Warum pflegen so viele Menschen ihren Garten kaputt?
Hätte gerne mal eure Meinung dazu.Gerade in ländlichen Regionen sieht man so viele tot gepflegte Vorgärten.Der Rasenmäher,oder-für Tiere lebensgefährliche-Mähroboter läuft mehrmals pro Woche-ohne Übertreibung,bei manchen täglich-als hätten die nichts anderes zu tun.Alles was ein bisl natürlich aussieht, wird abgeschnitten (auch während der Schonzeit,habe ich schon oft bemerkt)oder kaputt gedüngt,dazu Insektenvernichter,Schneckenkorn ,Schottergärten und so weiter.Dann wird noch alles Schnittgut "schön rücksichtsvoll" verbrannt.So fühlt sich kein Vogel,kein Igel,kein Insekt oder überhaupt irgendein Tier noch wohl.Dieses Verhalten nervt.Warum machen die Menschen das?Ist es Unwissenheit,Langeweile oder einfach nur diese überall präsente Gleichgültigkeit der Umwelt und Natur gegenüber?Warum möchte man naturnah leben,zerstört aber alles,was das Leben dort ausmacht?Ich lebe selbst auf dem Land,habe einen kleinen wilden Garten und könnte mir um Nichts auf der Welt vorstellen,ihn durch so blinden sinnlosen Aktionismus zu zerstören..
3 Antworten
Es kann schon zu Stress mit den Nachbarn führen wenn man Löwenzahn einfach mal blühen lässt oder Ritzenunkraut nicht gleich wegmacht, da sind einige recht steifärschig.
Bei uns ist es entspannt: Manche Nachbarn haben einen klinisch reinen Garten, manche einen Nutzgarten, am Ende der Straße ist ein Urwald aus Bananen unter Zeltplane und am anderen Ende eine Wildnis mit Teich, Bachlauf und uralten Bäumen. Jeder wie er mag halt.
Wir haben es uns leicht gemacht und überall mehrjährige Stauden und trockenresistente Bodendecker gepflanzt, nur die Hundewiese wird gemäht, von einem Roboter der allerdings ausschließlich zur Mittagszeit seine Runde dreht. Bald wird auch das nichtmehr nötig sein, der Klee breitet sich brav weiter aus und ist nicht nur pipiresistent + hält mehr Trockenheit / Mistwetter aus sondern wächst auch nicht so hoch.
Vorm Haus ist ein kleiner Rosengarten, den hat noch meine Oma angelegt und er wird gepflegt so lange die Rosen leben, der einzige Teil des Gartens, der regelmäßig Zuwendung braucht.
Es gibt einiges an Leben, man sieht viele Hummeln, Wildbienen und andere Insekten, jedes Jahr nisten hier verschiedene Vögel und ein Igel haust hinter der Terrasse, hinterm Schiefer an der Fassade wohnen Zwergfledermäuse und einige Hornissen (die das auch dürfen, ich hatte noch keinen einzigen Mückenstick dank den Damen^^)
Deutsche Spießer sind nun einmal so. Obendrein fällen sie bei sich alle Bäume und verklagen Nachbarn, das auch zu tun. In den Schottergarten vorm Haus stellen sie einen Pferdeanhänger, auch wenn sie gar kein Pferd besitzen. Gartenzwerge dürfen nicht fehlen.
Das hat nichts mit "deutschen Spießern" zu tun.
Anscheinend warst du noch nie in Dänemark/den Niederlanden...
Das ist keineswegs "typisch deutsch" und Schottergärten sind inzwischen vielerorts verboten, müssen sogar zurückgebaut werden.
Schonmal einen englischen Garten gesehen? da darf oftmals kein Hälmchen aus der Reihe tanzen, dagegen haben die meisten hier in D die reinste Wildnis :D
ja, in Gegenden wo Überwiegend Deutsche leben ist das leider so. Sie reallisieren nicht, dass Wildnis auch seine Vorteile hat und sind eventuell sozialem Druck ausgesetzt.
Da kann ich dich gut nachvollziehen!
Was ich meist noch häufig sehe, ist ein Insektenhotel. Man erkennt also bei manchen wenigstens einen Willen, etwas Gutes für unsere Insektenwelt zu tun.
Nur leider spielt auch Unwissenheit mit. Insektenhotels nützen nichts, wenn der ganze Garten und die Umgebung keine Nahrungsquellen oder sonstige insektenfreundliche Flächen beinhalten.
Ein weiteres Beispiel wäre das Flächenweise pflanzen von Blumen, die keinem Insekt wirklich etwas nutzen, sondern nur dem menschlichen Auge.
Häufig ist ein insektenfreundlicher Garten auch nicht möglich, ohne dass sich die Nachbarn beschweren, dass der Garten verwildert aussieht.
Ich bevorzuge ebenfalls lieber einen wilden Garten mit den heimischen Pflanzen.
Das alles zeigt noch mal, dass eine Aufklärung nötig ist, aber ohne jemandem etwas aufzudrängen. Schlussendlich ist es nicht mein Garten, sondern der einer Person, die eben andere Vorstellungen hat.