Studium Tierversuche?
Hallo Leute,
Ich möchte Neurowissenschaften in Köln oder allgemein Pharmazie studieren. Das geht in Richtung Forschung, aber mein Problem ist, dass es da auch Tierversuche gibt.
Ich weiß, dass es in allen Forschungsbereichen Tierversuche gibt, aber gewöhnt man sich dran?
Ich habe sehr viel Empathie für Tiere und Menschen und will nicht aufhören, diesem Beruf nachgehen zu wollen.
Findet ihr das moralisch vertretbar, hat man viel Mitleid mit den Tieren oder wird man kälter?
3 Antworten
Moralisch ist es absolut nicht vertretbar.
Für mich wäre das Studium vorbei. Ich bin kein Tierquäler.
Tierversuche sind nun einmal für manche Bereiche unerlässlich. In der Pharmazie und in den Neurowissenschaften geht es ohne Tierversuche nicht, ebenfalls in der Tiermedizin und auch wir haben im Bio-Studium Tierversuche durchführen müssen.
Gewöhnt man sich daran? Ich kann nur für mich sprechen: nein. Auch wenn ich weiß, dass Tierversuche notwendig sind, habe ich trotzdem Mitgefühl und ich finde, dass man sich diese Empathie unbedingt auch bewahren muss. Nur so wird man die Tiere mit dem angemessenen Respekt behandeln und wird dauerhaft auch in der Lage sein, notwendige von nicht notwendigen Tierversuchen unterscheiden zu können.
In den Biowissenschaften gilt das 3-R-Prinzip: replace, reduce, refine. Wo es möglich ist, werden Tierversuche durch andere Verfahren ersetzt. Wenn ein Tierversuch notwendig ist, sollen so wenige Tiere wie möglich eingesetzt werden (als wir im Zoologie-Kurs Mäuse präparieren mussten, teilten sich je zwei Studierende eine Maus, so mussten nur noch halb so viele Mäuse ihr Leben lassen) und Tierversuche sollten stets so verbessert und die Haltungsbedingungen der Tiere so gestaltet werden, dass die Tiere so wenig wie möglich leiden.
ohne Tierversuche bleibt die bio-medizinische Forschung quasi stehen. Dass das niemand will, dürfte einleuchtend sein. Ich weiß nicht, ob du damit klar kommst. Musst du halt überlegen.