Was denkt Ihr über Angela Merkels Russlandpolitik?

7 Antworten

Sie hatte Putin klar unterschätzt.

Andererseits muss man sagen, solange Merkel Kanzlerin war, gab es mit Russland weniger Probleme als heute.


Bruno2308  22.06.2025, 18:55

Das liegt aber ausschließlich an Russland.

Sie hat leider alle Warnungen ignoriert. Aber die SPD war auch nicht besser.

Merkel war da ziemlich naiv, hoffnungsvoll, kein Wunder wegen Gorbatschow... aber das waren viele Andere auch. Den Richtungswechsel spätestens seit Putin konnte man damals nicht ahnen. Dass Merkel auch später noch an "das Gute" glaubte, ist allerdings bedenklich; "es kann nicht sein was nicht sein darf" funktioniert halt nicht.

Thema Migranten: Da scheint mir Ähnliches zu gelten, aufgrund ihrer Vergangenheit "konnte" sie nicht anders...

Dass sie das offenbar bis heute so vertritt, ist a) unwesentlich und b) wohl einer gewissen (Alters?)Starrheit zu verdanken.

Sie hat Vieles gut gemacht, aber keineswegs Alles.

Hinter her ist man immer schlauer.

Das russische Gas war die günstigste Möglichkeit die CO- Emissionen zu senken, andere Lösungen hätten noch deutlich mehr Investitionen in die Infrastruktur erfordert.

Verträge mit weiteren Lieferanten wären auch nicht zum Nulltarif zu haben gewesen, hätten aber weniger Abhängigkeit bedeutet.

Dem Dogma der schwarzen Null wurde die Freiheit zumindest potentiell geopfert.


WilliamDeWorde  22.06.2025, 19:11

Äh, wieso senkt russisches Gas die CO2-Emissionen mehr als anderes Gas? Es war einfach billiger und Deutschlands teuere Industrie hat Probleme, vernünftige Weltmarktpreise zu erreichen: Stahl zu teuer, Glas zu teuer, Pharmazie ...

WalterMatern  22.06.2025, 19:41
@WilliamDeWorde

Die Nordstream-Pipeline wurde von Gazprom finanziert.

Bei anderen Gaslieferanten hätte man Systeme zur Entladung von Gastankern errichten und finanzieren müssen.

Selbst heute noch sind die Anlagen umstritten ob sie damals durchsetztbar gewesen wären ist Spekulation.

WilliamDeWorde  22.06.2025, 20:00
@WalterMatern

Stimmt, aber den Zusammenhang zum CO2 sehe ich noch immer nicht.

Das, was da bei der Sprengung an Methan in die Luft entwichen ist, stellt ohnehin jede CO2-Bilanz in den Schatten. Insofern erreicht der Krieg die ganze Welt.

WalterMatern  22.06.2025, 20:44
@WilliamDeWorde

Angela Merkel war Klimakanzlerin, ich bin überzeugt sie war es aus Begeisterung.

Sie wollte den Umbau und Gas war der einzige Weg es durchzusetzen.

WalterMatern  22.06.2025, 20:46
@WilliamDeWorde
Das, was da bei der Sprengung an Methan in die Luft entwichen ist, stellt ohnehin jede CO2-Bilanz in den Schatten. Insofern erreicht der Krieg die ganze Welt.

Dafür ist nicht Angela Merkel verantwortlich behaupte ich.

WilliamDeWorde  23.06.2025, 14:08
@WalterMatern

Verstehe ich nicht. Wird aus Gas denn kein CO2 durch Verbrennung? Das wird nicht hinten eingefangen und versenkt. Wäre sie am Klima interessiert gewesen, hätte sie ganz andere Großprojekte einfädeln können. AKWs sind jedenfalls klimafreundlicher. Sogar die Wolken aus den Kühltürmen sind nützlich. Allerdings war das nach Fukushima keine populäre Option. Gaskraftwerke können bei Dunkelflaute Energie liefern, das ist wahr. Das könnten wirklich moderne Braunkohlekraftwerke ebenfalls. Der Rohstoff dafür liegt in unserem Boden, schafft Arbeitsplätze, macht unabhängig. Vom Heizwert her wäre es sicher egal, nur den Dreck sah man bisher eher, bei Gas ist er unsichtbar. Und egal, wer Nordstream bezahlt hat: Es war teuer und aufwändig; also nicht wirklich eine Alternative zu den Baggern.

Dunkelflauten kann man auch mit Pumpspeicherkraftwerken ausgleichen. Von Energiespeicherung wollte Merkel wohl gemerell nichts wissen, sonst hätten wir uns strategisch mehr Lithium gesichert. Auch das hätte die Ukraine stärker gemacht.

WalterMatern  23.06.2025, 16:29
@WilliamDeWorde

Um es kurz zu machen.

Gas war unter den akzeptierten Brennstoffen derjenige mit dem geringsten CO- Anteil vor allem mit den Unionsparteien in der Regierung war nicht mehr durchsetzbar.

Ich meine mich zu erinnern Angela Merkel hat mal versucht den Menschen das Elektroauto als Energiespeicher schmackhaft zu machen.

Sie wurde dafür ausgelacht.

WilliamDeWorde  23.06.2025, 18:15
@WalterMatern

Damals hat man bei Elektroautos auch eher an die Ameisen gedacht, die auf Bahnhöfen Koffer transportieren. Hätte man es richtig angepackt, dann hätte man nicht die größte Last den Gelegenheits-PKW-Fahrern aufgebürdet, die gar keine Lademöglichkeiten hatten, sondern mit Plan bei denen angefangen, die täglich in der Stadt rumgurken, den ganzen Tag lang: Post und Paketdienste, Nahverkehr usw. Dann hätte man es ausdehnen können auf Hybridzüge und LKW, die auch die Batterien rumschleppen können. Einen LKW zu ersetzen, der Tag für Tag über 8 Stunden Schadstoffe ausstößt, würde x Rentner entlasten, die nur zum Brötchenholen fahren. Aber für die Industrie gibt es immer die längsten Ausnahmen. Da darf der Rasentraktor auch ohne Kat und Schalldämpfer rumknattern und der Laubbläser wird mit Benzin betrieben - ist ja auch gesünder für die Bediener.

Leider gescheitert. Das konnte man vorher nicht absehen.