Was haltet ihr from umgedrehten modallen ontologischen Argument?
Das normale in PL ist ja:
G(x): X hat die Göttlichen Eigenschaften, auch □
w: mögliche Welt
a: wahre Welt
1 ◇∃x G(x)
2 ◇∃x G(x) → ∃w ∃x (G(x) in w)
3 ∃w ∃x (G(x) in w) → ∀w ∃x (G(x) in w)
4 ∀w ∃x (G(x) in w) → ∃x (G(x) in a)
5 ∃x (G(x) in a) → ∃x G(x)
∴ ∃x G(x)
Man kann aber es auch um drehen, z.b.
1 ◇~∃x G(x)
2 ◇~∃x G(x) → ∃w ~∃x (G(x) in w)
3 ∃w ~∃x (G(x) in w) → ∀w ~∃x (G(x) in w)
4 ∀w ~∃x (G(x) in w) → ~∃x (G(x) in a)
5 ~∃x (G(x) in a) → ~∃x G(x)
∴ ~∃x G(x)
Das ganze ist ja basierend auf dem S5 axiom: ◇□p→□p.
Denkt ihr die gleichen wich sozusagen aus, oder es gibt einen Symmetrie Brecher den eins der beiden Argumente bevorzugt wodurch dieses Argument funktioniert?
1 Antwort
Ich kann mich solchen Argumenten ehrlich gesagt nichts anfangen.
Das ontologische Argument ist mir schon immer lächerlich erschienen, weil man sich damit "Gott" sozusagen herdefiniert.
Aber das ist doch nicht die Art von Gott, an die die meisten (oder wahrscheinlich sogar alle) Theisten glauben. Daher die Anführungsstriche.
Und den angeblich wahren Gott bekommt man durch solche philosophisch-mathematischen Tricksereien eben nicht.
Wenn es einen Gott gäbe, insbesondere einen, der sich dafür interessiert, dass wir um seine Existenz wissen und ggf. so ein Narzist ist, dass er unsere Verehrung braucht, dann sollte man meinen, dass es einem Gott doch ein leichtes sein sollte, sich jedem unmissverständlich zu offenbaren.
(Dasselbe gilt natürlich auch für eine Göttin oder eine Vielzahl von Göttern/Göttinnen.)
Aber so etwas sehen wir nicht, daher bin ich von der Existenz eines Gottes nicht überzeugt.
Philosophische Beweise ändern für mich daran wenig.