Warum wird so eine Forschung betrieben?
Es ist einige Jahre her und ich weiß nicht, ob noch dazu geforscht wird.
2018 gelang es, aus dem Erbgut von zwei weiblichen Mäusen Nachwuchs zu zeugen. Nach vielen Versuchen gelang es. Bei zwei Männchen gelang es auch. Der Nachwuchs starb aber nach einigen Stunden.
Meine Frage ist, ist so eine Forschung sinnvoll? Warum betreibt man das und warum wird siwas finanziert. Mir erschließt sich kein Zweck des Ganzen
2 Antworten
Das ist wichtige Grundlagenforschung. Grundlagenforschung hat keinen unmittelbaren Nutzen, ist aber wichtig, weil die praktische Forschung auf den Erkenntnissen der Grundlagenforschung aufbaut.
2023 gelang es Forschenden, aus Hautzellen männlicher Mäuse Stammzellen zu züchten und diese zu Eizellen umzuprogrammieren. Die Eizellen wurden dann mit Spermien befruchtet und die Embryonen Leihmüttern eingesetzt. Auf diese Weise wurden Junge geboren, die genetisch zwei Väter haben (Murakami et al. 2023). 2021 gelang es chinesischen Forschenden, durch Uterustransplantation männliche Ratten erfolgreich Junge austragen zu lassen (Zhang & Liu 2021).
Von der Stammzellforschung könnten in Zukunft z. B. homosexuelle Paare profitieren, die auf diese Weise ein Kind bekommen könnten, mit dem beide Elternteile biologisch verwandt sind. Auch (heterosexuelle) Paare, bei denen eine Unfruchtbarkeit vorliegt, könnten in Zukunft gemeinsamen Nachwuchs bekommen. In der Naturschutzbiologie werden ähnliche Verfahren zur Eizellerzeugung aus Stammzellen bereits genutzt, um vom Aussterbrn bedrohte Tierarten vor dem Aussterben zu bewahren. Beim Nördlichen Breitmaulnashorn (Ceratotherium simum cottoni) ist das Verfahren schon erfolgreich angewendet worden (Zywitza et al. 2022). Auf diese Weise kann z. B. die genetische Vielfalt erhöht werden, weil man dafür Gewebeproben von Tieren benutzen kann, die unfruchtbar sind oder von denen man keine tiefgefrorenen Spermien- oder Eizellen hat.
Auf der Suche nach dem Stein der Weisen den man für die Goldherstellung braucht sind einige Menschen ihre Gesundheit und ihr Vermögen los geworden. Dass man scheinbar nur wenige Beispiele für sinnlose Forschung findet, liegt auch am survival bias: Unsinn wird gerne unter den Teppich gekehrt. Gott sei Dank sind wir heute klüger, und es handelt sich auch nur um Lebewesen.