Wie wirksam ist Tarnkleidung die einfach bilder von Unterholz haben?
Besonders bei Jägern sehe ich öffters diese Art von Tarnung, die einfach ein Bild sind:
Aber im Militär werden ja Muster aus einpaar Farben benutzt:
Sollen die beiden Arten verschiedene Wirkungen haben, bzw. ist das eine besser zur Tarnung gegen Tiere und das andere besser gegen Menschen? Und tragen Jäger in Deutschland überhaupt Tarn, (viele) Tiere können ja Menschen aus einiger Entfernung riechen? Und wäre da Flecktarn oder das oben Erwähnte beliebter?
2 Antworten
Tarnkleidung hat den Zweck, Konturen zu verwischen und die Person mit dem Umfeld zu verschmelzen. Die Militärs haben dazu geforscht und sind so zu Ihrem Tarnfleck gekommen. Das funktioniert in der Regel gut.
Die gleiche Aufgabe hat die grüne und braune Farbe bei den Jägern, wobei die Augen, vor denen sie sich verstecken, andere sind. Viele Tiere sehen nicht alle Farben, zum Teil auch nicht räumlich. Daher ist auch z.B. orange aus Sicht des Wilds eine Tarnfarbe. Das sollte jägertypische Tarnkleidung eigentlich berücksichtigen.
Ich persönlich glaube, dass bei der Jagdindustrie tatsächlich weniger Forschung, sondern mehr Marketing dahinter steckt. Ob es funktioniert - wer kann das schon nachweisen? Wichtiger als die Körperkontur ist es nach meiner Erfahrung, die hellen Körperteile zu verstecken. Dabei hilft schon ein Schal und eine Mütze.
Das ist genau meine Aussage.
Der FS wollte wissen, ob realistische Bilder auf der Kleidung einen Vorteil gegenüber klassischem Tarnfleck haben (im Foto ist es ein Bild von Unterholz). Mir ist nicht bekannt, dass das mal untersucht wurde, und ich erkenne nach meiner Erfahrung auch keinen Vorteil.
War ja auch nur eine Erklärung/Ergänzung. Mein Kommentar sollte Deiner Antwort ja nicht zwangsweise widersprechen. 😉
Ob sie wirklich „besser“ oder „schlechter“ ist? – Aber sie funktioniert auf jeden Fall in ihren zugedachten Situationen sehr gut.
Der dort gezeigte Tarn ist z.B aus Kanada, dort mag das ziemlich gut funktionieren mit dem Wald tarn ist aber ursprünglich nicht vom Militär sondern dementsprechend von der Jagdindustrie entworfen worden. Viele der dort angebotenen Tarnmuster können alleine auf floraler Sicht gesehen her keinen tan Effekt hervorrufen bei uns in Europa das muss dann dementsprechend angepasst sein oder der Umgebung verschuldet sein.
Wie wirksam ist Tarnkleidung die einfach bilder von Unterholz haben?
"Einfach nur Bilder vom Unterholz" sind es ja nicht. Da steckt schon Einiges an Überlegung dahinter, damit es möglichst gut funktioniert.
Die haben eine Art "3D-Wirkung" die dafür sorgt, dass man quasi "durch Dich hindurch sieht" und die Augen gar nicht auf Dich speziell scharf stellt (ich weiss nicht, wie ich das anders/besser beschreiben soll).
Denn dort im Tarndruck erscheinen einige Dinge groß und Dicht dran und andere Teile sind kleiner, leicht unscharf und wirken damit "weiter weg". So als wenn Du einfach durch eine entsprechende Landschaft "hindurch schaust".
Besonders bei Jägern sehe ich öffters diese Art von Tarnung, die einfach ein Bild sind
Diese Tarnkleidung wurde speziell für die Jagd entwickelt.
Es gibt ja nicht nur das eine Tarn"muster" auf Deinem Bild sondern viele verschiedene, für verschiedene Umgebungen und Situationen. Vom Herbst-Laubwald mit Buchen und Eichen über andere Regionen mit eher anderen Bäumen (z.B. Birkenwälder) und eher gedecktere Töne für die Savanne bis hin zu Schilf...
Die sind meiner Meinung nach für die Jagd sehr wirksam, wenn Du das richtige Muster in der richtigen Umgebung trägst.
Ursprünglich kommen sie aus der Bogen- und Pirschjagd, wo Du versuchst so dicht wie möglich an das Wild heranzukommen oder für das Wild unsichtbar auf einem Baum mit dem Bogen zu warten. Und da funktioniert es, wenn man das passende Muster wählt, sehr gut.
Aber auch bei Jagd auf Flugwild, wo Du in der Regel getarnt im abgeernteten Feld oder im Schilf wartest sind sie sehr gut, da so die heran fliegenden Vögel Deine Konturen nicht bereits von weitem wahrnehmen und im Flug "abdrehen".
Und tragen Jäger in Deutschland überhaupt Tarn, (viele) Tiere können ja Menschen aus einiger Entfernung riechen?
Ja, kommt vor. Gerade in den oben beschrieben Situationen. Dass das Wild Dich wittert, das musst Du natürlich trotzdem (zusätzlich) beachten.
Aber im Militär werden ja Muster aus ein paar Farben benutzt:
Es war sehr lange Zeit verpönt, dass Leute auf der Jagd mit "Tarnklamotten" erschienen sind. Also Kleidung mit Tarnmustern, wie sie auch beim Militär verwendet wurden und werden.
Die Jägerschaft legt Wert darauf, nicht mit dem Militär oder einer "militaristischen Vereinigung" oder "waffengeilen Spinnern" verwechselt zu werden oder sich damit "optisch gleichzusetzen". Das mit der Tarnbekleidung hat sich erst durch das Aufkommen moderner, speziell für die Jagd und den zivilen Bereich entworfener Tarnkleidung geändert.
Wir wollen für den Rest der Bevölkerung auch als Jäger wahrgenommen werden und nicht als "militärische Truppe mit (Militär-)Tarnkleidung und Sturmgewehren".



Das merkst Du als Jäger, wenn Du z.B. auf Krähenjagd bist und die Vögel Dich schon in der Luft von weitem erkennen und abdrehen – oder eben auch nicht.
Oder bei der Pirsch z.B. auf Rehwild, wenn Du 50m vom Wild entfernt am Randes eines Ackers vor einem Gehölz in einer dieser Tarnanzüge stehst und das Reh Dich nicht bemerkt und immer dichter herankommt.
Wenn Deine Kontur für das Tier noch klar erkennbar wäre, dann würde es das nicht machen.