Wie würde die Welt dann aussehen (Hypothetisch)?

4 Antworten

Ich glaube es gäbe sehr viele Kriege und Gewalttaten, da die Vorstellung von "was ist gerecht" nicht trivial sind.

Ists gerecht, dass manche menschen ein haus erben und andere nichts? sind steuerklassen gerecht? oder steuern im allgemeinen? ist das bürgergeld gerecht? mieten?

ich glaube, jeder mensch findet mit jedem einzelnen anderen menschen mindestens einen punkt, in dem man sich drüber streiten würde, was gerecht ist.


chaessus0000  25.05.2025, 16:58

Ist es gerecht, dass manche Menschen für den Reichtum anderer sich totschuften, während diese anderen dann durch die Arbeitskraft dieser sich totschuftenden Menschen Milliarden scheffeln? Wenn wir uns hier nicht mehrheitlich einig werden können, dann sind wir schon komplett verloren...

Frodericz  25.05.2025, 17:05
@chaessus0000

Da wird man sich nicht einig. so wie du es formulierst - nein.

Aber: wo beginnt zu todeschuften und wo reichtum?

ist der besitzer eines handwerkbetriebs reich? ist alles zusammen genommen mit absoluter garantie millionär... oder erst im mittelstand? und was heißt zu tode schuften?

niemand sagt dass es fair ist, wenn kinder in afrika in irgend welchen self-made mienen arbeiten um unsere diamanten zu suchen. aber der streitpunkt ist eben: wo ist die grenze. 40h arbeitswoche bereits? oder ab 5 überstunden pro woche ontop? oder eher nach körperlicher anstrengung? usw...

chaessus0000  25.05.2025, 17:21
@Frodericz

''der streitpunkt ist eben: wo ist die grenze. 40h arbeitswoche bereits? oder ab 5 überstunden pro woche ontop? oder eher nach körperlicher anstrengung? usw...''

Im Kapitalismus verläuft die Grenze eben nicht zwischen viel oder wenig Arbeit, sondern zwischen denen, die schuften/arbeiten müssen, um zu überleben (die Mehrheit), und denen, die davon leben, dass andere schuften/arbeiten.

Frodericz  25.05.2025, 17:25
@chaessus0000

klingt nach bourgeoisie vs proletariat :P

ich wehre mich dagegen, dass jeder arbeitgeber demnach "moralisch falsch" ist, sobald er den punkt erreicht hat, an dem er eine firma besitzt, selbst ggf. weniger arbeiten muss, andere für ihn arbeiten.

außerdem ist arbeiten um zu überleben schwierig... ich arbeite ja nicht nur um zu überleben, ich arbeite auch für haus, auto, hobbies, urlaub, ...

chaessus0000  25.05.2025, 18:09
@Frodericz

''klingt nach bourgeoisie vs proletariat''

Also eine Sache vorneweg: Tapp nicht wie so viele in die klassische Verwechslung zwischen Kleinbürgertum (z. B. Handwerksbetrieb, kleiner Laden, Selbstständige mit 2-3 Angestellten oder so) und der eigentlichen Bourgeoisie, also der Klasse, die systematisch und strukturell von der Aneignung fremder Arbeitskraft lebt, ohne selbst noch produktiv tätig zu sein.

''ich wehre mich dagegen, dass jeder arbeitgeber demnach "moralisch falsch" ist, sobald er den punkt erreicht hat, an dem er eine firma besitzt, selbst ggf. weniger arbeiten muss, andere für ihn arbeiten.''

Ja, gut, selbstverständlich befindet sich nicht jeder Arbeitgeber auf einer moralisch falschen Linie, aaaaaber, ab dem Moment, wo Kapital angehäuft und produktiv investiert wird, um aus fremder Arbeit Profit zu schlagen, verwandelt sich Arbeit in Ausbeutung; das ist KEIN Moralurteil, sondern bloße strukturelle Analyse!

''außerdem ist arbeiten um zu überleben schwierig... ich arbeite ja nicht nur um zu überleben, ich arbeite auch für haus, auto, hobbies, urlaub, ...''

Vollkommen irrelevant für die Klassenzugehörigkeit; ob du nun deine Arbeitskraft zum bloßen Überleben oder zum Leben verkaufen musst, entscheidend ist immer: Wer besitzt die Produktionsmittel und wer nur seine eigene Arbeitskraft?

Und unsere privilegierte Position hier, verleitet uns zur Legitimation des bzw. zur falschen Sicht auf den Kapitalismus, da wir hier in der ersten Welt natürlich oftmals gut verdienen können, und das, obwohl wir zur ausgebeuteten Klasse gehören, zu jener Klasse, die vom Verkauf der eigenen Arbeitskraft abhängig ist.

Wenn Nicht-Handeln gegen Unrecht strafbar wäre, dann wäre Schweigen zu Ausbeutung, das Ignorieren, Mittäterschaft und Kapitalismus ein permanenter Gesetzesbruch.

In so einer Welt würde wahrer Kommunismus also nicht nur möglich, sondern unumgänglich sein!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Dafür müsste man erstmal festlegen, was gerecht ist und was nicht. Es gibt so viele Aspekte, die eine Tat beeinflussen. Im Grunde wäre man dann wieder beim heutigen Gesetz und es hätte sich nichts geändert 🤷🏻‍♀️ meine Meinung

In der Welt leben wir doch schon. Unrecht wird lediglich nur verwaltet, anstatt abgeschafft.