Was waren für Sie Auslöser für eine Hinwendung zum Linksradikalismus?
Liebe Leserschaft,
In meinem näheren Umfeld gibt es jemanden, der sich politisch linksradikal positioniert, und dieses Thema beschäftigt mich schon seit einiger Zeit sehr. Besonders interessiert mich, wie es dazu kommt, dass man sich einer so radikalen politischen Richtung anschließt. Was sind die Beweggründe, was waren vielleicht prägende Erlebnisse, und warum entscheidet man sich bewusst für eine Radikalisierung statt für moderatere Ansätze innerhalb der Linken?
Ich möchte an dieser Stelle eine Diskussion anstoßen und lade Sie herzlich ein, Ihre Gedanken zu diesem Thema zu teilen. Insbesondere würde mich die Perspektive von Menschen interessieren, die sich selbst als linksradikal verstehen: Wie haben Sie diesen Weg gewählt, und was bedeutet Radikalismus für Sie persönlich?
Gleichzeitig möchte ich auch diejenigen ermutigen, sich zu äußern, die sich zwar als links verstehen, aber mit Radikalität nichts anfangen können. Warum haben Sie sich für einen anderen Weg entschieden?
Ich freue mich auf einen offenen und respektvollen Austausch, der unterschiedliche Perspektiven beleuchtet. Vielen Dank im Voraus für Ihre Beiträge
3 Antworten
Ich würde mich zwar nicht als generell linksradikal bezeichnen, aber in ein paar Punkten gibt es wohl Zeitgenossen, die meine Positionen so nennen würden.
Erstmal: Wieso denke ich so? Zu Beginn meiner Berufstätigkeit arbeitete ich im Mobilfunk-Einzelhandel. 40 Stunden standen im Arbeitsvertrag. In Wirklichkeit habe ich 59 Stunden gearbeitet, also kaum Freizeit gehabt. Überstunden wurden nicht bezahlt, auch Freizeitausgleich gab es nicht. Es gab weder Betriebsrat noch Tarifvertrag. Jeder Mitarbeiter verdiente unterschiedlich, je nachdem wie gut er oder sie verhandelt hatte. Es gab noch mehr Ungerechtigkeiten. Das war Ende der 90er/Anfang 2000er. Da war der Arbeitsmarkt noch anders als heute: Nicht besser.
Dann musste ich auch mal das HartzIV-System am eigenen Leib erfahren.
Und schon gegen die Kriegsbeteiligung der Bundeswehr im Kosovo/Serbien habe ich demonstriert.
- Ich kann also sagen, dass ich kein Freund des Kapitalismus bin.
- Sozialleistungen in Deutschland finde ich eher zu niedrig denn zu hoch - zumindest für Alleinstehende.
- Und ich bin gegen Auslandseinsätze der Bundeswehr und militärische Außenpolitik Deutschlands in jeder Form.
Das sind die drei Punkte in denen ich linker bin als das was heute Mitte ist.
Generell linksradikal bin ich aber nicht. Mit dem was Sahra Wagenknecht "Lifestyle-Linke" nennt kann ich nämlich gar nichts anfangen.
Mein "Linksradikalismus" bezieht sich tatsächlich nur auf Wirtschaft und Soziales und auf Kriegsbeteiligungen Deutschlands.
P.S. Einen Punkt habe ich noch hinzuzufügen: Ich würde gerne alle Drogen legalisiert sehen.
Aber ich weiß gar nicht, ob das überhaupt links ist. Denn auch wenn CDU und AfD strikt gegen Legalisierung von Drogen sind, habe ich auch schon stramme Kommunisten getroffen die ebenfalls asketische Abstinenzler waren und das auch allen Anderen vorschreiben wollten. Hingegen steht die FDP und vor allem die Libertären in den USA dieser Position wohlwollend gegenüber und die sind nicht links.
Für mich ist jeder - "ismus" absolut inakzeptabel. Weder Rects- noch Linksradikalismus. Ich lasse mich von keinen fanatischen Ideologien beeinflussen.
Nicht geschaffter Hauptschulabschluss
Mich nicht vernünftig zu informieren
Einfach Hass schüren und andere mobben
Gewalt aus einer Gruppe ausführen weil ich allein zu feige bin