindestlohn. Aus den gefundenen Fällen zeigt sich, dass Toilettenfrauen teilweise nur zwischen 4,30 und 5,20 Euro pro Stunde als Grundlohn erhalten. Dies entspricht etwa 600 Euro brutto monatlich bei einer 40-Stunden-Woche. Diese niedrigen Löhne entstehen dadurch, dass viele dieser Personen formal nicht als Reinigungskräfte eingestellt sind, sondern als "Sitzerinnen" oder "Aufsichtspersonal", wodurch die Arbeitgeber den tariflichen Mindestlohn für Reinigungskräfte umgehen können.
Der deutlich wichtigere Verdienstbestandteil ist das Trinkgeld, das die Toilettenbesucher freiwillig in einen Sammelteller legen. Die Höhe variiert stark je nach Standort und Besucherfrequenz. In einem gut besuchten Einkaufszentrum können an einem durchschnittlichen Tag mehrere hundert Euro, an Spitzentagen sogar über 1.000 Euro zusammenkommen. Konkrete Zahlen zeigen, dass in einem Fall in Oberhausen innerhalb von nur zwei Monaten 30.000 Euro Trinkgeld gesammelt wurden.
Die täglichen Arbeitszeiten orientieren sich an den Öffnungszeiten der jeweiligen Einrichtung. In Einkaufszentren arbeiten sie meist von morgens 7 Uhr bis abends 23 Uhr - das können also bis zu 16 Stunden täglich sein. Die Arbeitszeit variiert je nach Standort: An Bahnhöfen oder Raststätten kann die Arbeitszeit anders geregelt sein als in Kaufhäusern oder bei Veranstaltungen.
Die rechtliche Situation um das Trinkgeld ist komplex. Grundsätzlich steht das von Kunden gegebene Trinkgeld den Toilettenfrauen zu, nicht dem Arbeitgeber. Jedoch versuchen viele Reinigungsfirmen, dieses Geld einzubehalten, was zu Gerichtsverfahren geführt hat. In einem bekannten Fall erhielt eine Toilettenfrau nach einer Klage 1.000 Euro aus den Trinkgeldeinnahmen zugesprochen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Verdienst einer Toilettenfrau hauptsächlich vom Trinkgeld abhängt und stark schwankt. Während der Grundlohn meist minimal ist, können gut frequentierte Standorte durchaus zu einem angemessenen Einkommen führen - allerdings bei sehr langen Arbeitszeiten und unter oft schwierigen Arbeitsbedingungen.
Okay danke dir das nenne ich mal ne ausführende Info 👍🏻
Wenn sie fest angestellt sind, kriegen sie mindestens Mindestlohn, wenn sie (schein)selbständig sind, möglicherweise weniger.